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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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Großen Jäger, von ihrer Zukunft, von Nocona und dem, was sie miteinander tun würden, wenn das Schicksal sie wieder zusamme n führte. Naduah träumte, bis Mahto schreiend und mit wedelnden Armen auf sie zugestürmt kam.
    „Hooo! Heee-e-e-e!“
    Siyo vollführte einen Bocksprung. Naduah versuchte instinktiv, sich in der Mähne der strauchelnden Stute festzuhalten … vergeblich. In hohem Bogen flog sie ins Gras, landete auf dem Hintern und keuchte, als ein scharfer Schmerz ihr Steißbein durchzuckte.
    „Träumst du wieder von deinem Wanderer?“ Mahto schnalzte tadelnd mit der Zunge. „Heb dir das für den Schlaf auf. Auf einer Bisonjagd wärst du jetzt tot.“
    Naduah presste die Lippen aufeinander. Der Schmerz war unb e schreiblich, aber wie es schien, war nichts gebrochen. Zähneknirschend stemmte sie sich hoch. „Warum hast du das getan?“
    „Du willst auf die Große Jagd. Du willst den Männern ebenbürtig sein. Siyo ist ein gutes Pferd und du bist eine gute Reiterin. Aber um eine Bisonjagd zu überleben, braucht es mehr. Nur die besten Jäger dürfen sich mit unseren Heiligen Brüdern messen.“
    Naduah setzte sich neben Mahto ans Feuer und sagte nichts.
    „Du bist stur und nachtragend, kleines Feuer. Glaub mir, in deinem Leben wirst du dir noch viele Knochen brechen. Ein schmerzender Hintern ist dagegen nichts.“
    „Ich weiß.“
    „Während der Jagd“, fuhr ihr Vater mit vergnügtem Grinsen fort, „wird von Siyo dein Leben abhängen. Ein Bison mag groß und plump erscheinen, aber er ist schneller als ein Pferd. Seine Ausdauer ist grenze n los und er gibt niemals nach. Deswegen hängt der Erfolg der Großen Jagd allein von den Pferden ab. Während ihre Reiter sich auf das Töten konzentrieren, weichen sie angreifenden Bisons aus. Du musst auf blit z schnelle Richtungswechsel gefasst sein. Siyo wird nur für kurze Zeit neben deiner Beute hergaloppieren, gerade so lange, dass du schießen kannst. Dann schwenkt sie scharf nach rechts oder links, um dich und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Ein verwundeter Bison hätte dich viel schneller angegriffen, als ich es gerade getan habe. Wenn du bei einem solchen Angriff vom Pferd fällst, wirst du zertrampelt oder aufg e spießt. Sei immer aufmerksam, meine Tochter. Halte deine Sinne wach. Die Natur verzeiht keine Fehler. Ich weiß, dass du es kannst, aber in letzter Zeit scheinst du nur an deinen Wanderer zu denken.“
    Naduah wich Mahtos Blick aus. Feuerfliegen umkreisten Siyos Hintern und warteten auf einen Haufen Dung. Die Stute ließ sich von dem G e wimmel nicht stören. Gemächlich rupfte sie am Gras und trottete in Richtung Fluss.
    „Vater?“
    „Ja, kleines Feuer?“
    „Bringst du mir bei, wie ein Bisonjäger zu reiten?“
    „Natürlich.“ Mahto grinste, was seinem Raubvogelgesicht einen spit z bübischen Ausdruck gab. Argwöhnisch prüfte er mit einem angespit z ten Stock ihr Abendessen. „Das ist meine letzte Lektion für dich. Sonst habe ich dir alles beigebracht, was ich weiß.“
    „Wie lange ist es noch bis nach Hause?“
    „Nicht mehr weit. Wenn du die Augen schließt, kannst du fast schon die Feuer riechen.“
    „Wann kehren wir zurück?“
    Mahto nahm den Hasen vom Feuer. Wie es seine Art war, ließ er sich viel Zeit mit der Antwort, und ehe er fortfuhr, hatte er den Braten bereits auf einem Stück Leder zerteilt. „Sobald du und Siyo eure letzte Lektion gelernt habt. Vielleicht ist dann auch dein Wanderer wieder bei uns. Ich weiß, dass er an keine andere denkt als an dich. Er wird um dich werben. Er wird mir viele Pferde mitbringen und ihr werdet ein langes, glückl i ches Leben führen.“
    „Ob es ihm gut geht?“ Naduahs Herz begann zu klopfen, wie immer, wenn sie über Nocona redeten. „Ich fühle mich seltsam. Die ganze Zeit ist ein Schatten über mir.“
    „Hast du schlimme Dinge geträumt? Hast du in deinen Träumen A n zeichen für schlechte Medizin gesehen?“
    Naduah schoss die Schamesröte ins Gesicht. Hastig griff sie nach dem Fleischstück, das er ihr entgegenhielt, schüttelte den Kopf und steckte es sich in den Mund.
    „Was denkt ein Eichhörnchen, das von einem Puma überrascht wird?“
    Sie stutzte. „Was ist das für eine Frage?“
    „Antworte mir einfach.“
    „Steckt eine Weisheit dahinter?“
    Mahto sagte nichts, sondern lächelte nur.
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht hofft es, dass es schnell gefressen wird.“
    „Nein.“ Ihr Vater sah sie bedeutungsvoll an, wie er es immer tat, wenn er

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