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Noch nicht mal alleinerziehend

Noch nicht mal alleinerziehend

Titel: Noch nicht mal alleinerziehend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dunja M Pechner
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wenig Angst Babys im Allgemeinen im Wasser hätten. »So, und jetzt könnt ihr die Jungs einfach mal kurz unter Wasser tauchen.« Nora schaute entsetzt zu Katrin. »Keine Sorge. Das Gefühl kennen sie ja aus dem Mutterleib.«
    Ja, nur dass sie da noch nicht selbständig geatmet haben, dachte Nora.
    »Und los!«, kommandierte Katrin. »Vertraut mir. Babys lieben das!«
    Nora schaute zu Kiki, die nickte ihr legitimierend zu. Gleichzeitig zogen sie die Kinder unter Wasser, um sie gleich wieder auftauchen zu lassen. Tom sah ein wenig erschrocken aus, aber als Nora ihn anlachte, begann er augenblicklich zu strahlen und vor Vergnügen zu quietschen. »Krass«, freute sie sich. Bill hatte das Ganze nicht so gut weggesteckt. Kaum tauchte er aus dem Wasser auf, fing er an zu heulen und bekam einen heftigen Hustenanfall. Tja, die Sache mit der Atmung halt, dachte Nora. Das weiß ich ja sogar. Von wegen, Babys lieben das … So wie Bill abging und aussah, hatte er sehr wahrscheinlich soeben seine erste Nahtoderfahrung erlebt. Kiki sah erschrocken aus. Katrin schüttelte den Kopf. »Na, da hat wohl einer auf den Reflex, den Atem anzuhalten, verzichtet«, war alles, was sie dazu beisteuerte.
    »Jetzt nimmst du ihn ganz nah an dich und bewegst dich im Takt mit den Wellen. Das beruhigt ihn sofort.« Die Wellen und ihre prophezeite Wirkung schienen Bill aber scheißegal zu sein. Er schrie und schrie und schrie.
    »Du«, rief Katrin Nora zu, »vielleicht gehst du mal mit dem anderen zu ihm rüber. Dann sieht er, dass sein Bruder das ganz super findet. Los!«
    Nora bewegte sich mit Tom auf dem Arm auf Kiki zu. Als Bill Tom sah, heulte er nur noch lauter auf, als wolle er seinem Bruder erzählen, was ihm gerade Schreckliches angetan wurde. Tom klammerte sich an Nora und begann zu wimmern.
    »Ich glaube, dass ist keine gute Idee«, sagte Nora.
    Katrin schaute sie streng an.
    »Finde ich auch«, kam Kiki ihr zu Hilfe. »Nora, mach du doch mit Tom einfach mit dem weiter, was wir schon gelernt haben.«
    Im nächsten Moment flog die Tür zum Schwimmbad auf. »Hallo! Ich konnte nicht anders. Das muss ich doch mit eigenen Augen sehen und festhalten.«
    Daggi! Sie war vollständig bekleidet und hatte sich nur blaue Plastiktüten über ihre Straßenschuhe gezogen. In der rechten Hand hielt sie eine Digitalkamera, mit der sie durch die Luft fuchtelte. Nora drehte sich zu Kiki. Ihr Blick sagte: »Was soll das denn jetzt? Da hätte sie ja gleich mit dir zum Babyschwimmen kommen können.« Kiki reagierte mit einem beschwichtigenden Blick.
    »Axel geht es schon viel besser, und da dachte ich, das Spektakel kann ich mir nicht entgehen lassen.« Sie lachte. Bill hatte sich beruhigt, als Daggi kurz darauf begann, Fotos von der Schwimmpremiere zu machen. Aber irgendwie schien sie sich dabei hauptsächlich für Noras Premiere beim Babyschwimmen zu interessieren. »Nora, mach doch noch mal irgendetwas mit Tom«, rief sie immer wieder. Nora sah schon jetzt die Fotos und Kommentare auf Facebook vor sich, die Daggi sehr wahrscheinlich in nicht weniger als einer Stunde hochladen würde. Sie hasste Facebook – und in diesem Moment auch Daggi.
    »So«, unterbrach Katrin nach einer Weile. »Das war’s für heute. Wir sehen uns dann nächste Woche? Dann mit dem Vater?« Kiki nickte. »Hat Spaß gemacht mit euch«, sagte Katrin und wies mit dem linken Arm Richtung Tür, um sie aufzufordern, das Becken zu verlassen.
    Daggi schien enttäuscht. »Oh, anscheinend habe ich das Meiste verpasst.« Nora schickte ihr einen fragenden Blick. »Ich muss dann auch wieder. Ich schick euch die Fotos per Mail, ja?! Tschüss!«
    »Unglaublich«, kommentierte Nora. Sie waren bereits auf dem Weg in die Umkleide.
    »Ja, ich weiß. Aber sie ist eine meiner ältesten Freundinnen, und sie hat auch ganz wunderbare Seiten, ehrlich«, antwortete Kiki.
    »Mmmmh«, machte Nora, die wusste, dass Kiki Recht hatte. »Ich wünschte nur, die kämen öfter zu Besuch!« Beide lachten.
    »Du, wir müssen die Jungs und uns jetzt echt gut waschen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, wir haben gerade fast eine Stunde in Pipi gebadet«, wechselte Nora das Thema.
    »Quatsch. Dann würden sie hier doch kein Babyschwimmen anbieten.«
    Nora zog lediglich vielsagend die Augenbrauen hoch.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie alle geduscht waren.
    »Machst du heute Abend etwas?«, fragte Kiki und schaute Nora kurz an. Sie saßen wieder im Auto und bogen gerade in die Einfahrt vor Kikis und Franz’

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