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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Hongkong passiert ist?« Als sie sahen, daß die Prancing Cloud zurückgekehrt war, hatten die beiden sofort danach gefragt, aber Sir William hatte sich zuerst mit Hauptmann Abeh befassen wollen.
    »In Hongkong ist alles ruhig, und hier auch. Gott sei Dank.« Er erzählte ihnen von der Bestattung und von Hoags Rückkehr. »Eigentlich sollte sein Besuch hier vertraulich sein, aber sie kennen ja die Niederlassung. Nun wird gewartet, wie Hoag sagt, aber sie kann auch nicht viel anderes tun. Entweder ist sie schwanger oder nicht.«
    Babcott sagte: »Wenn sie es nicht ist, wird sie es in ein paar Tagen wissen. Und wir auch.«
    »Großer Gott«, murmelte Tyrer. »Was passiert, wenn sie schwanger ist?«
    Sir William zuckte die Achseln. »Wir müssen abwarten. Nun gehen Sie, Phillip. Whisky oder Brandy, George? Macht es Ihnen etwas aus, mir jetzt zu berichten – sind Sie nicht zu müde?«
    »Nein.« Die beiden Männer waren nun allein. »Brandy, bitte. Edo war sehr interessant, William.«
    »Zum Wohl! Und?«
    »Zum Wohl! Bevor ich von Edo berichte – wissen wir mehr über Hongkong?«
    Sir William lächelte. Die Männer waren alte Freunde, und Babcott war stellvertretender Gesandter. »Es lief perfekt. Tess hat mir vertraulich geschrieben, um mir zu danken. Das meiste kann ich Ihnen jetzt schon sagen: Hoag hat drei Briefe für Angélique mitgebracht, was sie übrigens nicht weiß. Einen hat Hoag ihr sofort gegeben und mir berichtet, sie habe darauf keine erkennbare Reaktion gezeigt, keinen Hinweis. Er nahm an, daß sie in dem Brief nur aufgefordert wurde zu warten. Mir gegenüber hat Tess den Inhalt dieses Briefes bestätigt; sie hat eine Ruhepause vorgeschlagen, bis feststeht, ob Angélique schwanger ist oder nicht. Wenn Angélique ihre Periode bekommt, gibt er ihr einen Brief, wenn nicht, wartet er noch einen Monat ab, um sicher zu sein, und gibt ihr dann den anderen Brief. Hoag hat geschworen, er kenne den Inhalt nicht; Tess hat in ihrem Brief an mich auch nichts darüber verraten.«
    Mit angespannter Miene trank er seinen Whisky. »Ich fürchte allerdings, daß es in ihrem Brief einen Hinweis darauf gibt, wie Tess denkt. Die Anwälte von Struan’s entwerfen einen Schriftsatz, um vor Gericht die ›lächerliche Zeremonie‹ – sie schreibt das in Großbuchstaben – annullieren zu lassen, ob schwanger oder nicht, und jedes Testament anzufechten, das möglicherweise hier oder in Japan gefunden wird.«
    »Mein Gott! Arme Angélique… wie schrecklich!«
    »Und deutlich, kann man wohl sagen. Mein Brief, in dem ich um Nachsicht bat, hat nichts bewirkt. Beschissen, eh?« Sir William stapfte zu seinem Schreibtisch und nahm eine Depesche heraus. »Darüber wollte ich eigentlich reden – natürlich streng vertraulich.«
    Babcott drehte das Licht der Öllampe höher, denn das Tageslicht schwand rasch. Der Brief war vom Gouverneur von Hongkong.
    Mein lieber Sir William,
danke für Ihre Depesche vom 13. Ich fürchte, es ist im Augenblick nicht möglich, zusätzliche Truppen zu schicken. Ich hörte soeben aus London, daß alle Truppen anderswo benötigt werden, daß Budgeterwägungen es verbieten, in Indien oder anderswo neue Kräfte auszuheben; Sie werden also mit dem auskommen müssen, was Sie haben. Ich überlasse Ihnen jedoch vorübergehend eine weitere Segelfregatte mit zwanzig Kanonen, die H.M.S. Avenger. Seien Sie versichert, wenn es zu einem größeren Angriff auf Yokohama kommt, wird die Strafe dafür zu gegebener Zeit erfolgen.
    London befahl mir, Ihnen folgende Direktiven mitzuteilen: Sie sollen auf der verlangten Entschädigung und der Auslieferung der Mörder bestehen. Sie sollen den verantwortlichen Tyrannen, Sanjiro von Satsuma, bestrafen und zur Räson bringen. Weiter soll ich Sie darauf hinweisen, daß die Navy- und Army-Streitkräfte, über die Sie gegenwärtig verfügen, für mehr als ausreichend erachtet werden, um mit einem unbedeutenden Fürsten fertig zu werden.
    Babcott stieß einen leisen Pfiff aus. Nach einer Weile sagte er: »Eine Horde von Idioten, der ganze verdammte Verein.«
    Sir William lachte. »Das habe ich auch gedacht. Aber nachdem wir uns darüber einig sind: Was denken Sie?«
    »Sofortiges vorsichtiges Befolgen? Das heißt gar nichts.«
    »Diplomatisches Gerede; sie wollen sich natürlich bedeckt halten.«
    »Wir haben die Entschädigung, wir…«
    »Das Silber wurde in Sanjiros Namen vorgestreckt. Es war eine Anleihe, keine Bezahlung durch die schuldige Partei.«
    »Richtig. Und

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