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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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als mit deiner Verlobten, wenn ich das so sagen darf.«
    »Du hast schon immer eine große Klappe gehabt«, erwiderte Pete. »Aber dies hier ist mein Leben, Mike. Als Kinder hatten wir keine Eltern, die uns Ratschläge gaben. Also brauche ich todsicher als Erwachsener auch keinen Rat von dir.«
    »Dann willst du diese Hochzeit also durchziehen?«
    »Das hat nie infrage gestanden.« Ächzend ließ Pete sich auf dem Ledersofa nieder. »Was Carly nicht weiß, macht sie nicht heiß.«
    »Das siehst du völlig falsch. Es ist vielleicht nicht deine Absicht, aber wenn du Carly heiratest, wirst du sie unglücklich machen, und du selbst wirst daran zugrundegehen.« Abgesehen davon, wie’s mir damit gehen wird, dachte Mike. »Ist das etwa das, was du willst?«
    Sein Bruder gab keine Antwort.
    »Peter, du hast doch nicht … « Mike verstummte. So nahe die Brüder sich stets gestanden hatten, über ihre sexuellen Eroberungen hatten sie nie geredet, und Mike hatte nicht das Bedürfnis, gerade jetzt damit anzufangen. Andererseits konnte er Carly nicht schützen, wenn er die Wahrheit nicht kannte.
    Und obwohl niemand ihn zu ihrem Beschützer ernannt hatte, hatte er diese Rolle übernommen, als ob sie für ihn geschaffen worden wäre. »Du schläfst doch nicht mit Regina, oder?«
    Pete sah ihn nur wortlos an. Sein Schweigen verriet seine Schuld.
    Mike stöhnte laut auf. »Um Himmels willen … «
    Immerhin hatte Pete so viel Anstand, beschämt auszusehen. »Ich dachte, ich könnte warten, aber … «
    Wie zum Teufel war die süße, unschuldige Carly Wexler bloß an die Novack-Brüder geraten? Jeder von ihnen war imstande, ihr das Herz zu brechen.
    Pete zuckte die Achseln. »Wir sind seit fünf Monaten verlobt und davor sind wir einige Monate miteinander gegangen. Ein Mann kann es doch nicht so lange aushalten, ohne … «
    »Doch er kann, verdammt nochmal«, brüllte Mike. »Und wenn du sie lieben würdest, hättest du es getan.«
    »Wenn sie mich liebte, hätte ich mich nicht nach etwas anderem umsehen müssen«, entgegnete Pete.
    Mike biss die Zähne zusammen. »Und was schließt du daraus?«
    »Spiel du lieber den Globetrotter und lass mich in Ruhe.« Offensichtlich hatte Pete vor, sich genauso stur zu stellen wie Carly. Keiner von beiden wollte mit der Wahrheit konfrontiert werden.
    In Anbetracht der Tatsache, dass Mike selbst vor seinem Leben davongelaufen war, hatte er kein Recht, ihnen in ihres hineinzureden. »Wunder dich bloß nicht, wenn der Schuss nach hinten losgeht.«
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte Peter ihn argwöhnisch an. »Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten«, sagte er dann, eine deutliche Warnung an Mike, sich zurückzuhalten.
    »Glaubst du etwa, dass deine Teilhaberschaft davon abhängt?«
    »Möglicherweise.«
    »Warum hast du Regina dann mit hergebracht? Du weißt doch, dass ich im Moment bei dir wohne. Oder bist du das Risiko absichtlich eingegangen?«
    Mike hielt es nicht eine Sekunde länger in dieser Wohnung aus. Er machte auf dem Absatz kehrt, schnappte sich seine Schlüssel und nahm die Kamera vom Garderobenschrank.
    »Sag es ihr nicht, Mike.« Petes Worte klangen noch in seinem Kopf nach, als er schon draußen war und die Tür hinter sich zugeworfen hatte.
    Eltern und Kinder, Männer und Frauen, Herrchen und Hunde und ein einsamer Mann mit einer Kamera waren im Central Park unterwegs. Mike schlenderte umher und fotografierte, ohne groß auf die Umgebung zu achten. Jeder gelungene Schnappschuss fing das Leben auf eine besondere Weise ein. Und jeder würde einen Platz in seinem privaten Archiv bekommen. Ein paar davon wollte er auch seinem neuen Arbeitgeber bringen. Er war nicht daran gewöhnt, das normale Leben in Friedenszeiten zu dokumentieren, doch nach den harten Geschichten, die er bis vor kurzem bebildert hatte, freute er sich über diese Atempause.
    Bis zu diesem Tag hatte er seine Kamera in den Tiefen von Peters Schrank verborgen, in der Hoffnung, damit auch die unschönen Erinnerungen zu verbannen, die sie wachrief. Zu seiner Überraschung war der Adrenalinstoß, als er seine Kamera gehoben und sein erstes Bild gemacht hatte, stark und ermutigend gewesen. Und natürlich hatte es sehr geholfen, dass Carly das erste Objekt gewesen war.
    Wenn er nur seine Zukunft ebenso positiv sehen könnte. Bei seinem letzten Einsatz war er per Anhalter aus dem Niemandsland nach Hause gefahren. Kurz vor der Rückkehr in die Zivilisation war der Bus vor ihnen mit Granaten beschossen worden und

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