Noch ein Kuss
Peter nie geliebt.«
Mike ließ ganz langsam den Atem entweichen. Er hatte gar nicht gewusst, wie sehr er darauf gewartet hatte, seinen Verdacht bestätigt zu bekommen.
»Aber zumindest habe ich gedacht, dass er der Typ Mann ist, der seine Versprechen hält, so wie ich meine halten wollte.«
Mike hätte seinen Bruder gern verteidigt und darauf gepocht, dass Pete bestimmt hatte, treu zu sein. Doch in Wahrheit dachte Peter immer zuerst an Peter. Carly hatte keinen großen Einfluss auf seine Pläne gehabt. Er hatte sie zwar nicht kränken wollen, aber auch nicht weiter an sie gedacht, ehe er mit seiner neuen Mitarbeiterin ins Bett gesprungen war. »Vielleicht fühlst du dich besser, wenn ich dir sage, dass sein Verhalten mich auch überrascht hat.«
Carlys Lächeln wirkte gezwungen. »Das ist jetzt egal. Ich habe alles falsch gemacht. Solange die Dinge nach außen hin gut aussahen, habe ich mir eingeredet, ich sei glücklich. Aber das war ich nicht.« Sie richtete sich auf und setzte sich in den Schneidersitz. Ihr Bademantel endete unterhalb ihrer Knie und enthüllte die schönen Waden ihrer langen Beine. »Ich war innerlich tot, aber ich wusste es nicht. Bis zu deiner Ankunft war Peter ein Garant für Sicherheit.«
»Und ich bin das Gegenteil.« Mike hob eine Hand und strich ihr das Haar aus dem Nacken.
»Genau.« Ihre Lippen öffneten sich. »Du bist das Gegenteil.«
»Wieso?« Mike massierte ihre völlig verkrampfte Schulterpartie. Die Haut unter seinen Händen war sehr weich und glatt.
»Es gab keine … « Carly streckte die Arme aus und spreizte die Finger. »Keine … «
»Leidenschaft?«, riet Mike nicht ganz ins Blaue hinein, denn er wusste, dass sie nicht mit Peter geschlafen hatte, und hatte nie gesehen, dass sie mehr als eine flüchtige Berührung von seinem Bruder wollte. Aber hauptsächlich basierte seine Vermutung auf seinem Bauchgefühl.
Überrascht hob Carly den Kopf. »Woher … «
»Ich das weiß?«
Sie nickte.
Mike lachte über ihr schockiertes Gesicht, als er zum zweiten Mal einen Satz für sie beendete. »Weil du emotional nicht an meinen Bruder gebunden sein konntest, wenn du so auf mich fliegst.«
Er beugte sich vor und küsste sie sanft auf den Mund. Seine Hand, die bereits in ihrem Nacken lag, grub sich tiefer in ihr Haar, während er sich weiter vorbeugte und mit seiner Zunge ihre Lippen liebkoste. Carly seufzte vernehmlich.
Mike hatte vorgehabt, sie ganz vorsichtig zu umwerben, doch das war gar nicht nötig. Denn anstatt ihm auszuweichen, wie er es erwartet hatte, fasste Carly sein Gesicht mit beiden Händen und öffnete den Mund.
Ihr Kuss war heiß und leidenschaftlich und stellte alle früheren Erfahrungen in den Schatten. Und obwohl Mike die Absicht gehabt hatte, seine Behauptung zu beweisen, konnte er jetzt nur noch an eines denken – an Carly.
Er hob den Kopf und schaute in ihre samtbraunen Augen.
»Mike.« Das klang so sehnsüchtig, dass er nicht widerstehen konnte. Er küsste sie etwas drängender, sodass sie gemeinsam zu Boden sanken, nahm ihren schlanken Körper zwischen seine Beine und schob sich an ihr hoch, bis sein erregtes Glied sich warm an ihre Scham drückte.
Dann schlug er die Augen auf, um zu sehen, wie sie darauf reagierte, wenn er sie weiter stimulierte, indem er die Hüften kreisen ließ.
Carlys Augen begannen bereits, sich zu verschleiern. »Mehr.«
Mit zusammengebissenen Zähnen überließ Mike sich einer Mischung aus Lust und Schmerz und presste sich an ihren einladenden Körper. Stöhnend nahm Carly seinen Rhythmus auf, sodass er die hinderlichen Kleidungsstücke verfluchte, die sie trennten. Dann schloss er die Augen und machte weiter.
Dabei küsste er sie ununterbrochen, und seine Zunge ahmte die erotischen Bewegungen ihrer Körper nach. Genießerisch wand Carly sich unter ihm, schlang die Arme um seine Taille und zog ihn enger an sich. Sie passten zusammen wie zwei Hälften eines Ganzen.
Immer noch durch mehrere Schichten Kleidung voneinander getrennt, waren sie beide kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Mike hatte noch keinen Zentimeter ihrer Haut berührt, trotzdem konnte er es kaum erwarten, sich in Carly zu verlieren. Das überraschte ihn. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war sie trotzdem bereit … Der Gedanke ernüchterte ihn augenblicklich. Doch sein Körper, der bebte vor ungestilltem Verlangen, verweigerte die Gefolgschaft.
In dem Bemühen, von dem Gipfel, den sie beinah erreicht hatten, wieder herunterzukommen, ließ
Weitere Kostenlose Bücher