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unvorteilhaft für mich, bei meinen Kopfschmerzen.
„Keine Sorge. Anzeige erstatten
paßt nicht in meine philosophische Richtung. Wenn sie mir überhaupt die
Gelegenheit dazu geben würden...“
„Sie glauben doch wohl nicht,
daß ich Sie umbringen werde?“
„Wer weiß? Rabastens mußte
schon dran glauben.“
„Rabastens?“
„Ein Journalist. Hat dermaßen
was auf die Rübe gekriegt, daß er an den Folgen gestorben ist. Und ich weiß ja
jetzt, wie’s ist, wenn Colvis zuschlägt...“
„Aber, hören Sie mal! Das
meinen Sie doch wohl nicht im Ernst? Clovis ist nicht der einzige
Knüppel-aus-dem-Sack hier in der Stadt. Warum hätte ich den Journalisten
beseitigen lassen sollen?“
„Vielleicht weil er was
rausgekriegt hatte, in Bezug auf Rauschgift oder so.“
„Rauschgift?“
„Nie davon gehört, hm?“
„Hab schon lange nichts mehr
damit zu tun.“
„Tja. Aber Sie hatten. Und
genau deswegen werden Sie bald die Flics auf dem Hals haben, Venturi. Die
ermitteln in einer Rauschgiftsache. Würd mich wundern, wenn die nicht an Sie
denken.“
„Die Vergangenheit läßt einen
nicht los“, seufzte Venturi. „Man kann ihr nicht entkommen. Da halte ich mich
einmal vollkommen raus... Na ja, soll mir egal sein. Ich hab nichts zu
befürchten. Ob Sie’s glauben oder nicht, ich habe nichts mit dem Tod von diesem
Rabastens zu tun... und genausowenig mit der Rauschgiftgeschichte. Wär Ihnen
übrigens sehr verbunden, wenn Sie mich darüber aufklären würden... es sei denn,
Sie bluffen nur.“
„Lesen Sie keine Zeitungen? Der
Selbstmord von Lucie Ponceau, Parc de Monceau.“
„Ach ja. Sie haben die Sache
aufgedeckt, stimmt’s? Sie sehen, ich lese doch Zeitung. Aber was hat das mit
Drogen zu tun? Weil die Frau sich mit Opium vollgepumpt hat? Unter einer
Rauschgiftgeschichte versteh ich was anderes
„Tun Sie doch nicht so naiv,
Venturi! Oder können Sie nicht lesen? Lucie Ponceau ist an einer Überdosis
Opium gestorben. Lucie Ponceau war aber nicht rauschgiftsüchtig. Alleine hätte
sie sich kein einziges Gramm besorgen können. Also hat ihr jemand anders
besorgt, was sie brauchte... und noch viel mehr... für den großen Abgang. Hab
den Vorrat gesehen. Ein gutes Pfund. Lucie Ponceau konnte sich das nicht nach
und nach beschaffen. Der großzügige Spender hatte gleichzeitig den Wunsch, sein
tödliches Ziel unbedingt zu erreichen, und die Möglichkeit, aus dem vollen zu schöpfen. Folglich stand hinter der ganzen Sache
ein Dealer.“
„Hm“, brummte Venturi. „So
viel? Sind Sie sicher?“
Er fuhr mit der Zunge über die
Lippen. Sein Blick wurde nachdenklich, verlor sich ins Leere. Clovis und Albert
wollten es ihrem Chef gleichtun und brummten ebenfalls.
„Ich hab’s gesehen“,
wiederholte ich. „Und die Zeitungen...“
„Denen glaub ich nicht. Sie
übertreiben immer.“
„In diesem Fall nicht.“
Albert fluchte.
„Melganno“, murmelte er
unwillkürlich.
Venturi sah ihn an, und Albert
hielt sofort die Klappe. Ich konnte so tun, als hätte ich nichts gehört.
Melganno. Der Name sagte mir nichts, konnte mir aber noch weiterhelfen. Ich
packte ihn in eine Ecke meines schmerzenden Hirns.
„Die Ermittlungen leitet
Kommissar Faroux“, nahm ich den Faden wieder auf. „Hat sich bestimmt dasselbe
überlegt. Und er wird Sie überwachen lassen, wegen Ihrer früheren
Aktivitäten...“
„Diesmal wird er sich die Zähne
ausbeißen. Ich hab mit dem ganzen Kram nichts zu tun“, wiederholte Venturi.
Klang absolut aufrichtig.
„Wie schön für Sie. Na ja,
jedenfalls hab ich Sie gewarnt.“
„Vielen Dank“, sagte er
lächelnd. „Welchem Umstand hab ich das zu verdanken?“
Ich lächelte zurück.
„Zum Teil Ihrem persönlichen
Charme...“
„Und zum anderen Teil Ihrer
Angst vor Rabastens’ Schicksal, stimmt’s?“
„Klar, man kann nicht immer den
Helden spielen!“
„Sie machen mich schlechter,
als ich bin.“
„Fein! Wenn sie nicht so
schlecht sind wie Ihr Ruf, könnten Sie mich ja eigentlich laufen lassen.“
„Aber gerne! Sie sehen, ich bin
großzügig. Ich hoffe, ich werd’s nicht bereuen müssen.“
Ich stand auf. In meinem Kopf
drehte sich alles. Lag an der Luft hier im Zimmer: geschlossene Fenster,
zugezogene Vorhänge. Mir ging’s aber nicht schlechter als nach einer mittleren
Sauferei.
„Mich kotzt es an, wie Lucie
Ponceau gestorben ist“, sagte ich. „Eine große Künstlerin, alt, deprimiert. Sie
wollte mit einem Leben Schluß machen, an das sie nicht mehr
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