Noch mehr Krimikatzen
Giftgewächs, eine andere über einen hochgiftigen Pilz namens Caesar’s fibre head, beide konnte Freddy unter das Katzenfutter mischen, ohne dabei unter Verdacht zu geraten. Beide wuchsen in der Gegend, und Freddy konnte sich nicht vorstellen, daß es schwer sein würde, sie zu finden.
Auch am folgenden Tag nieselte es noch immer. Da er es jedoch kaum erwarten konnte, an sein rechtmäßiges Erbe zu gelangen, zog Freddy Jeans und eine Windjacke an und holte das Katzengeschirr samt Leine von der Garderobe im Flur. Er schwenkte es leicht vor Rileys Nase und fragte honigsüß: »Würdest du nicht gerne einmal vor die Tür gehen?«
Der große orangefarbene Kater starrte ihn an und sah dann demonstrativ zum Fenster hinaus in den Regen. Freddy war der festen Überzeugung, daß Riley seine Gedanken lesen konnte. Die Katze stand auf, drehte sich um, den Schwanz so hoch in der Luft wie die Nase eines gesellschaftlichen Emporkömmlings, und schickte sich an zu gehen. Freddy stürzte sich auf die Katze, und nach einem kurzen, aber kräfteraubenden Kampf gelang es ihm, das Geschirr anzulegen. »So«, teilte er Riley schweratmend mit, »jetzt gehen wir schön Gassi.«
Als er die sich sträubende Katze zur Tür hinaus zerrte, fiel ihm ein, daß die Bezeichnung ›Gassi gehen‹ wohl eher in Verbindung mit Hunden gebraucht wurde, nicht bei Katzen.
»Sieht nicht so aus, als hätte er Lust, mit Ihnen zu gehen«, bemerkte ein Mann, der hinter der Hecke hinter dem Haus hervorkam. Selbst an einem so lausigen, grauen Tag sah Bert Hills Gesicht gesund und strahlend aus.
»Es ist das erstemal, daß ich ihn seit Mr. Hardings Tod mit nach draußen nehme«, erklärte Freddy und zog heftig an der Leine. Riley versuchte, zu dem Gärtner zu gelangen, während Freddy nichts anderes im Sinn hatte, als seinen Plan durchzuführen. »Es sieht so aus, als ob es endlich aufgehört hat zu regnen.«
»Die nächste halbe Stunde könnten Sie noch Glück haben, aber der Regen wird wohl bald wieder einsetzen«, sagte Bert warnend.
Was weiß er schon? dachte Freddy. Nur weil er der Gärtner ist, hält er sich plötzlich auch für einen Wetterexperten. Bert hatte sich zu der Katze hinabgebeugt und die Hand ausgestreckt, damit Riley sie beschnüffeln konnte. Diesen Willenskampf hatte Riley gewonnen. Der Gärtner kniete sich hin und kraulte ihn bereitwillig hinter dem linken Ohr. »So ein lieber Kerl«, säuselte er. »Ja, du hast es gern, wenn dir ein bißchen Aufmerksamkeit zuteil wird, nicht wahr? Sarabelle würde dich sicher auch gern sehen.«
Freddy mußte sich zu etwas mehr Herzlichkeit zwingen. »Eine Bedingung des Testaments war, daß Riley nie allein draußen herumstreunen sollte, deshalb dachte ich, ich mache einen kleinen Spaziergang mit ihm im Wald. Das wird ihm vielleicht gefallen.«
»Es ist bestimmt nicht leicht«, entgegnete Bert milde, »sich damit abzufinden, daß das ganze Geld und so ein nettes Haus an einen Kater gefallen sind.«
Obwohl eine Welle von Zorn seine Kehle eng werden ließ, gelang es Freddy, einen unbeschwerten Ton anzuschlagen. »Es war Mr. Hardings Geld, nicht meins. Ich war nur sein Gesellschafter. Zumindest werde ich für die Mühe bezahlt, die ich habe. Und darüber hinaus ist Riley gar kein so übler alter Bursche.« Freddy beugte sich hinab, um vorzuführen, daß sie ganz prächtig miteinander auskamen. Riley jedoch wandte sich demonstrativ von ihm ab und schritt in Richtung Wald.
Bert erhob sich und bedachte Freddy mit einem seltsamen Blick. »Er kann es wohl doch nicht erwarten, ein bißchen Bewegung zu bekommen.«
Freddys Lachen klang selbst in seinen Ohren hohl. »Ja, wir sehen uns dann später.« Er folgte Riley, der beharrlich an der Leine zog, in den Wald.
Während Riley unter altem totem Laub nach irgendwelchen Fährten schnüffelte, sich auf Insekten stürzte und hinter Eichhörnchen herjagte, hielt Freddy nach giftigen Pflanzen Ausschau. Schließlich fand er die Pilze unter einer Gruppe weißer Pinien. Freddy pflückte einige der kleinen braunen, faserigen Pilze und steckte sie, nachdem er sich vergewissert hatte, daß die Luft rein war, in die tiefe Tasche seiner Windjacke.
Aber nun wollte Riley nicht mehr zum Haus zurück. Freddy packte die Leine fester und wandte sich zum Gehen. Riley wehrte und sträubte sich so heftig, daß Freddy ihn schließlich den halben Weg zurück trug. Als Berts Cottage in Sicht war, hatte es bereits wieder zu regnen begonnen. Die Schubkarre des Gärtners stand immer
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