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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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nach dem verlängerten Urlaub wieder mit offenen Armen empfing, dann sähe sie sich nach ihrer Rückkehr nach New York eben einfach nach einem anderen – besseren – Posten um.
    Murphys Jacke über dem Arm, spazierte sie die Straße hinab. Sie hatte sie ihm bereits früher zurückgeben wollen, aber da sie während der letzten Tage in der Nähe von Blackthorn gearbeitet hatte, hatte sie schlicht und einfach keine Gelegenheit dazu gehabt. Und es wäre ihr feige erschienen, hätte sie Brianna oder Gray gebeten, das Kleidungsstück mitzunehmen, für den Fall, daß einer der beiden Murphy sah.
    Während sie sich dem Wohnhaus näherte, dachte sie, daß er bestimmt auf einem seiner Felder oder in der Scheune war. Die Jacke mit einer kurzen Nachricht auf der Veranda zu hinterlegen erschien ihr als der einfachste Weg. Aber natürlich war er weder auf dem Feld noch in der Scheune, sondern, ganz wie es ihrem Glück in bezug auf ihn entsprach, auf dem Hof.
    Als sie durch das Gartentor in die Einfahrt trat, schauten seine verkratzten, abgetragenen Stiefel unter dem jämmerlichen kleinen Wagen hervor.
    »Leck mich.«
    Sie riß die Augen auf, doch dann grinste sie vergnügt, als sich ein stetiger Strom einfallsreicher Flüche über sie ergoß.
    »Verdammter Scheißdreck. Das Ding sitzt fest wie der Schwanz von 'nem läufigen Straßenköter in 'ner läufigen Hündin.« Dann hörte sie das helle Klirren von Metall auf Metall und das Krachen eines Werkzeugs, das auf den Boden fiel. »Das Ding ist doch der größte Haufen Scheiße, den man außerhalb eines Schweinestalls zu sehen kriegt.«
    Mit diesen Worten schob sich Murphy unter dem Wagen hervor. Sein ölverschmiertes, wütendes Gesicht machte einige schnelle Veränderungen durch, als er Shannon sah.
    Betroffenheit verwandelte sich in Verlegenheit, die wiederum einem erfrischend dümmlichen Grinsen wich.
    »Ich wußte nicht, daß du hier bist.« Er wischte mit dem Handrücken über das Kinn, wodurch er den Ölfleck nur noch vergrößerte. »Sonst hätte ich meine Zunge gehütet.«
    »Ein paar der Ausdrücke benutze ich ebenfalls«, sagte sie leichthin. »Obwohl deine nette, rollende Sprechweise sie wesentlich kraftvoller klingen läßt. Irgendwelche Probleme?«
    »Könnte schlimmer sein.« Einen Augenblick lang blieb er einfach sitzen, ehe er sich mit beinahe tänzerischer Grazie erhob. »Ich habe meinem Neffen Patrick versprochen, das Ding zum Laufen zu bringen, aber es wird wohl etwas länger dauern, als ich angenommen hatte.«
    Sie sah sich den Wagen genauer an. »Wenn du das Ding zum Laufen bringst, kommt das in meinen Augen einem Wunder gleich.«
    »Es ist nur das Getriebe. Und das kriege ich schon hin.« Er bedachte das Auto mit einem letzten stirnrunzelnden Blick. »Es ist nicht meine Aufgabe, auch noch dafür zu sorgen, daß er eine Schönheit wird. Gott sei Dank.«
    »Ich will dich gar nicht aufhalten. Ich wollte nur – oh, du blutest ja.« Sie trat eilig näher, schnappte seine Hand und sah sich besorgt den kleinen Schnitt an seinem Daumen an.
    »Ich hab ihn mir an einem der verdammten – an einem der Bolzen eingerissen.«
    »An dem, der festsaß wie ...«
    »Genau.« Daß er errötete, amüsierte sie. »Genau an dem.«
    »Du reinigst die Wunde wohl besser.« Jetzt war die Reihe an ihr, verlegen zu sein, da sie seine Hand immer noch umklammert hielt, und eilig zog sie ihre Finger zurück.
    »Mache ich sofort.« Ohne sie aus den Augen zu lassen, zog er ein Tuch aus der Tasche seiner Jeans, das er fest um seinen Daumen band. »Ich habe mich schon gefragt, wann du wohl kommen würdest. Du bist mir aus dem Weg gegangen.«
    »Nein, ich hatte zu tun. Ich wollte dir die Jacke eigentlich schon früher bringen.«
    Er nahm das Kleidungsstück, das sie ihm hinhielt, und warf es auf die Motorhaube des Wagens. »Kein Problem. Ich habe noch eine.« Mit einem halben Lächeln lehnte er sich gegen das Auto und zog eine Zigarette heraus. »Du siehst mal wieder einfach bezaubernd aus, Shannon Bodine. Und außerdem bist du heute sicher vor mir, da ich zu dreckig bin, um dich zu belästigen. Hast du von mir geträumt?«
    »Fang nicht schon wieder davon an, Murphy.«
    »Du bist diejenige, die davon angefangen hat.« Er entzündete ein Streichholz und hielt seine Hand schützend um die Zigarettenspitze. »Ich habe von dir geträumt, wie du jetzt bist und wie du damals warst. Aber die Träume wären noch schöner, wenn du dabei im Bett neben mir lägst.«
    »Dann mach dich besser auf eine

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