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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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fiel rhythmisch in das des Panthers ein. Auf faszinierende Weise waren sie einen Moment lang ein einziges Geschöpf mit einem unausweichlichen Schicksal.
    Der Panther machte einen langsamen, wohlgesetzten Schritt auf ihn zu, als wollte er mit ihm spielen.
    Es klang eher nach einem schrillen Schrei, als William nach Luft rang. Dann stürzte er durch die Schlafzimmertür hinaus und ließ sie hinter sich zuknallen.
    Einen Augenblick lang blieb er zitternd dahinter stehen. Dann ging er nach draußen in die sternlose kalte Nacht, verharrte einen Moment auf der mit Holzbohlen belegten Veranda. Die sanften Hügel wirkten mit einemmal bedrohlich und unheilvoll.
    Das Cottage lag so einsam, daß er sich angewöhnt hatte, die Schlüssel des gemieteten Jeeps einfach stecken zu lassen. Er rannte zu dem Wagen, ignorierte dabei die spitzen Steine, die sich ihm in die nackten Fußsohlen bohrten, und kletterte hinein.
    Er drehte den Zündschlüssel.
    Der Motor stotterte, sprang aber nicht an.
    Er versuchte es abermals. Und ein weiteres Mal.
    Der Anlasser knirschte langsam wie etwas, das vor Qual aufstöhnte. Schließlich kam, als er verzweifelt den Zündschlüssel drehte, nur das Geräusch eines wirkungslosen Klickens aus der Motorhaube hervor.
    »William.«
    Die Stimme, so nah, ließ ihn aufschrecken, wobei er sich den Kopf an der Decke des Jeeps stieß.
    Katherine stand im Nachthemd neben dem Jeep. Sie hatte ihn durch das heruntergekurbelte Fenster angesprochen.
    Als er zu stottern begann und keine Antwort geben konnte, lächelte sie und fragte: »Wohin um Himmels willen wolltest du zu dieser Nachtzeit?«
    »Der Panther!« stieß er endlich hervor.
    Einen Moment lang zeigte sich Verwirrung in ihrem Gesicht. Dann nickte sie. »Verstehe. Wieder ein Traum.«
    »Diesmal war die Katze größer. Riesig. Ein Panther.«
    »Ich war im Bad, und es kam mir so vor, als hätte ich aus dem Schlafzimmer irgendein Geräusch gehört. Als ich wieder ins Bett gehen wollte, warst du weg. Ich habe keinen Panther bemerkt, William, und es wäre mir bestimmt aufgefallen, wenn einer im Schlafzimmer gewesen wäre.«
    »Es war wirklich einer da, ich schwör’s dir!«
    »Ein Traum, William. Manchmal kommen sie uns wirklich vor, doch sie sind es nie. Komm zurück ins Haus. Komm ins Bett.«
    Einen Augenblick lang saß er still da und versuchte, die Kontrolle über sich zurückzugewinnen.
    Sie streichelte über seinen nackten Arm. »Du hast ja eine Gänsehaut. Du mußt dich gefürchtet haben. Was für ein gräßlicher Alptraum.«
    »Das war es.«
    »Komm wieder ins Bett, mein armer Liebling. Ich verspreche dir, heute nacht wird es keine weiteren Träume geben.«
    Das glaubte er ihr gerne, als er ihr in die Augen schaute. »Ich weiß nicht, ob ich kann.«
    »Du hast übrigens den Motor abgewürgt und dann die Batterie leer gemacht, als du immer wieder den Anlasser betätigt hast. Riechst du das Benzin denn nicht?«
    Er schnupperte. Sie hatte recht. In seiner Verzweiflung hatte er das Gaspedal mehrmals durchgetreten. Deshalb sprang der Jeep nicht an.
    Katherine beugte sich vor und küßte ihn aufs Ohr, ehe sie flüsterte: »Komm mit mir, William.« Zärtlich liebkoste sie sein Ohr mit ihrer warmen Zunge. »Komm mit mir ins Bett. Wir können morgen darüber reden.«
    Schließlich blieb ihm nichts anderes übrig. Wie in Trance kletterte er aus dem Jeep und folgte ihr durch das Haus in Richtung Schlafzimmer.
    Er bestand darauf, die Nachttischlampe anzuknipsen und brennen zu lassen. Sie sagte, daß es ihr nichts ausmachte, wenn er sich so sicherer fühlte. Sie wollte, daß er sich geborgen fühlte. Dann schmiegte sie sich an ihn und begann langsam seine Leidenschaft zu entfachen.
    Er war überrascht, als er spürte, wie er reagierte. Irgendwie schien seine Angst sein Verlangen ebenso zu steigern wie das ihre, und sie liebten sich mit einer neuen innigen Leidenschaft.
    Am Morgen beim Duschen konnte er die tiefen Kratzer auf seinem Rücken fühlen, aber nicht sehen.
    Er kam sich wegen der letzten Nacht etwas töricht vor. Nach dem Frühstück, bei dem er den Traum nicht erwähnt hatte, meinte Katherine: »Warum schließt du die Katzentür nicht einfach, wenn du dich dadurch besser fühlst? Das ist die einzige Möglichkeit für eine Katze hereinzukommen.«
    »Die Katzentür ist zu klein für ein Raubtier von der Größe eines Panthers wie in meinem Traum letzte Nacht.«
    Katherine zuckte die Achseln. »Na, ich schätze, du hast recht, wenn du Träume mit der

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