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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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über gesteckt hatte, um ausgerechnet jetzt wieder auf der Bildfläche zu erscheinen.
    »Hätte mich nicht jemand am Kragen gepackt und in einen Hausflur gezerrt, wären mein Baby und ich auf der Straße zertrampelt worden.«
    Zehn. Elf.
    Automatisch hatte sie sich die Arme schützend vor den Bauch gelegt und dann erklärt, was nach ihrem Eintreffen bei der Klinik geschehen war: »Erst habe ich mich nicht hereingetraut. Das Haus war komplett dunkel, aber zwei schwarze Limousinen standen direkt vor dem Eingang. Mit laufendem Motor und wartenden Fahrern.«
    » Zwei Wagen?«, hatte Noah nachgehakt.
    »Ich habe mich auf der gegenüberliegenden Straßenseite hinter einem Auto versteckt und erst einmal abgewartet, was passiert, und das war vermutlich die beste Entscheidung der letzten Tage, denn plötzlich denke ich, mich trifft der Schlag. War das wirklich Zaphire, der da aus der Klinik kam?«
    Noah war nicht auf Celine eingegangen und hatte stattdessen die Fragen gestellt, die nötig waren, um herauszufinden, ob sie gefahrlos das Gebäude verlassen konnten.
    »Ich hab noch eine Schwarze rauskommen sehen«, hatte Celine gesagt.
    Fünfzehn. Sechzehn – verdammt. Der Anruf geht ins Leere. Nicht mal eine Mailbox.
    »Was für eine Schwarze?«
    »Jung, durchtrainiert, hübsch. Bevor sie in die zweite Limousine eingestiegen ist, hat sie sich diesen weißen Outbreak-Overall ausgezogen.«
    Cezet.
    Angeblich hatte Zaphires Gehilfin eine Plastiktüte in die Mülltonne neben der Klinik geworfen, bevor sie mit der zweiten Limousine davongefahren war.
    In die entgegengesetzte Richtung.
    Celine hatte sie wieder herausgeholt und darin Noahs Kleidung entdeckt. Zudem die Waffen, die ihnen abgenommen worden waren, ein Handy und den Fahrstuhlschlüssel. Bis auf die Klamotten und die zweite Waffe hatte sie alles an sich genommen.
    Dann war sie in die Klinik gegangen und hatte Oscar entdeckt, was ihren späteren Nervenzusammenbruch verständlich machte. Anscheinend war ihr der Anblick des toten Zwillingsbruders erspart geblieben, denn sie hatte gleich versucht, ins dritte Untergeschoss zu kommen.
    »Es gibt nur zwei Kelleretagen, aber auf dem Schild am Schlüsselbund stand Lift, –3 . Außerdem benötigt man für die anderen Etagen keinen Schlüssel. Die meiste Zeit habe ich damit verbracht herauszufinden, mit welcher Tastenkombination ich den Aufzug bis ganz nach unten bekomme. Und ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht, was ich gedrückt habe, damit das Ding in das dritte Untergeschoss fährt. Ist das Verhör damit beendet?«
    Altmann hatte nur müde abgewinkt.
    Ihm konnte es letztlich egal sein, ob Celine die Wahrheit sagte oder ein falsches Spiel spielte.
    Das Einzige, was jetzt noch zählte, war das Telefonat. Achtzehn. Neunzehn. Zwanz…
    Es knackte. Rauschen in der Leitung.
    »Wer stresst denn da?«, fragte eine genervte Teenagerstimme.
    »Le… hmm, Lea…«
    Altmann versagte die Stimme, und das machte ihn wütend.
    »Hi? Wer zum Teufel …?«
    »Le-a-na«, brachte Altmann schließlich hervor, indem er sich auf jede Silbe des Namens einzeln konzentrierte.
    Es dauerte eine Weile, bis seine Tochter begriffen hatte. »Dad, bist du das?«
    »Ja.«
    »Wieso rufst du von einer so komischen Nummer an?«
    »Ich bin in Rom.«
    »Geil. Bringst du mir was mit?«
    Altmann schloss die Augen. »Ich weiß noch nicht.«
    Eine Träne bahnte sich ihren Weg.
    »Geht es dir gut? Ich meine, du hörst dich echt scheiße an, Dad.«
    Er verzog den Mund zu einem gequälten Lächeln. »Bin nur etwas erkältet.«
    »Aber nicht die Manila-Grippe, oder?«
    Die Frage war als Scherz gedacht, doch die lange Pause, die Altmann ließ, verunsicherte seine Tochter.
    »Dad?«
    »Nein. Mit mir ist alles bestens, Kleines. Aber du musst mir eines versprechen.«
    Sein Arm begann so stark zu zittern, dass Altmann der Hörer aus der schweißnassen Hand fiel. Hektisch zog er den Apparat an dem elastischen Kabel wieder zu sich heran und presste ihn ab sofort mit beiden Händen ans Ohr.
    »Hey, Dad, bist du noch da?«
    »Ja, sorry. Wir wurden unterbrochen.«
    »Ist wirklich alles okay?«
    »Natürlich, mach dir keine Sorgen. Ich stehe gerade in einer Telefonzelle«, sagte er, während er zur Decke starrte. Direkt über seinem Kopf befand sich ein Wasserfleck, der die Form einer Kuppel hatte. »Ich kann den Petersdom sehen.«
    »Super, schön für dich.« Leana klang nicht sehr interessiert. »Hör mal, hast du meine SMS bekommen?«, fragte sie.
    Bin ich zu spät, Dad?

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