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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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verängstigt gewesen war, es nicht zu tun), schüttelte den Kopf und versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
    »Hallo? Sind Sie noch dran?«, hörte er die Frau am anderen Ende der Leitung fragen, die erst nach einer halben Ewigkeit abgenommen und sich ihm als Celine Henderson von der New York News vorgestellt hatte.
    »Ich rufe wegen des Bildes an«, sagte Noah leise.
    »Wie bitte? Entschuldigen Sie, ich habe mein Telefon aus der Redaktion auf mein Handy umleiten lassen. Ich fürchte, die Verbindung ist etwas schlecht.«
    Im Hintergrund hupten Autos, geschäftiger Straßenlärm rauschte durch die Leitung, dessen Geräusche sich von denen unterschieden, die er in Berlin gewohnt war, und die ihm auf eine merkwürdige Art vertraut schienen.
    »Könnten Sie das bitte noch mal wiederholen?«, fragte die junge Journalistin. Wenn er sich nicht täuschte, klang sie besorgt und leicht abwesend wie jemand, der gerade mit einem ganz anderen Problem beschäftigt ist und eigentlich gar keine Zeit zum Telefonieren hat.
    »Ich, äh …« Noah starrte auf die zerknitterte Zeitungsseite in seiner Hand, die er gelesen hatte, kurz bevor sein Gedächtnis ein Ventil geöffnet hatte und sein Kopf von einem Schwall Erinnerungen geflutet worden war.
    Wer hat das gemalt?
    »Es geht um den Künstler, den Sie suchen. Man soll sich bei Ihrer Redaktion melden, wenn man weiß, von wem das Bild ist.«
    Sein Blick wanderte zu der langen Nummer, die am Ende des Artikels abgedruckt worden war, mit dem Vermerk Für sachdienliche Hinweise , als würde ein Bankräuber oder Terrorist und kein Maler gesucht.
    »Sie kennen den Urheber?«
    Die Sorge aus Celines Stimme war verschwunden. Jetzt klang sie nur noch erschöpft.
    »Ja«, nickte Noah und schloss die Augen. » Ich bin das.«
    Schweigen. Nichts als Rauschen in der Leitung. Oscar neben ihm riss ungläubig die Augen auf.
    »Sie wollen also die Million«, meldete sich nach einer Weile Celine tief ausatmend zurück.
    »Nein, ich …«
    … hab nur eben die Farben gesehen, dieses Blau, das in ein verwaschenes Rot übergeht, und so etwas wie einen Erinnerungsschub gehabt, und daher bin ich mir ziemlich sicher, dass ich mit dem Künstler, den Sie suchen, etwas zu tun habe.
    »Tut mir leid, die Aktion ist vorbei.«
    Die Aktion?
    »Ich weiß von keiner Aktion. Ich weiß nur, dass ich dieses Bild gemalt habe …«, setzte Noah an und machte den Fehler, eine Sprechpause einzulegen, die die Redakteurin nutzte, um das Gespräch abzukürzen.
    »Also gut, Mr. Einunddreißigtausendzweihundertundzwölf, dann tun Sie mir einfach den Gefallen und sagen Sie mir, was auf der Rückseite des Gemäldes steht.«
    Rückseite?
    Noah schluckte und fühlte sich auf einmal komplett kraftlos.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Und wieso wundert mich das jetzt nicht? Aber Kopf hoch, die einunddreißigtausendzweihundertundelf Anrufer vor Ihnen wussten das auch nicht.«
    »Von wo aus wurde die Paketrolle abgeschickt?«, versuchte Noah Celine mit einer letzten Frage vom Auflegen abzuhalten.
    »Wie Sie eigentlich selbst wissen müssten, war die Zustellung nicht frankiert, jemand muss sie persönlich vor unsere Tür gelegt haben, Mr. …, ähm, wie sagten Sie noch, war Ihr Name?«
    Noah sah zum ersten Mal seit langer Zeit wieder zu Oscar, der ihm den Artikel aus der Hand gerissen hatte und ihn nun kopfschüttelnd studierte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Noah leise.
    »Bitte?«
    »Ich weiß nicht, wie ich heiße.«
    Celine Henderson lachte auf, nicht hämisch oder abfällig, sondern ehrlich amüsiert. Jetzt schien sie beinahe dankbar zu sein, dass der Anruf ihren Alltag unterbrochen hatte.
    »Das wird ja immer besser. Sie wissen nicht, wie Sie heißen, aber sind sich sicher, dieses Bild gemalt zu haben?«
    »Ich glaube schon, ja.«
    »Gut, in einem anderen Leben hätte ich sicher mehr Geduld mit Ihnen, aber heute …«
    Es piepte in der Leitung, und Celine war noch schwerer zu verstehen. Eine weibliche Computerstimme forderte Noah auf, weitere Münzen nachzuwerfen, wozu dieser nicht in der Lage war.
    »Man nennt mich Noah«, rief er hastig aus einem Impuls heraus, den er sich selbst nicht erklären konnte, dann hörte er nur noch einen durchdringenden Sinuston und legte auf.
    »Das ist jetzt nicht dein Ernst!«, brüllte Oscar ihn von der Seite an und wedelte mit dem Zeitungsartikel in der Hand.
    Noah zuckte mit den Achseln und sah zu Toto, der sich auf dem Rucksack eingekugelt hatte und friedlich

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