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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Schlafsäcke zusammen. Erinnerungen an Gefühle, die sie nie für möglich gehalten hätte, durchfluteten Marnie. Niemals hätte sie vermutet, dass in ihr eine solche Leidenschaft schlummerte. Bei ihren sinnlichen Gedanken schoss ihr das Blut ins Gesicht.
    Sie machte sich eine Tasse Kaffee und ging nach draußen. Auf dem Verandageländer hockend, schlürfte sie ihren heißen Kaffee und wartete auf Adam.
    Es war ein strahlend schöner Morgen. Die Sonne schien von einem klaren blauen Himmel, und eine leichte Brise bewegte die Zweige der Fichten und der Eichen. Vögel kreisten über dem spiegelglatten Meer. Keine Spur mehr vom Beginn eines Sturms, nicht der kleinste Schatten einer Wolke.
    Marnie hielt das Gesicht in die Sonne und hing ihren Gedanken nach. Adam Drake, die unerwartete Komplikation auf ihrem Freiheitstrip. Dass sie eines Tages seine Geliebte sein würde, hätte sie sich nie träumen lassen.
    Aber Freunde waren sie nicht geworden. Ihre Umarmungen waren so explosiv, so stürmisch und wild gewesen, dass sie sich danach völlig erschöpft gefühlt hatte. Als hätten sie einen Kampf gekämpft, in welchem sie beide gesiegt hatten.
    „Du Närrin“, schalt sie sich und fegte einen Kieselstein vom Geländer. Sie war nie ein romantischer Typ gewesen und würde auch jetzt nicht anfangen, unrealistischen Fantasien nachzuhängen. Sie würde nicht ewig mit Adam auf der Insel bleiben können, und dennoch, so ungeduldig sie das Imperium ihres Vaters hinter sich gelassen hatte, so entspannt fühlte sie sich jetzt und hätte nichts dagegen gehabt, eine Weile zu bleiben und dieser Romanze ihren natürlichen Lauf zu lassen.
    Aber das war unmöglich. Zu viel Ungeklärtes stand zwischen Adam und ihr.
    Sie hörte Schritte und blickte zu dem kleinen Wäldchen hinüber, durch das der Pfad sich zum Strand schlängelte. Sekunden später erschien Adam, und sofort begann ihr Herz zu rasen. Ihre Reaktion ärgerte sie, aber ihr Körper sprach eine andere Sprache als ihr Verstand. Sie konnte ihre Gefühle nicht kontrollieren.
    „Warst du wieder auf der ‚Marnie Lee‘?“, fragte sie. Das vertraute Du klang eigenartig in ihren Ohren. Sie sprang vom Geländer und klopfte sich den Hosenboden ab, als Adam auf die Veranda trat.
    Er warf ihr ein kleines Lächeln zu. „Ja.“
    „Und?“
    „Sie schwimmt noch“, antwortete er und wich ihrem Blick aus.
    „Es ist doch alles in Ordnung?“, hakte Marnie nach, die spürte, dass er etwas vor ihr verbarg. Falls es schlechte Nachrichten gab – er brauchte sie nicht zu verschonen.
    „Alles in bester Ordnung“, kam es schroff zurück. Er schulterte seine Tasche und ging ohne ein weiteres Wort ins Haus. Marnie hörte, wie er das schwere Bündel mit den Vorräten in der Halle absetzte. Dann entfernten sich seine Schritte. Sie hatte das eigenartige Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Plötzlich war Adam schweigsam geworden und sehr distanziert.
    Benimmt er sich wegen unserer gemeinsamen Nacht so merkwürdig, grübelte Marnie. Ob er annahm, dass sie ihn zu einer engen Beziehung drängen wollte?
    Nichts stand ihr ferner. Sie war eine erwachsene Frau. Eine Liebesnacht machte sie noch lange nicht von einem Mann abhängig.
    Trotzdem störte sie Adams schlechte Laune. Er rumorte irgendwo im Speisesaal, ausgerechnet dort, wo ihre leidenschaftliche Nacht begonnen hatte. Obwohl sie wusste, dass er sie mied, konnte sie es nicht lassen und ging zu ihm. Er saß auf einem Barhocker am Fenster, in der einen Hand die geöffnete Whiskeyflasche und in der anderen ein halb volles Glas.
    „Irgendetwas ist passiert“, sagte sie, zog einen Barhocker neben seinen und setzte sich.
    Er sah sie kurz an und leerte dann sein Glas.
    „Was ist los?“
    „Nichts“, brummte er. Sein Ausdruck war hart und abweisend wie eh und je. Kein Zeichen von Zärtlichkeit.
    „Bitte, Adam, nun sag es schon. Ich sehe dir doch an, dass etwas nicht in Ordnung ist.“
    Er sah sie lange schweigend an, ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten, als müsse er sich jeden ihrer Züge für immer einprägen. „Ich glaube, es ist Zeit zum Feiern.“
    Angst schlich sich in ihr Herz. „Was gibt es denn zu feiern?“
    „Den Einzug der Kavallerie.“
    Sie begriff überhaupt nichts mehr. „Welche Kavallerie?“
    Er verzog leicht die Mundwinkel. „Du weißt doch, die mächtigen Krieger von Montgomery Hotels.“
    Marnies Magen zog sich zusammen. Die plötzliche Kälte zwischen ihnen ließ sie frösteln. Als wäre nicht eine Sekunde

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