Ninis - Die Wiege der Baeume
Euch bewegen. Hat Lorias Eurer Meinung nach den Tod verdient?”
Wenn Siria das tun würde, wäre sie schon längst unter der Erde! Ihr Urteil? Amone war der Quell des Übels, Lorias war nur ein dürrer Spross ihrer Bosheit! Bei Eterius, wie konnten ihre Feuergöttin Amone nur den Orden führen lassen. Ein weiteres Bauernopfer änderte nichts!
Die Tür flog auf. „Siria, Siria, es gibt gleich eine Versammlung. Manoos will eine wichtige Mitteilung verkünden! Schnell, es ist nicht mehr viel Zeit!” Feriosi platzte aufgeregt in die Besprechung.
„Seherin Feriosi, das ist nicht der passende Augenblick, um unaufgefordert unsere Besprechung zu stören und uns polternd deine Weisheiten an den Kopf zu werfen!”
Elegant wie eine Herde Bergziegen, aber ein gutes Zeitgefühl. Siria war sowieso nicht in der Stimmung, Lorias zu schlachten. Sie sollten sie besser in den Kerker werfen und abwarten.
Karlema stand auf und ging wütend auf sie zu. Feriosi erkannte in diesem Moment wohl ihre Ungeschicklichkeit und schaute Siria mit großen Augen an. Was hatte das Kind nur angestellt? So würde sie bei den Seherinnen kein langes Leben genießen dürfen.
„Feriosi ist jung und ungeschickt, aber tüchtig. Ich hatte sie beauftragt, Neuigkeiten über Manoos in Erfahrung zu bringen. Ich denke, wir sollten unsere Unterredung vertagen und uns Zeit für den Prinzen nehmen.”
„Manoos, seit gestern wieder Prinz und heute schon eine Verlautbarung. Er verliert wirklich keine Zeit!” Amone hatte Feriosi nicht eines Blickes gewürdigt. Irgendwie ahnte Siria bereits, was er ihnen nachher mitteilen würde. Obwohl es Amone vermutlich nicht erfreuen dürfte. Es schien ein guter Tag zu werden. Amun'ral sicherte ihnen Frohsinn in einer völlig neuen Dimension.
Die junge Seherin entschuldigte sich vielmals und verließ den Raum. Karlema setzte sich wieder, nachdem sie Feriosi verscheucht hatte. Siria konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Obere, habt ihr eine Idee, was uns der älteste Sohn von Hasis mitteilen wird? Ich bin durch die Entwicklung der letzten Tage völlig überrascht. Vermutlich bin ich schon zu alt, um die jungen Leute zu verstehen!” Das würde ein Spaß werden!
„Nein, habe ich nicht! Aber ich kann mir gerade auch nicht erklären, warum ich in Eurer Stimme eine gewisse Heiterkeit vernehme. Lasst uns bitte an Euren Weisheiten teilhaben.” Nö, sie verriet ihr ja auch nicht, was ihr verdammter Quacksalber mit ihr anstellte, um die Zeit zu betrügen!
„Oh, werte Amone! Bitte entschuldigt meine Unhöflichkeit. Ich war bereits im Gedanken bei der Züchtigung von Feriosi. Schließlich können wir doch den jungen Dingern solche Fehltritte nicht durchgehen lassen, oder?”
„Nein, das können wir nicht!”
Karlema schreckte auf: „Stellt Euch vor, er nimmt diese Amun'ral zur Frau!”
„Hasis und seine Söhne nehmen beinahe jeden Tag eine Frau, wobei es selten die des Vorabends ist. Werte Karlema, das ist doch nicht Besonderes!”
„Werte Siria, bitte versteht! Er könnte sich offiziell vermählen und sie zur Mutter seines ersten Kindes machen. Seine Linie bewahrt die Diamanten des Ordens!” Schade, das war zu schnell auf den Punkt. Karlema nahm einem aber auch jede Freude!
„Ob er sich das wagen wird?”
„Wahrlich, das wäre ein Affront sondergleichen. Amun'ral würde den Thronerben gebären!” Amone tippte unruhig mit den Fingern auf der Tischplatte herum und verzog ihren Mund. Manoos, dieser zähe Hund, und Amun'ral, die das Volk liebte. Dieses Paar würde vermutlich das Machtgefüge in Saladan kräftig ins Wanken bringen. Wer weiß, was sich dann in Zukunft alles ändern würde.
„Wir kennen weder das Volk von Amun'ral noch ihre Absichten. Das kann für uns gefährlich werden! Wir müssen sie genau beobachten. Siria, was sagt Euch ihr Schatten?”
„Salz, Salz und noch mal Salz. Ich träum' schon davon, vermutlich ist mir in der Wüste die Sonne nicht bekommen. Ich habe noch nie einen derart langweiligen Schatten gesehen, da ist selbst der von Feriosi geheimnisvoller!”
„Salz? Was bedeutet das?”
„Ich weiß es nicht, aber das bringt uns nicht weiter. Wir sollten lieber an der Verlautbarung von Manoos teilnehmen, als über Salz sprechen”, erklärte Siria. Ärgerlich genug, dass dieses weiße Luder sie mit ihrem Schatten an der Nase herumführen konnte.
„Ihr habt Recht. Lassen wir das, auch Lorias kann warten. Hören wir uns an, was Prinz Manoos uns mitteilen möchte.” Es ging
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