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Noch nicht mal alleinerziehend

Noch nicht mal alleinerziehend

Titel: Noch nicht mal alleinerziehend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dunja M Pechner
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küsste. »Danke«, sagte sie zum tausendsten Mal. »Das war einfach wunderschön. Das schönste Geburtstagsgeschenk überhaupt.« Er erwiderte ihren Kuss. »Aber die Abend ist noch lange nicht vorbei. Bitte in Kattenbug, bitte«, sagte er zum Taxifahrer.
    Kattenbug? Kattenbug? Nora war sich sicher, dass sie diesen Namen schon einmal gehört hatte, konnte ihn aber nicht zuordnen.
    Als der Wagen 20 Minuten später in der Kattenbug hielt, flippte sie völlig aus. »Das Daitokai? Bist du denn völlig wahnsinnig?« Das Daitokai war Kölns bester, edelster und teuerster Japaner. Hier saß man an einem riesigen Tisch, in dessen Mitte sich ein heißer Stein befand, auf dem der Koch vor den Augen der Gäste die erlesensten Gerichte frisch zubereitete.
    »¡No! Bin ich nicht wahnsinnig«, sagte er bestimmt. »Nur sehr, sehr verliebt«, hauchte er.
    Nora schluckte. Sie bekam schlecht Luft. Sie stand auf ihn, keine Frage. Heute Abend war sie sogar verknallt – aber verliebt? Sie küsste ihn kurz auf die Wange und sagte: »Komm, ich habe einen Mordshunger.«
    Nora aß einen warmen Algensalat mit Sesam und eine Seezunge mit allerlei frischen, japanischen Gemüsesorten. Mariano hatte Sushi als Vorspeise und aß dann Strauß. Sie tranken zwei Flaschen Weißwein, dessen Namen und Jahr sich Nora nicht merken konnte. Aber er war gut, sehr gut.
    »Kann ich dir noch etwas Gutes tun? Einen Café con leche? Einen Espresso? Oder vielleicht ein Dessert?«, fragte er sie, nachdem sie mit dem Hauptgang fertig waren.
    »Ich glaube, am liebsten würde ich jetzt direkt zu dir gehen«, sagte sie und lächelte ihn verheißungsvoll an. Der ganze Abend war, trotz Verliebtheitsbekundungen, die sie nicht hatte erwidern können, ungemein erotisch gewesen. Nora konnte sich keinen besseren Abschluss vorstellen, als in seiner Wohnung übereinander herzufallen. »Aber nur, wenn du nichts dagegen hast.« Hatte er nicht. Sofort rief er nach der Rechnung und zahlte in Rekordzeit. Vom Daitokai bis zu seiner Wohnung war es nicht weit, und sie gingen zu Fuß. An jeder Ampel, die sie rot leuchtend aufhielt, knutschten sie wild, um dann lachend weiterzueilen.
    Als sie eineinhalb Stunden später erschöpft und ziemlich zufrieden in seinen Armen lag, sagte er: »Ich habe noch etwas für dich! Eine kleine Überraschung.«
    »Was denn noch?«
    »Ist unten. Hast du eben gar nicht gesehen.«
    Wie denn auch? Die beiden waren ja schon fast halbnackt aus dem Fahrstuhl gestiegen …
    »Willst du nicht wissen, was es ist?«
    »Doch!« Nora hüllte sich in ein Bettlaken und sprang aus dem Bett. Barfuß hüpfte sie die Stufen zum Wohnzimmer runter. Er folgte ihr, im Gehen seine Boxershorts anziehend. Auf dem Esstisch stand, neben einem weiteren Strauß weißer Rosen, ein großer, weißer Umschlag, der – in silbernen Buchstaben – ihren Namen trug. Sie schaute ihn an.
    »Mach!«, ermutigte er sie.
    Mit zittrigen Fingern öffnete sie den Umschlag. Dort befand sich ein Gutschein für … Nora konnte nicht glauben, was sie da las: ein Tandemsprung.
    »Woher wusstest du?«
    »¡Chica! Du hast doch erzählt, dass du gerne Fallschirmspringen würdest. Und wenn ich dich schon nicht aufs oder wenigstens an ein Pferd bringe, dann fallen wir eben gemeinsam vom Himmel.«
    Nora hatte wirklich jeden seiner Versuche, sie mit zu den Pferden zu nehmen, gekonnt geblockt. Und ja, sie wollte unbedingt Fallschirmspringen. Schon seit einer Ewigkeit. Wie aufmerksam er war – mit 25. Als Mann! Aber das hier, das war echt zu viel.
    »Das ist ganz, ganz süß von dir. Aber ich kann das auf keinen Fall annehmen. Der Hubschrauberflug, das Essen, das hier – das muss doch alles ein Vermögen kosten. Das geht nicht. Echt nicht!«
    »Nora, das ist mir völlig egal. Für mich ist nur das eine wichtig: Ich wunsche, dass du glucklich bist. Ich will Abenteuer mit dir erleben, Spaß haben. Aber wenn es dich beruhigt: Der Flug und die Sprung, das ist ein Freundschaftsdeal mit Pedro. Er fliegt für die Unternehmen. Das ist fast geschenkt. Ehrlich! Und ich möchte das so, so gerne mit dir machen, bitte!«
    Nora lächelte und wedelte mit dem Gutschein in der Hand. »Na gut, aber nur, wenn ich in aller Form meinen Dank ausdrücken darf.« Sie setzte sich auf den Tisch, zog ihn zu sich und ließ das störende Laken fallen, bevor sie ihn küsste. Nora hatte schon immer eine Schwäche für Tische gehabt. Und Scheiße ja: Sie bestimmte die Richtung ihres Lebens. Und jetzt wollte sie mit Mariano abheben. Auf diesem

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