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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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brachte mir ein Salamibrot mit Salatblatt und Senf. Ich hatte einen Riesenhunger. Elaine warf einen Blick auf den Fernseher, schüttelte den Kopf und ging wieder in die Küche. Ich aß das Sandwich, Michelle wollte ein paarmal abbeißen. Salami mag sie. Ich mache mir manchmal Gedanken über die chemischen Zusätze in der Wurst, aber wahrscheinlich ist Salami auch nicht ungesünder als Hot dogs.
    Nachdem ich etwas gegessen hatte, ging es mir ein bißchen besser. Ich stand auf, um den Rest aufzuräumen. Ich begann, die Lego-Windmühle auseinanderzunehmen, und legte die Steine in die Schachteln zurück.
    »Nicht das! Nicht das!« rief Michelle plötzlich mit gequält klingender Stimme. Ich dachte, sie wolle nicht, daß ich die Windmühle zerstöre, aber es ging um etwas ganz anderes. Sie hielt sich die Hände vor die Augen, um Maleficent, die böse Hexe, nicht sehen zu müssen. Ich spulte das Band im Schnelllauf weiter, bis die Passage mit der Hexe vorbei war. Michelle beruhigte sich bald wieder.
    Ich zerlegte die Windmühle und sortierte die Steine ordentlich. Dann verschloß ich die Schachteln und legte sie auf das unterste Brett des Bücherregals, ihren angestammten Platz. Das Spielzeug liegt immer unten, damit Michelle es sich selbst holen kann.
    Eine der Schachteln fiel hinunter und landete auf dem Teppichboden. Ich hob sie auf. Da lag etwas auf dem Regalbrett: ein kleines, graues, rechteckiges Ding. Ich wußte sofort, was es war.
    Es war eine Acht-Millimeter-Videokassette mit einem japanisch beschrifteten Etikett.
    E laine sagte: »Brauchen Sie noch irgendwas, Lieutenant?« Sie hatte ihren Mantel angezogen und wollte nach Hause gehen.
    »Bleiben Sie bitte noch einen Augenblick«, sagte ich.
    Ich ging zum Telefon und rief die Vermittlung in der Zentrale an. Ich bat, mich mit Connors Wagen zu verbinden. Dann wartete ich ungeduldig. Elaine sah mich fragend an.
    »Nur eine Minute noch, Elaine.«
    Auf dem Bildschirm sang der Prinz gerade im Duett mit Dornröschen, begleitet von zwitschernden Vögeln. Michelle lutschte hingebungsvoll am Daumen. Das Mädchen von der Vermittlung sagte: »Tut mir leid, aber der Wagen meldet sich nicht.«
    »Hat Captain Connor vielleicht eine Nummer hinterlassen?«
    Nach einer kurzen Pause hieß es: »Er steht nicht auf unserem aktuellen Dienstplan.«
    »Ich weiß. Aber hat er eine Nummer hinterlassen?«
    »Ich habe nichts, Lieutenant.«
    »Ich versuche, ihn zu finden.«
    »Augenblick mal!« Die Telefonistin verlegte das Gespräch auf eine Warteleitung. Ich fluchte.
    Elaine stand ungeduldig in der Diele.
    Die Telefonistin meldete sich wieder. »Lieutenant? Captain Ellis sagt, Captain Connor ist weggefahren.«
    »Weggefahren?«
    »Er war vor einer Weile hier, aber jetzt ist er weg.«
    »Sie meinen, er war in der Zentrale?«
    »Ja, aber jetzt ist er weg. Ich habe keine Nummer, unter der er zu erreichen wäre, tut mir leid.«
    Ich legte auf. Was um alles in der Welt hatte Connor in der Zentrale zu suchen gehabt?
    Elaine stand immer noch in der Diele. »Lieutenant?«
    »Einen Augenblick noch, Elaine!«
    »Lieutenant, ich habe …«
    »Einen Augenblick noch, habe ich gesagt!«
    Ich ging auf und ab. Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Plötzlich hatte ich wahnsinnige Angst. Sie hatten Eddie wegen des Bandes umgebracht. Sie würden nicht davor zurückschrek-ken, auch noch jemand anderen deswegen zu töten. Ich betrachtete meine Tochter, die daumenlutschend auf den Bildschirm starrte. »Wo steht Ihr Wagen?« fragte ich Elaine.
    »In der Garage.«
    »Okay. Passen Sie auf: Ich möchte, daß Sie Michelle mitnehmen und zu …«
    Das Telefon klingelte. Ich griff nach dem Hörer in der Hoffnung, Connor sei dran. »Hallo.«
    » Moshi moshi, Connor-san desu ka?«
    »Er ist nicht hier«, sagte ich. Kaum hatte ich es ausgesprochen, verfluchte ich mich dafür. Aber es war zu spät, der Schaden war angerichtet.
    »Sehr gut, Lieutenant«, sagte die Stimme mit dem schweren Akzent. »Sie haben, was wir haben wollen, richtig?«
    »Ich weiß, nicht, wovon Sie reden.«
    »Ich glaube doch, Lieutenant.«
    Ich hörte ein leises Pfeifen. Der Anruf kam von einem Autotelefon. Sie konnten überall sein.
    Sie konnten vor meinem Haus stehen.
    Verdammt!
    »Wer spricht denn da?« fragte ich.
    Aber ich hörte nur mehr das Freizeichen.
    »Was ist denn, Lieutenant?« fragte Elaine.
    Ich lief zum Fenster. Unten auf der Straße standen in zweiter Reihe geparkt drei Autos. Fünf Männer stiegen aus, schwarze Schemen in der

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