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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Tür auf. „Was willst du?“
    Ich atmete tief durch und bereitete mich darauf vor, gleich zu Kreuze zu kriechen und Abbitte zu leisten. „Ich wollte sagen, dass es mir leidtut.“
    „Es sollte dir auch verdammt leidtun, Luna!“
    „McAllister hat meine Suspendierung aufgehoben“, berichtete ich leise. Sunny stapfte zu ihrem Bett zurück, griff sich Mr Teddy, ihren rattenartigen Kuschelbären, und setzte sich hin. „Freut mich“, meinte sie.
    „Wie lange wolltest du die Sache eigentlich noch vor mir geheim halten?“ Mr Teddy starrte mich mit seinen ungleichen Knopfaugen an.
    „Oh Gott, Sunny! Ich versuche, mich zu entschuldigen, und du benimmst dich wie eine rotzige Göre.“
    „Ich kann mich so benehmen, wie es mir passt“, erwiderte sie und vermied es dabei bewusst, mir in die Augen zu schauen. „Du erwartest anscheinend von mir, dass ich dich bedingungslos unterstütze und dabei immer die Klappe halte, wie? Ich will dir mal was sagen – ich hätte mein Leben mit meiner Mutter und meiner Großmutter nicht gegen den Job als Babysitterin meiner Werwolf-Cousine eintauschen müssen. Ich hab es aber trotzdem getan. Und du behandelst mich die meiste Zeit wie deine Hausangestellte.“
    Das war Sunny, wie sie leibte und lebte – süß, nett und immer direkt auf die Zwölf.
    „Tut mir leid.“ Ich massierte die Stelle zwischen meinen Augen. „Glaub mir, ich denke nicht so über dich. Sony, wenn ich in letzter Zeit etwas neben der Spur war, Sunny … es sind die Phasen. Es wird diesmal schlimm werden, ich kann es fühlen. Ich möchte nicht, dass du dich in meiner Nähe aufhältst, wenn es losgeht.“
    Sie hob den Kopf. „Luna, jetzt tu bitte nicht so, als ob es dir dabei nur darum ginge, mich zu beschützen. In Wirklichkeit willst du nur nicht zugeben, dass du keine Ahnung hast, wie du dich selbst schützen sollst. Und das macht dir eine Heidenangst.“
    „Soll ich mich jetzt etwa dafür entschuldigen, dass mir etwas daran liegt, dich nicht beim nächsten Vollmond mit einem Beutetier zu verwechseln und in Stücke zu reißen?“, schrie ich. „Und ganz nebenbei, Sunflower, ich habe keine Angst vor dem, was in mir ist, und auch nicht davor, was ich tun könnte. Es gefällt mir, eine Werwölfin zu sein, und wenn du mir nicht helfen willst, dann geh mir verdammt noch mal aus dem Weg!“ Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, nahm eine angriffslustige Haltung ein und wartete förmlich darauf, dass Sunny es wagen würde, mein Lügengerüst auseinanderzupflücken.
    Sie aber streckte ihren Arm aus, löste meine eine Hand mit überraschender Stärke und umschloss meine Faust mit ihren Fingern. „Luna, entweder lässt du mich das auf meine Art machen, oder du bist wieder allein, und ich ziehe zurück nach San Romita“, sagte sie. „Und wenn es dir tatsächlich so sehr gefällt, eine Werwölfin zu sein, dann kannst du ja wieder so wüten wie damals, als du mich um Hilfe gebeten hast.“
    „Halt die Klappe, Sunny“, warnte ich sie.
    „Du kannst direkt da weitermachen, wenn du es so toll findest“, fuhr sie fort, ohne mir überhaupt zuzuhören. „Du erinnerst dich bestimmt noch, oder? Bei jedem Vollmond hast du dich verwandelt und bist danach blutüberströmt aufgewacht, ohne zu wissen, ob es nur das Blut eines Kaninchens war oder ob dir ein unglückseliger Mensch über den Weg gelaufen war. Wenn du so weitermachen willst, dann sag es einfach.“
    Ich war nicht wütend auf sie, da ich mich nur allzu gut an das erste Mal erinnern konnte, als ich nach dem Vollmond aufgewacht war – nackt, in einer duftenden Rosenhecke und mit warmem Blut auf meiner Haut.
    „Irgendwann werden Großmutter Rhoda und ich die richtige Formel finden. Eine, durch die du dich überhaupt nicht mehr verwandelst“, sagte Sunny.
    „Du weißt sehr gut, dass das unmöglich ist, Sunny. Wenn man einmal gebissen wurde, wird der Wolf immer wieder durchbrechen.“
    „Ich kann es aber versuchen“, beharrte sie. „Und wenn wir jetzt schon mal so offen und ehrlich miteinander reden, kannst du mir auch gleich mal erzählen, was mit deinem Gesicht passiert ist? Es sieht aus, als hätte dich der Unglaubliche Hulk vermöbelt.“
    „Der Unglaubliche Werwolf würde es besser treffen“, erwiderte ich.
    „Das hört sich nach einer ziemlich spannenden Story an“, sagte Sunny. „Erzählst du sie mir?“
    Ich berichtete ihr von Sandovsky, meiner Verfolgungsjagd bis auf das Dach des baufälligen Wohnhauses, von seiner Verwandlung und dem, was

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