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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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klang.
    „Hoffentlich ist es wahr, Marnie.“ Die Art, wie er ihren Namen sagte, war Balsam für ihre Seele.
    „Ich glaube, ich möchte jetzt doch einen Schluck trinken“, sagte sie, und der Schatten eines Lächelns huschte über ihr Gesicht.
    „Warum hast du dieses Theater inszeniert?“, fragte Marnie in einem Ton, der ihr angekratztes Selbstbewusstsein wiederherstellen sollte.
    „Weil ich unbedingt mit Kent und Victor reden muss. Ich habe deinen Vater nicht bestohlen und will es beweisen. Dazu brauche ich ein paar mehr Auskünfte.“
    „Also hast du mich benutzt“, sagte sie vorwurfsvoll.
    „Ja, verdammt noch mal!“, explodierte Adam. „Ich habe in den letzten Tagen einiges falsch gemacht, aber ich will mein Leben wiederhaben, meine Selbstachtung!“
    „Die hätte ich auch gern zurück“, sagte sie bitter. „Ich würde gern glauben, dass das, was du hier veranstaltet hast, mehr war als ein schäbiger Trick, um meinen Vater herzulocken. Zuerst der angebliche Sturm, der uns eine weitere Nacht festgehalten hat, und dann dein grandioser Verführungsakt.“ Der kleine Schluck Whiskey machte Marnie mutig. „Was willst du eigentlich von mir?“ Sie rutschte von ihrem Barhocker und baute sich herausfordernd vor Adam auf.
    Er sah sie einen Moment lang schweigend an. „Nichts. Ich will gar nichts von dir“, sagte er schließlich. „Außer ein paar nützlichen Informationen“, fügte er hinzu. „Ich muss wissen, wer mir den Diebstahl angehängt hat.“
    „Ich dachte, du hättest in Kent Simms schon einen Sündenbock gefunden.“
    Er maß sie mit einem eisigen Blick. „Ich nehme an, das habe ich verdient“, meinte er mit kaltem Lächeln. „Du nennst es ‚Sündenbock‘ – ich nenne es ‚Schurke‘. Ich würde mein letztes Geld darauf verwetten, dass Simms es getan hat. Aber ich verstehe seine Motive nicht. Warum sollte er an einer schlappen halben Million interessiert sein, wenn er durch die Heirat mit dir den ganzen Kuchen kriegen kann?“
    „Ich heirate Kent nicht. Weder Kent noch irgendjemand anderen.“
    „Das ist vernünftig“, sagte er lächelnd, und zum ersten Mal an diesem Tag war sein Lächeln offen und freundlich.
    „Ich kann dir über Kent nichts sagen, was du nicht schon wüsstest. Und vermutlich sind wir sogar einer Meinung über ihn. Ich glaubte, ihn zu lieben … und umgekehrt. Es war ein Irrtum, und ich danke meinem Schicksal, dass ich es noch früh genug erkannt habe. Aber davon mal abgesehen – ich glaube nicht, dass Kent meinen Vater bestohlen hat. So dumm ist er nicht. Außerdem würde nur eine viel größere Summe ihn dazu bringen, Dad zu betrügen.“
    „Du traust es ihm also zu?“
    „Treue ist nicht seine stärkste Tugend“, sagte sie grimmig, ohne in Einzelheiten zu gehen.
    „Und was ist mit Fred Ainger? Er geht bald in den Ruhestand und lebt ziemlich aufwendig. Ich glaube nicht, dass seine Rente und die Pensionszahlungen der Firma die Extravaganzen seiner Frau finanzieren können.“
    „Fred ist die Ehrlichkeit selbst.“
    „Meinst du?“ Adam schien nicht so überzeugt zu sein. „Wie gut kennst du Rosa Trullinger?“
    „Rosa? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sie zu einer Unterschlagung fähig wäre. Sie ist Innendekorateurin und kennt sich in Möbeln und Stoffen aus, aber nicht mit Buchführung.“
    „Hat sie nicht Zugang zu einem Computer?“
    „Ja, aber …“
    „Und ist der nicht mit der gesamten Hotelkette verbunden?“
    „Durch verschlüsselte Codes.“ Dies war wirklich zu weit hergeholt. Adam konnte doch nicht jeden verdächtigen.
    „Rosa hat einen kranken Mann, der seine Arbeit aufgeben musste, und drei Töchter, die aufs College gehen.“
    „Wenn jemand Geldsorgen hat, muss er nicht gleich ein Dieb werden“, sagte Marnie aufgebracht. Diese Unterhaltung führte zu nichts, außer dass sie von dem Thema ablenkte, über das sie eigentlich hätten reden müssen. Aber so leicht ließ Marnie Adam nicht davonkommen. „Ich möchte dich etwas fragen.“
    „Schieß los.“
    Sie sah ihm fest in die Augen. „Letzte Nacht … hat es dir etwas bedeutet?“ Mit angehaltenem Atem wappnete sie sich gegen seine Zurückweisung.
    Er zögerte nur eine Sekunde, bevor er kühl antwortete: „Es war reiner Sex.“
    „Und das ist alles?“
    Er hielt ihren Blick fest. Die Luft zwischen ihnen lud sich mit Spannung. „Das ist alles, und mehr wird es auch nie sein.“
    Seine Worte trafen sie wie Schläge, und am liebsten hätte sie zurückgeschlagen – so wütend,

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