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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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Happy birthday.
    PS: Brauch mal deinen Rat.
    »Ja. Brauchst du Geld?«
    Sie lachte. »Ausnahmsweise mal nicht, nein.« Dann machte sie eine Pause.
    »Schlechte Noten?«
    »Nei-ein.« Sie dehnte das Wort genervt auf zwei Silben.
    »Dann ist es ein Junge.«
    »Woher weißt du das?«
    Altmann rang sich ein Lächeln ab. Man musste kein Wahrsager sein, um die Probleme einer Fünfzehnjährigen zu erraten. Eigentlich waren drei Versuche ein Armutszeugnis.
    »Ich habe Angst, es Mama zu sagen«, hörte Altmann seine Tochter sagen. Leana klang schüchtern und trotzig zugleich.
    »Dass du mit einem Jungen zusammen bist?«
    »Dass ich mit ihm geschlafen habe.«
    Großer Gott. Altmann schloss die Augen. Für einen winzigen Moment waren seine Krankheitssymptome in den Hintergrund getreten.
    Auch das noch.
    »Du bist … ich meine … Du bist doch erst …« Ein Krampf erfasste große Teile seines Oberkörpers, und der jäh wieder auflodernde Schmerz ließ ihn sich auf der Trage zusammenkrümmen.
    »Dad?«, fragte Leana.
    Er wartete, bis der Schmerz etwas nachgelassen hatte.
    »Ist ja jetzt auch egal«, sagte er schließlich, ziemlich außer Atem. »Danke, dass du es mir gesagt hast.«
    »Du bist weit weg«, hörte er sie scherzen.
    Auch wieder wahr.
    »Und du willst es Mum verheimlichen?«
    »Ja, ich denke schon. Du weißt doch, wie sie bei dem Thema ausrasten kann.«
    Würde ich auch, Schätzchen, wenn ich mich nicht wie ein Strahlenkranker fühlen würde.
    Er überlegte, was er ihr jetzt sagen konnte. Was berechtigte ihn, seiner Tochter Ratschläge zu geben, ausgerechnet zum Thema Rechtschaffenheit!
    Er dachte über ein früheres Date mit seiner Frau nach, als sie ihn beim Essen nach seinem Beruf gefragt hatte und er für einen kurzen Moment darüber nachdachte, ob er nicht etwas völlig Verrücktes tun und diesem Menschen, in den er sich zu verlieben glaubte, die Wahrheit erzählen sollte.
    »Jede Lüge wird zu einer Wahrheit, mit der wir irgendwann leben müssen«, murmelte Altmann und war über sich selbst verwundert, dass er den Gedanken, der ihm durch den Kopf geschossen war, laut ausgesprochen hatte.
    »Wie war das?«, fragte Leana.
    »Nichts, ich meine nur, du solltest es Mum beichten, Liebling. Irgendwann kommt alles raus, und die Zeit, die du dir mit einer schnellen Lüge erkauft hast, lohnt den Ärger nicht, den du dann am Hals hast.«
    Altmann spürte, wie ihm wieder etwas Blut aus der Nase schoss, unternahm aber nichts, um den Fluss zu stoppen.
    »Du kannst Mum ja sagen, du hättest mich davor um Erlaubnis gefragt«, sagte er.
    »Echt? Das würdest du für mich tun?«
    Er schluckte. »Ja. Aber ich bitte dich auch um einen Gefallen.«
    »Worum geht’s?«, fragte Leana.
    »Um ZetFlu.«
    »Krass, ja, Mann. Kommst du da ran? Der Präsident sagt zwar, wir brauchen das Zeug nicht, doch Mum meint, er behauptet das nur, weil es ohnehin überall ausverkauft ist. Sie setzt gerade Himmel und Hölle in Bewegung, um es irgendwo aufzutreiben.«
    »Nein, ihr dürft nicht …« Altmann atmete jetzt so schwer wie ein Tausendmeterläufer kurz vor der Zielmarke. »Bitte. Ihr dürft auf gar keinen Fall ZetFlu nehmen.«
    »Wieso?«
    »Nicht einmal eine Tablette. Vertrau mir. Es ist gefährlich. Sag deiner Mutter einfach, Dad hätte von der Arbeit angerufen.«
    »Was weißt du als Computerfuzzi denn auf einmal von Medikamenten?«
    »Bitte, sag es ihr einfach.«
    Leanas Mutter war bei weitem nicht in Altmanns gesamten Lebenslauf eingeweiht, allerdings war ihr natürlich klar, dass er nicht als Vertreter für Buchhaltungs-Software in der Welt unterwegs war und dass er oft mit Informationen versorgt wurde, über die Normalsterbliche nur selten verfügten. Sie würde die Botschaft verstehen.
    »Bitte, versprich mir, du sagst es Mum!«
    »Ja, klar. Wenn’s sein muss.«
    Altmann beugte sich zur Seite, damit das Blut ihm nicht zurück in den Kopf lief. Dann hustete er.
    »Dad?«
    Er wollte antworten, aber er konnte es nicht. Altmann hatte das Gefühl, als würde sich sein gesamter Körper von innen heraus in einem brennenden Säurebad verflüssigen.
    »Dad?«
    Er schaffte es nicht mehr, Leana zu antworten. Er schaffte es noch nicht einmal mehr zu husten.
    »Dad, was ist mit dir?«, fragte sie. Unsicherer. Immer nervöser.
    »Ich …« Er spuckte Blut. »Ich …«
    Da geschah etwas, was ihn noch sehr viel mehr schmerzte als die Krankheit, an der er so elendiglich zugrunde ging.
    Er hörte, wie die Stimme seiner Tochter anfing zu

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