Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
Vom Netzwerk:
längliche Gerät in einer Ecke hochkant auf den Boden stellte.
    »Was soll das werden?«
    Statt einer Antwort drückte Altmann auf den Knopf für das zweite Untergeschoss und trat wieder aus dem Aufzug. Er gab Noah ein Zeichen, es ihm gleichzutun, und reichte ihm, während sich die Tür schloss, sein Handy, nachdem er dort eine weitere Applikation geöffnet hatte.
    »Ich will nur sichergehen, dass uns dort unten kein Kuddelmuddel erwartet.«
    Verblüfft erkannte Noah ein exaktes Abbild des Fahrstuhlinneren auf dem Display. »Eine Kamera«, kommentierte er anerkennend.
    »HD, bessere Qualität als mein Fernseher zu Hause«, sagte Altmann, als der Fahrstuhl zwei Stockwerke tiefer zum Stehen kam.
    Die Tür öffnete sich, und die Kamera zeigte einen Flur, der sich rechts und links vom Aufzug ausgehend zu erstrecken schien. Das Licht brannte. Der Ausschnitt, den sie sehen konnten, war menschenleer.
    »Kannst du das Ding bewegen?«, fragte Noah.
    »Na klar. Und es löst sich in Luft auf, wenn der Feind kommt.« Altmann lachte spöttisch, was ein Fehler war, weil er sich damit eine weitere Hustenattacke einhandelte. Trotzdem versuchte er weiterzusprechen, konnte die Worte allerdings nur noch stoßweise hervorpressen: »Nein, aber … wir … können … zoomen.«
    Er vergrößerte mit zwei Fingern den Bildschirmausschnitt.
    »Was ist das?«, fragte Noah und zeigte auf einen Punkt an der Tür, die dem Fahrstuhl gegenüberlag. Es war eine rhetorische Frage. Die Auflösung war eindeutig, der Bildausschnitt glasklar zu sehen.
    Eine weitere Kopie. Die gleiche Zeichnung.
    Der Bach des Ostens. Oosterbeek.
    Und wieder ein Pfeil. Diesmal wies er nach rechts. Unter ihm eine unmissverständliche Botschaft: »Room 17«, las Noah leise vor.
    Altmann drehte sich zu ihm, wischte sich den mittlerweile allgegenwärtigen fiebrigen Schweiß von der Stirn und fragte: »Irgendeine Idee, was uns in Zimmer 17 erwartet?«
    Noah zuckte mit den Achseln. »Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden«, sagte er wie zu sich selbst. Dann drückte er den Knopf, um den Fahrstuhl wieder nach oben zu holen.

11. Kapitel
    Zwei Stockwerke tiefer roch es weniger nach Keller als im Erdgeschoss. Auch war es wesentlich wärmer. Dieser Bereich der Klinik, den ein laminiertes Plastikschild als »Neuroradiologie & Virtopsie« auswies, war noch in Benutzung oder schien es zumindest bis vor kurzem gewesen zu sein. Die flachen Heizkörper im Gang liefen auf mittlerer Stufe, ein Reinigungsplan neben der Ärztetoilette war erst vor wenigen Tagen per Hand ausgefüllt worden, auch der Flur, den sie seit dem Verlassen des Fahrstuhls entlangschritten, roch nach frischem Reinigungsmittel.
    »Kann man dein HPX-Dingsda auch als Waffe benutzen?«, erkundigte sich Noah, nachdem er festgestellt hatte, dass das Magazin seiner Pistole nur noch halbvoll war.
    Altmann hatte sein Spielzeug wieder an sich genommen. Das Multifunktionsgerät, das ihnen eben noch den Weg als Kamera gewiesen hatte, klemmte in seiner Brusttasche und wirkte wie ein normaler Kugelschreiber.
    »Es heißt HPX5. Und nein, es dient nur zur Gefahrenanalyse.«
    »Na toll.«
    Die meisten Türen, die sie mit ihren Pistolen im Anschlag passierten, standen offen und gewährten einen Blick in Untersuchungsräume, Büros, Vorratskammern oder Schwesternzimmer. Alle waren verlassen, wirkten aber, als wäre noch bis vor kurzem darin gearbeitet worden. Die meisten Computer waren nicht heruntergefahren, auf den Schreibtischen herrschte geschäftige Unordnung. Auf einem stand sogar noch eine volle Kaffeetasse. Noah hätte sich nicht gewundert, wenn Dampf aus ihr aufgestiegen wäre.
    »Hey, sieh mal«, rief Altmann. Er war einige Schritte vorausgegangen und hatte kurz vor dem Kopfende des Ganges eine schwere Schiebetür zur Seite geschoben. Nebelartiger Dampf quoll aus dem dahinterliegenden Raum.
    »Was ist das?«, fragte Noah.
    »Sieht aus wie eine begehbare Kühlkammer. Puh, großer Gott.«
    Süßlicher Fäulnisgeruch, gemischt mit dem Duft von Desinfektions- und Konservierungsmitteln, schlug ihnen entgegen. Der Gestank des Todes setzte sich sofort in jeder Pore fest, und das, obwohl sich auf den vier Rollbahren keine einzige Leiche befand. Die Kammer war so leer wie der Rest des Krankenhauses.
    »Hörst du das?«, fragte Altmann.
    Noah legte den Kopf schief und sah zur Tür, durch die sie hereingekommen waren. »Nein.«
    »Doch, da war was«, beharrte Altmann und deutete mit dem Lauf seiner Pistole zur Tür. Mit

Weitere Kostenlose Bücher