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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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wie lange wir hier herumsitzen. Der Zähler läuft.« Er tätschelte den kleinen Metallkasten, in dem wie auf Kommando die nächsthöhere Zahl erschien.
    »Ich habe Zeit.« Mike zuckte die Achseln und ließ sich in die Polster sinken.
    Carly stöhnte, sagte aber nichts. Regentropfen prasselten auf die Windschutzscheibe, und der Fahrer fing an, vor sich hin zu pfeifen.
    Mit einer Hand strich Mike sich das feuchte Haar aus der Stirn. Er konnte es sich nicht leisten nachzugeben. Er musste die Gelegenheit bekommen, sich zu erklären. Und was noch wichtiger war, Carly musste jemanden haben, der sich um sie kümmerte.
    Mike schaute auf seine Armbanduhr. Der Taxameter zählte weiter. Der Fahrer suchte einen neuen Sender. Zusätzlich zum schrägen Pfeifen des Mannes hörte Mike plötzlich ein leises Klappern und sah sich danach um. Carly hatte sich in eine Ecke verkrochen, die Arme um sich geschlungen und zitterte so sehr, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Mit einer Hand wischte sie sich die feuchten Ponyfransen aus den Augen, ehe sie die Arme wieder um ihren nassen Körper legte.
    Mike stieß einen harschen Fluch aus und wiederholte ihre Adresse.
    Der Fahrer sah Carly an. »Miss?«
    »Fahren Sie einfach«, sagte Mike mit zusammengebissenen Zähnen.
    Der Taxifahrer sah sich noch einmal nach Carly um, und als sie zustimmend nickte, drehte der sich nach vorn, legte den ersten Gang ein und gab Gas.
    Mike richtete seinen Blick auf Carly und streckte die Arme aus.
    »Entweder du hast den Verstand verloren oder dein Ego ist größer, als ich dachte.« Sie igelte sich noch mehr ein.
    Mike stöhnte laut, fasste sie an den Schultern und zog sie in seine Arme. Carly versuchte zwar, sich zu befreien, doch er hielt sie einfach fest. »Heb dir deine Energie für den Streit nachher auf«, riet er. »Im Moment sind wir beide durchnässt und unterkühlt. Wenn du keine Lungenentzündung bekommen willst, solltest du dich lieber an mir wärmen.«
    So wie er es, weiß Gott, genoss, sich von ihr wärmen zu lassen. Jeder Atemzug brachte ihren einzigartigen Duft mit sich, und ihr weicher Körper, der dabei war sich zu entspannen, schmiegte sich nach und nach immer enger an ihn.
    »Ich tu das nur, um wieder warm zu werden«, murmelte sie.
    »Ich weiß«, erwiderte Mike schmunzelnd.
    »Ich bin immer noch wütend.«
    Mike stützte das Kinn auf ihren Scheitel. »Auch das weiß ich.« Und eine Auseinandersetzung war nicht zu vermeiden.
    Nachdem sie ihr Haar trockengerubbelt hatte, wickelte Carly sich in einen elfenbeinfarbenen Frotteebademantel ein. Die heiße Dusche hatte zwar ihren Körper aufgewärmt, nicht jedoch ihr Herz. Tief im Innern war ihr nach wie vor eisig kalt. Doch ironischerweise hatte das nichts mit Liebeskummer zu tun.
    Sie hatte, schon bevor Peter sich verplappert hatte, mit ihm gebrochen und längst akzeptiert, dass Freundschaft kein Ersatz für Liebe sein konnte. Und obwohl seine Beichte sie schockiert hatte, kränkte Mikes Schweigen sie wesentlich mehr als alles, was Peter ihr angetan hatte. Ihr Exverlobter hatte nur ihren Stolz verletzt und ihr klargemacht, dass sie in mehr als nur einer Hinsicht mit Scheuklappen durchs Leben gegangen war. Carly zog den Bademantelkragen vor dem Hals zusammen, holte tief Luft und verließ das Bad.
    Mike stand vor dem Büfett, das als provisorische Bar diente. Auch er hatte seine nassen Sachen ausgezogen. Er trug die große graue Jogginghose, die sie ihm geliehen hatte, ein Handtuch um den Hals … und weiter nichts. Unwillkürlich richtete sich ihr Blick auf seinen muskulösen Rücken und seine starken Arme.
    Seine charakterliche Stärke war ihr ebenso groß erschienen wie seine körperliche. Eine weitere Fehleinschätzung, dachte Carly. Schließlich hatte er sie ebenfalls enttäuscht.
    Der vernünftige Teil ihres Charakters protestierte gegen diese Einschätzung. Doch der emotionale Teil, derjenige, der gerade erst gedemütigt worden war, klammerte sich daran. Eine Konfrontation mit Mike war unausweichlich. Die Erlebnisse dieses Tages waren wie eine Sturmflut nach einer lebenslangen Dürre.
    Mit zwei Gläsern in der Hand drehte Mike sich zu ihr um. »Hier.« Er hielt ihr einen Cognacschwenker hin. »Ich denke, das können wir beide gebrauchen, um wieder warm zu werden.«
    Nachdem Carly ihm das Glas abgenommen hatte, zog sie sich von ihm zurück. »Du hast es gewusst.«
    »Ja.«
    Seine Ehrlichkeit war bewundernswert. Sie wünschte nur, er hätte sich früher darauf besonnen. Carly schloss die

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