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nmp08

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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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langsam, „und wenn er Laumier
zugunsten eines anderen Produzenten fallengelassen hat... und wenn er danach
wieder rauschgiftabhängig wurde...“
    „So was in der Richtung, ja.“
    „Und wenn das so wäre? Glauben
Sie dann endlich an den bösen Blick?“ fragte sie triumphierend.
    „Na ja... äh... genau dann eben
nicht, Mademoiselle. Verstehen Sie? Dann werd ich an ganz was anderes glauben,
aber nicht an den bösen Blick. Daran bestimmt nicht.“
    Ich legte auf.

13.

Über
alle Berge
     
    Im Cosmopolitan ließ ich mir
eine Kleinigkeit zu essen aufs Zimmer bringen. Danach legte ich mich ins Bett.
Was Besseres fiel mir im Moment nicht ein. Ich nahm ein Buch und stopfte mir
eine Pfeife. Die Romanheldin verspürte alle drei Seiten das dringende Bedürfnis
sich auszuziehen. Als sie wieder mal dabei war, sich die Bluse aufzuknöpfen,
nickte ich ein. Ich hatte einen sehr aufregenden Traum. Das Telefon rief mich
zu Sitte und Anstand zurück.
    „Guten Abend, Monsieur Burma.
Ich...“ Adrien Froment.
    „Oh, guten Abend!“ sagte ich.
„Haben Sie nachgedacht?“
    „Na ja... hab mir gedacht, eine
kleine Unterhaltung...“
    Verlegen schwieg er, so als
bedaure er irgendwas.
    „Sind Sie zu Hause?“ fragte ich
ihn. „Ich könnte schnell mal rüberkommen.“
    Er seufzte.
    „Wie Sie wollen.“
    Er legte auf. Ich zog mich
wieder an. Dieser Adrien Froment schien ziemlich kopflos. Das Geschäft mit
Laumier war nicht zustande gekommen. Aber er brauchte wohl dringend Geld, und
deshalb wurde er unvorsichtig. Wo er doch sonst so schlau war, mit allen
Wassern gewaschen. Also war’s besser, Laumiers Nachfolge anzutreten und ihn so
lange hinzuhalten, bis Montferrier unterrichtet war und sich weitere Schritte
überlegen konnte. Ich holte meinen Leihwagen aus der Garage und fuhr durch die
Avenue George V in die Rue Jean-Goujon.
    Es erwischte mich an der Place
de l’Alma. Auf der Straße war nicht viel los. Ein dicker Wagen kam auf mich
zugerast, blendete kurz auf, um in der nächsten Sekunde das Scheinwerferlicht
ganz auszuschalten. Sah nach böser Absicht aus. Ich riß das Steuer herum. Nun
ist die Place de l’Alma schon seit Jahren eine einzige Baustelle. Und schon
seit Jahren fluche ich, wenn ich hier vorbeifahren muß. Auch jetzt hatte ich
allen Grund dazu. Um dem Verrückten auszuweichen, der meinen Wagen und mich
offensichtlich zu Schrott fahren wollte, durchbrach ich einen Absperrzaun, die
Warnleuchten flogen durch die Luft, Glas splitterte, und ich landete samt Wagen
in einem widerlich feuchten Loch. Ich meinte auch noch einen Schuß gehört zu
haben, war mir aber nicht sicher. Seit der Begegnung mit Knüppel-aus-dem-Sack
Clovis spukte so einiges in meinem Kopf herum.
     
    * * *
     
    „Noch mal Schwein gehabt, hm?“
sagte ein Kerl, Typ Baustellenwärter, der in das Loch geklettert war und jetzt
durch die Wagentür sah. Seine treffende Bemerkung galt auch mehr oder weniger
dem Wagen. Aber es war höchst fraglich, ob mir die Leihfirma einen weiteren
anvertrauen würde. Der Wagen steckte mit der Schnauze in einem Schutthaufen. Um
ein Haar wäre er von einem Eisenträger aufgespießt worden — und ich auch.
Dieses Glück verdankte ich dem Verrückten, der mich bei seinem unchristlichen
Vorhaben angetickt und meine Richtung leicht verändert hatte. Nur die
Windschutzscheibe und ein Kotflügel waren zum Teufel. Ich war glücklicherweise
durch den Aufprall auf den Boden geschleudert worden, sonst hätte mein
Brustkorb Bekanntschaft mit dem Lenkrad bemacht. Ich hatte mir nur ein wenig
den Kopf gestoßen, aber mein Kopf... der ist an so was gewöhnt. Die Wagentür
ließ sich mühelos öffnen; ich stieg aus. Um das Loch herum stand ein halbes
Dutzend Neugieriger und starrte mich an, enttäuscht, daß ich den Aufprall
unverletzt überstanden hatte. Mit Hilfe des Baustellenwärters kletterte ich aus
dem Loch.
    „Ganz schöner Purzelbaum!“
bemerkte jemand.
    „Kann man wohl sagen“ stimmte
ich zu. „haben Sie was gesehen?“
    „Sie sind gerammt worden.“
    „Von wem?“
    „Von einem dicken Schlitten?“
    „Cadillac?“
    „Kann ich nicht sagen.“
    „Haben Sie die Polizei
alarmiert?“
    „Schon unterwegs.“
    Man hörte die Polizeisirene.
    „Bin gleich wieder da“, rief
ich den Gaffern zu und nahm meine Beine in die Hand. Ich rannte um die Place de
la Reine-Astrid herum in die Rue Jean-Goujon. Bei Monsieur Froment öffnete mir
die Zugehfrau.
    „Ich möchte zu Ihrem Chef“,
sagte ich.
    „Er ist weggegangen,

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