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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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zurückzuhalten. Umschlossen von Carlys Wärme kämpfte er gegen Gefühle, die so intensiv waren, dass sie ihn zu ersticken drohten. Endlich flüsterte sie seinen Namen, schlang ihre langen Beine um seine Taille und gestattete es ihm, so hart und tief zuzustoßen, wie er konnte.
    Dann spürte er, wie ihre Muskeln sich um ihn herum zusammenzogen, und als er sie aufschreien hörte, gab auch er seine mühsam bewahrte Selbstbeherrschung auf. Er ließ sich gehen und tauchte ein. Versank und verlor sich in ihr, genauso, wie er es immer geahnt – und gefürchtet – hatte.
    Obwohl sie in Mikes Armen ruhte, blieb Carly der Schlaf versagt. Sie lauschte seinen tiefen Atemzügen, kuschelte sich enger an seine warme Seite und versuchte, an nichts anderes zu denken, als an das Wunder ihres Zusammenseins. Doch die Realität ließ sich nicht verdrängen. Irgendwann musste sie sich damit befassen, dass Mike wieder weggehen würde. Sie küsste ihn auf die Hand und versuchte einzunicken.
    Plötzlich schrak sie zusammen. Mike hatte sich versteift und sie so fest gepackt, dass er ihr fast die Luft abdrückte. Außerdem atmete er hastig und keuchend. Als sie den Schweißfilm auf seiner Haut bemerkte, erkannte sie, dass er in einem heftigen Albtraum gefangen war. Sollte sie ihn wecken oder lieber noch abwarten?
    »Mike?« Carly versuchte sich umzudrehen, doch sie war bewegungsunfähig. »Mike?«, sagte sie wieder.
    Abrupt ließ er sie los. Keuchend schnappte Carly nach Luft und rollte sich auf die Seite. Mike sah nur kurz in ihre Richtung und wandte sich dann von ihr ab.
    Als sie begriff, dass er vorhatte, sie zu ignorieren, tat ihr das Herz weh. »Wenn du nicht mit mir redest, kann ich dir nicht helfen«, sagte sie, während sie sich die Bettdecke über die bloße Brust zog. »Vertrau mir.« Sie legte eine Hand auf seine immer noch klamme Haut.
    »Das Gleiche habe ich kürzlich auch zu dir gesagt. Aber du hast nicht darauf reagiert.« Da er ihr den Rücken zugedreht hatte, wirkten seine Worte noch anklagender und barscher.
    »Das war ein Fehler«, räumte Carly ein.
    Mike schien sie nicht zu hören. »Wenn du mir nicht entgegenkommst, warum sollte ich dann auf dich zugehen?«, murmelte er vor sich hin.
    Die Frage traf Carly wie ein eisiger Windstoß, doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben und den Profi in ihr übernehmen zu lassen. Sie hatte erkannt, dass ihn etwas quälte, und als ausgebildete Psychologin war ihr bewusst, dass er es an der einzigen Person ausließ, die erreichbar war. Das nahm seinen Vorwürfen zwar nicht die Schärfe, doch sie mochte ihn genug, um die volle Wucht seines Ärgers zu ertragen und sie zu nutzen, um ihm bei der Aufarbeitung seiner Probleme zu helfen.
    »Das stimmt nicht, Mike. Wenn ich nicht auf dich zugegangen wäre, lägen wir jetzt nicht hier.«
    Fahrig fuhr Mike sich durch das ohnehin schon wirre Haar. »So was will keiner hören.« Er schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
    Carly genehmigte sich eine kleine Pause, um sich am Anblick seines nackten Körpers zu weiden, ehe sie ihre Gedanken wieder zur Ordnung rief. »Wenn es dich quält, muss ich es erfahren. Du bist im Moment derjenige, der wichtig ist, nicht ich, und du musst mit mir reden. Was es auch ist, ich kann damit umgehen.«
    Mike stand am Fenster und starrte in die dunkle Nacht. »Es war bei meinem letzten Einsatz«, sagte er endlich. Er war nun vollständig wach. »Oder besser, bei meinem letzten unerledigten Auftrag.«
    »Verstehe, und weiter?«
    »Ich hatte einen Jeep angehalten, um mich in die Stadt mitnehmen zu lassen. Für eine Weile waren wir die Einzigen auf der Straße, aber als wir uns der Zivilisation näherten, holten wir einen Bus ein.« Mike hielt sich an der Fensterbank fest. »Sie hatten es wohl auf ein größeres Ziel als einen kleinen Jeep abgesehen, denn die Granate traf die Hinterreifen des Busses und ließ das verdammte Ding die Böschung runterrasen.«
    Mike zögerte und Carly wartete, bis er fortfuhr: »Ich bin aus dem Auto gesprungen, ehe der Fahrer anhalten konnte. Als ich zum Bus kam, hörte ich diese furchtbaren Schreie und roch das Benzin.« Er fasste sich an die Schulter und knetete sie. Selbst vom Bett aus war zu sehen, wie heftig er seinen Arm bearbeitete.
    Carly klammerte sich an die Bettdecke und sah zu, wie er gegen die Bilder ankämpfte, die ihn verfolgten.
    »Wir wussten, dass wir nicht viel Zeit hatten, aber wir mussten so viele wie möglich aus dem Bus rausholen, ehe der Tank hochging. Wir brachen

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