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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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auf den Artikel in ihrer Hand. Nein, dachte Carly. Sie brauchte den Richtigen nicht mehr zu suchen. Sie hatte ihn schon gefunden.
    Für einen kurzen Moment blieb ihr Blick an dem funkelnden Diamantring an ihrem Finger hängen. Sie war mit dem richtigen Mann verlobt. Es musste so sein. Mit einem Seufzen knüllte sie den Artikel zusammen und warf ihn in hohem Bogen durch das Zimmer.
    Im Leben musste man eben Kompromisse schließen. Peter war also nicht ganz perfekt. Aber sie auch nicht. Und in einer nicht ganz perfekten Welt traf man einfach die bestmögliche Entscheidung und hielt sich dann an sein Versprechen. Anders als ihr Vater hatte Carly die Absicht, sich an diese Regel zu halten. Das Feuer der Leidenschaft verzehrte sich schnell. Im Hinblick auf die gesamte Lebensspanne hatte es nicht viel zu bedeuten.
    Mike aus dem Kopf zu bekommen würde nicht leicht werden, aber es war unbedingt nötig. Doch wie sollte es ihr gelingen, wenn er ihr bei jeder Gelegenheit half und so verdammt nett zu ihr war, während Peter sie beinahe ignorierte, und sein großer Bruder einfach … war, wie er war.
    Mike reckte und streckte sich. Er hatte sich früh hingelegt, aber die Stunden, die er damit zugebracht hatte, sich im Bett hin- und herzuwälzen, hatten nicht viel gebracht. Er hatte weder gut noch lange genug geschlafen, und das alles nur wegen Carly. Anscheinend hatte er nicht genug zu tun. Also beschloss er, sich um einen Job zu kümmern.
    Bis zum späten Nachmittag hatte er nicht nur ein paar Gefälligkeiten eingefordert und den Herausgeber der Lokalzeitung dazu gebracht, sich an einem Samstag mit ihm zu treffen, sondern auch eine Stelle als freier Mitarbeiter bekommen. Der Mann war von Mikes Referenzen und seiner Fotomappe beeindruckt gewesen. Er freute sich ebenso sehr, Mike an Bord zu haben, wie Mike sich freute, in seiner freien Zeit etwas tun zu können.
    Er war nie jemand gewesen, der faul herumsaß, während die Ereignisse der Welt an ihm vorüberzogen. Im Flugzeug nach Hause hatte er sich schon überlegt, dass eine befristete Beschäftigung ihn davon abhalten konnte, zu viel zu grübeln, ihm aber genug Zeit lassen würde, um zu entscheiden, wie es weitergehen sollte. Dass er irgendwann in seinen Job zurückkehren würde, hatte er nie infrage gestellt … Er war nur noch nicht dazu bereit. Und im Moment, angesichts der unerwarteten Peter-und-Carly-Geschichte, fühlte Mike sich noch mehr als früher dazu verpflichtet, ein Auge auf seinen Bruder zu haben. Doch als er sich Carly und Pete zusammen vorstellte, drehte sich sein sonst so unempfindlicher Magen um.
    Er würde also noch eine kleine Weile bleiben. Und da er selbst über seine Arbeitszeit bestimmen konnte, hatte er die Möglichkeit, mehr über die zukünftige Frau seines Bruders zu erfahren. Allein dieser Gedanke hätte ihn schon in das nächste Flugzeug treiben sollen, um aus New York zu verschwinden. Er hätte auch an irgendeinem anderen Ort in den Staaten arbeiten können. Doch leider würden ihm dort die hellen Lichter und der schnelle Takt von New York fehlen. Und eine dunkeläugige Schönheit, die ihn in seinen Träumen jetzt öfter verfolgte als die chaotischen Bilder von pfeifenden Kugeln und schreienden Kindern.
    Carly war in Bezug auf die Eheringfrage eigentlich sehr optimistisch. Schließlich wollten zwei Menschen, die sich zusammentaten, einander glücklich machen. Vor dem Schmuckgeschäft angekommen, war es schwer, nicht an ihre erste Begegnung mit Mike zu denken. Doch sie schob die Erinnerung beiseite. Es war sinnlos, in die Vergangenheit zu schauen, wenn man nach vorn blicken musste.
    Gespannt spähte Carly in das Schaufenster, und als sie ihre Lieblingsringe noch dort liegen sah, beruhigte sich ihr nervöser Magen wieder. Sie schob eine Hand in Peters Armbeuge. »Sieh mal«, flüsterte sie, indem sie auf die schlichten Ringe deutete, die sie mit Mike ausgesucht hatte.
    »Ja, ganz nett«, meinte ihr Verlobter. Es hörte sich so an, als hätte er sich dieses zögerliche Zugeständnis regelrecht abringen müssen. »Aber wie würde das aussehen?«, fragte er. Da wusste Carly, dass sie recht gehabt hatte.
    »Wunderschön?«
    »An dir sieht doch alles wunderschön aus. Aber die Leute würden denken, dass ich es mir nicht leisten kann, dir etwas Besonderes zu kaufen.«
    »Diese Ringe sind etwas Besonderes«, entgegnete Carly und biss die Zähne zusammen. Ihr war klar, dass sie sich albern anstellte, aber zum ersten Mal machte es ihr nichts aus.
    Peter

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