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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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hätten entfachen können. Ich wünschte, das Bett würde mich verschlucken. »Ein Freund von mir sah dich mit dem Katzenkorb weggehen. Er fand es komisch und folgte dir hierher.« Er gluckste. »Und du dachtest, es würde nichts bringen, Polizisten mit Drinks zu bestechen.« Dann hörte ich Eighty, der irgendwo in der Nähe von Tom jaulte. Harley drehte sich nach dem Geräusch um, und Tom bewegte sich schnell. Er sprang aus dem Bett, dann stand er da und hielt Eightys Korb vor sich hin.
    »Da, Harley. Nimm ihn. Lohnt nicht, wegen einer blöden Katze zu sterben.«
    Harley guckte Tom verblüfft an, dann fing er ganz langsam wieder an zu grinsen. »Sie sind ein kluger Mann, Lloyd.« Er griff nach dem Korb.
    Ich schwöre, ich hatte vorher nicht darüber nachgedacht, als ich lossprang. In dem Fall hätte ich nie geglaubt, daß hundertfünfzehn Pfund etwas gegen eine Zweihundertfünfundsiebzig-Pfund-Mauer ausrichten könnten. Aber ich schmiß mich gegen Harley und muß ihn aus dem Gleichgewicht gebracht haben, denn er fiel gegen den Garderobenschrank und den Fernseher. Dann war auch Tom über ihm, und wir drei wanden uns übereinanderliegend in der Ecke. Ich konnte mich als erste befreien, indem ich Harleys Arm von mir wegstieß. Als ich rückwärts kroch, stieß ich mit meinem Knie an das Gewehr und hob es auf. Ich behielt Tom im Auge, als er sich von Harley losmachte.
    »Gott sei Dank, Annie.« Tom beugte sich nun über Harley und hob sein Kinn hoch. Ich kroch über das Bett und fand Eightys Käfig. Er sah etwas verdutzt aus, aber alles in allem besser als wir übrigen drei. Tom nahm Harleys Handgelenk in seine Hand. »Ich glaube, er lebt. Er muß mit dem Schädel gegen den Fernseher oder etwas anderes geknallt sein.« Er stand auf und schloß die Tür, drehte sich um und sah mich mit dem Gewehr auf ihn zielen. Es gelang ihm, etwas ungläubig dreinzuschauen. »Was machst du da, Annie?«
    »Wo wolltest du hin?«
    »Ich… ich war nur dabei, die Sachen ins Auto zu laden.«
    »Um vier Uhr morgens?«
    »Du wolltest doch früh losfahren, oder?«
    Ich ließ ihn rückwärts Richtung Badezimmer gehen. »Sie haben fünf Sekunden, um mir zu erklären, was los ist, Mr. Tom Leonard. Eins… zwei…« Er öffnete den Mund und machte ihn wieder zu. »Drei… vier…«
    Er hob die Hände hoch. »Einverstanden. Wenn du die Geschichte hören willst. Ein Typ, der Eighty vor etwa einem Monat gesehen hat, hat mich engagiert. Er braucht ihn für einen Film, den er produziert.«
    Ich erinnerte mich an den Mann im Anzug und wie Harley sein Angebot ausgeschlagen hatte. »Warum Eighty? Ich meine, er ist ein kluger und schöner Kater, aber auch nicht unkompliziert.«
    Tom seufzte, und ich konnte nicht feststellen, ob er sich über mich oder jemand anderen ärgerte. »Hast du irgendeine Vorstellung davon, wie schwierig es ist, einer Katze Billard beizubringen?«
    »Was machst du sonst für diesen Typ? Außer Katzen zu stehlen?«
    Er zögerte, starrte zur Decke und seufzte dann. »Ich trainiere Tiere für Filme, Fernsehen und so.«
    »Ah ja. Dann weißt du also über Zirkusbären aus erster Hand Bescheid, stimmt’s?«
    Er antwortete nicht.
    »Der Mann, für den du arbeitest, hast du mit ihm da draußen am Telefon gesprochen? Hab’ ich recht?«
    »Annie…« Er schwankte, zuckte dann die Achseln und sagte: »Ich wurde dafür bezahlt, ihn herbeizuschaffen.«
    »Ihn zu stehlen, meinst du.«
    »Ach, so ist es nicht. Wirklich nicht. Der Typ hat Harley ein gutes Angebot gemacht. Er schlug es aus. Wenn Harley erst einmal glaubt, daß er etwas besitzt, das ein anderer haben will, wird er sich nicht einigen. Für keinen vernünftigen Preis.«
    »Oh, ich verstehe. Wenn man etwas nicht kaufen kann, muß man es eben stehlen.«
    »So meine ich das nicht, und du weißt das auch.« Er hakte seine Daumen in seinen Taschen ein. »Davon abgesehen, hast du das Recht, so zu reden? Du bist diejenige, die ihn mitgenommen hat.«
    »Schon, aber aus anderen Gründen.«
    Ich merkte, wie das Gewehr zitterte, und hob meine andere Hand hoch, um es gerade zu richten. »Das Gewehr und die Handschellen. Du wolltest wohl ganz sicher gehen, daß du mich los bist. Stimmt’s?«
    Er streckte mir seine Hände mit den erhobenen Handflächen entgegen, als wolle er mir etwas anbieten. »Ich wollte das Gewehr nicht benutzen.«
    »Was hättest du getan, wenn ich aufgewacht wäre?«
    »Für den Fall waren die Handschellen vorgesehen.« Er sagte es, als würde ihn das für alles

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