Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
überarbeitet gewesen. Er machte deutlich, daß Akai das Kaufangebot nicht zurückgezogen habe. Der Transfer würde, soweit Rowe informiert war, ohne nennenswerten Widerstand über die Bühne gehen.
    »Hm«, murmelte Connor.
    »Der Verkauf ist wieder aktuell?« fragte ich.
    »Sieht so aus, als ob er es immer gewesen wäre.« Connor schien offensichtlich beunruhigt zu sein.
    »Sie halten nichts von dem Verkauf?«
    »Ich mache mir Sorgen um Eddie. Er war so von oben herab. Die Frage ist, was Ishigura jetzt unternehmen wird.«
    »Wen kümmert das schon?« sagte ich. Ich war müde. Das Mädchen war tot, Morton war tot, und der Verkauf würde über die Bühne gehen.
    Connor schüttelte den Kopf. »Denken Sie daran, was alles auf dem Spiel steht!« sagte er. »Es ist enorm viel. Ishigura macht sich keine Sorgen wegen eines schäbigen kleinen Mordes, nicht einmal wegen der strategischen Bedeutung irgendeiner High-Tech-Firma. Er ist beunruhigt wegen Nakamotos Ansehen in Amerika. Nakamoto ist hier sehr stark vertreten und möchte seine Präsenz weiter ausbauen. Eddie könnte dem Ruf der Firma schaden.«
    »Wie denn?«
    Connor schüttelte den Kopf. »Genau weiß ich das auch nicht.«
    Wieder ertönte mein Piepser. Ich rief an. Es war Frank Ellis, der für den Nachtdienst zuständige Officer in der Zentrale.
    »Hey, Pete, das Sonderdezernat ist mal wieder gefragt. Sergeant Matlovsky von der Fahrzeugsicherstellung braucht fremdsprachige Unterstützung.«
    »Um was geht es?«
    »Er sagt, es seien fünf japanische Staatsbürger da, die den Unfallwagen inspizieren wollen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Welchen Unfallwagen?«
    »Diesen Ferrari, der gegen den Beton geknallt ist. Offenbar ist der nicht schlecht kaputt. Er wurde beim Aufprall zusammengedrückt, und gebrannt hat er auch. Die Leiche haben sie heute vormittag mit Schneidbrennern rausgeschnitten. Aber die Japaner bestehen trotzdem darauf, sich das Auto anzusehen. Aus den Dienstvorschriften kann Matlovsky nicht ersehen, ob es in Ordnung geht, wenn er jemanden einen Blick auf die Trümmer werfen läßt; ob sie Beweismaterial in einem laufenden Ermittlungsverfahren sind oder nicht, verstehst du. Und er kann mit den Japanern nichts anfangen, weil er ihre Sprache nicht spricht. Einer behauptet, er sei mit dem Toten verwandt. Also, fährst du hin und kümmerst dich um die Sache?«
    Ich stieß einen Seufzer aus. »Habe ich heute nacht Dienst? Ich war doch erst gestern nacht dran.«
    »Also, du stehst auf der Liste. Hast offenbar mit Allen getauscht.«
    Ich erinnerte mich vage. Ich hatte mit Jim Allen den Dienst getauscht, weil er mit seinem Kind zu einem Hockeyspiel der Kings gehen wollte. Es war erst eine Woche her, daß ich es mit ihm ausgemacht hatte, aber es kam mir vor wie etwas lange Vergangenes.
    »Okay«, sagte ich. »Ich kümmere mich drum.«
    Ich teilte Connor mit, daß ich wegfahren müsse. Er hörte sich die Geschichte an und sprang plötzlich auf. »Aber natürlich! Natürlich! Daß ich darauf nicht gekommen bin! Verdammt!« Er schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Los, kōhai!«
    »Fahren wir zur Fahrzeugsicherstellung?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Wohin denn dann?«
    »Verdammt, verdammt! Ich bin wirklich ein Idiot.« Er war schon auf dem Weg zum Wagen. Ich lief hinter ihm her.
    Als ich vor Eddie Sakamuras Haus vorfuhr, sprang Connor sofort aus dem Auto und raste die Treppe hinauf. Ich parkte und rannte ihm nach. Der Himmel war dunkelblau. Es war fast Nacht geworden.
    Connor nahm jeweils zwei Stufen auf einmal. »Das kann ich mir nicht verzeihen«, sagte er. »Darauf hätte ich viel früher kommen müssen. Ich hätte wirklich kapieren müssen, was es bedeutet.«
    »Was was bedeutet?« fragte ich japsend, als wir oben angelangt waren.
    Connor stieß die Haustür auf. Wir gingen hinein. Das Wohnzimmer sah genauso aus wie vor Stunden, als ich mich mit Graham darin unterhalten hatte.
    Connor eilte von einem Zimmer ins andere. Im Schlafzimmer fanden wir einen geöffneten Koffer auf dem Bett; daneben lagen Jacketts von Armani und Byblos, die offenbar eingepackt werden sollten.
    »Dieser Dummkopf!« sagte Connor. »Er hätte nie hierhergehen dürfen.«
    Die Pool-Lampen waren eingeschaltet. Sie warfen ein grünes Kräuselmuster an die Decke. Connor ging hinaus.
    Die Leiche lag mit dem Gesicht nach unten im Wasser, trieb nackt in der Mitte des Pools, eine dunkle Silhouette im grünlich schimmernden Rechteck. Connor nahm ein Netz und schob Eddie mit der Stange

Weitere Kostenlose Bücher