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blitzten lebhaft auf.
„So ist es“, sagte er
wohlüberlegt.
„O.k.... Mich hat eine sehr
finanzkräftige Gruppe damit beauftragt, wegen dieser Erfindung Vorgespräche mit
Ihnen zu führen.“
„Welche Gruppe?“
Die Eile, mit der er sich auf
den Köder warf, machte mir sofort eins klar: er hatte bestimmt noch nicht mit
Laumier abgeschlossen.
„Bitte, haben Sie Verständnis,
daß ich den Namen der Herren im Moment noch nicht nennen kann. Ich möchte nur
wissen, ob Sie bereit sind, unser Angebot zu prüfen.“
„Nicht unter diesen
Bedingungen“, erwiderte er. Schon hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Nicht
bevor ich weiß, von wem Sie kommen.“
„Im Augenblick bin ich zu
äußerster Diskretion verpflichtet, mehr kann ich Ihnen nicht sagen.“
„Dann entschuldigen Sie mich
bitte. Kommen Sie wieder... wenn Sie mir mehr sagen können.“
„Gut. Ich versichere Ihnen: Sie
verlieren nur, wenn Sie mir nicht weiter zuhören wollen.“
Ich ging langsam zur Tür. Sehr
langsam. Er sollte Gelegenheit haben, seine Meinung zu ändern. Er änderte sie.
Begleitete mich hinaus, tat so, als wollte er mir die Wohnungstür öffnen,
versperrte mir aber mit seinem Arm den Weg.
„Nur einen Namen“, sagte er.
„Damit ich eine Vorstellung habe.“
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich kann Ihnen wirklich keine
Namen nennen. Aber ich kann Ihnen einen nennen, der nicht zu dieser Gruppe
gehört: Laumier.“
Er stutzte.
„Sieh mal einer an! Sie wissen
also Bescheid?“
„Vollkommen. Legen wir die
Karten auf den Tisch, Monsieur Froment. Wir wissen, daß Montferrier-Productions
eine Option hat. Aber meine Gesellschaft ist mächtig genug, um über Montferrier
zu lachen. Wir können mehr Geld lockermachen als er und vor ihm diesen Film
produzieren. Mit einem möglichen Prozeß werden wir schon fertig. Und wir würden
Sie bitten, ebenfalls mit Montferrier fertigzuwerden, sollte er sich an Sie
wenden. Was nicht nur möglich ist, sondern ganz sicher.“
Er lachte laut auf. Das Lachen
eines wohlgenährten, selbstsicheren Gauners.
„Seien Sie unbesorgt“, sagte er
schließlich. „Ich werd mit jedem fertig. Das können Sie mir glauben. Auch mit
möglichen Fallen, die mir gestellt werden... falls Sie das Vorhaben sollten...“
„Aber ich würde Ihnen raten,
Ihre Zeit, die ja so kostbar ist, nicht mit Laumier zu vergeuden“, redete ich
weiter auf ihn ein, so als hätte ich ihm nicht zugehört. „Laumier ist pleite.
Er macht Ihnen was vor. Und in der Zwischenzeit verpassen Sie die besten
Gelegenheiten. Ich bin sicher, er hat Ihnen ein gutes Angebot gemacht, aber den
Betrag nicht gezahlt, als er fällig wurde. Der Film nämlich, den er im Moment
dreht, kostet ihn so einiges. Und irgendwelche Gelder lassen auf sich warten.
Deswegen braucht er einen Aufschub... dann noch einen und noch einen. Und Sie
sind der Dumme.“
So ein Geschäftsgebaren paßte
zwar sehr gut zu Laumier, aber ich hatte das auf gut Glück gesagt. Froment schwieg. Nur sein Blick verriet mir, daß ich richtig
getippt hatte. Nichts Sensationelles. Immerhin aber die Bestätigung meiner
Vermutung, daß Laumier alleine gegen Montferrier arbeitete. Mademoiselle
Annie’s Chef hatte also nichts zu befürchten.
„Der Dumme“, echote ich.
„Denken Sie gut darüber nach.“
„Gute Idee“, stimmte mir der
verschlagene Geschäftsmann lächelnd zu. „So oder so, die Rolle spiel ich höchst
ungern. Ihr Auftreten gibt nämlich auch zu denken. Da werden Sie mir zustimmen.
Also dann...“
Jetzt öffnete er mit
tatsächlich die Tür. Zum Abschied sagte ich ihm noch, er könne mich im
Cosmopolitan anrufen, wenn er mit dem Nachdenken fertig sei.
* * *
Vom Bistro Chez Francis an der
Place de l’Alma aus rief ich wieder die Résidence Montferrier an. Mademoiselle
Annie sollte nicht sagen können, sie kriege für ihr Geld nichts zu hören.
„Hab mit Froment gesprochen.
Keine Gefahr im Anzug. Laumier und er werden bestimmt nicht zum Abschluß
kommen. Laumier hat kein Geld und hält Froment hin. Außerdem operiert er
alleine. Ich hab mich als Kontaktmann einer Gruppe ausgegeben, die Montferrier
in die Quere kommen will. Schien interessiert, Froment, ist aber mißtrauisch.
Völlig normal. Ich bleib mit ihm in Kontakt.“
„Gut“, sagte Mademoiselle
Annie. „Aber behalten sie auch Laumier im Auge.“
„Glaub nicht, daß er gefährlich
werden könnte.“
„Ich weiß nicht. Seit unserem
letzten Gespräch hab ich über ihn nachgedacht. Dabei sind mir
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