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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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müßte Ihnen mein Eindringen in Ihre Privatsphäre gestehen und mich bei Ihnen entschuldigen.«
    »Es ist wirklich in Ordnung.« Als Murphy ihr eine Tasse gab, blickte sie auf.
    »Danke.«
    »Ich biete Ihnen tausend Pfund für das Bild.«
    Sie war dankbar, daß ihre Tasse noch unangetastet vor ihr stand. Hätte sie bereits einen Schluck genommen, wäre sie jetzt bestimmt daran erstickt. »Das ist ja wohl ein Scherz!«
    »Wenn es um Kunst geht, mache ich niemals Scherze. Falls Sie noch andere Bilder haben, wäre ich daran interessiert, sie ebenfalls zu sehen.«
    Sie war mehr als verblüfft. »Ich verkaufe meine Gemälde nicht.«
    Rogan nickte und nippte zufrieden an seinem Tee. »Das brauchen Sie auch nicht. Ich verkaufe sie für Sie. Es wäre Worldwide ein Vergnügen, Ihre Werke ausstellen zu dürfen.«
    Ihr war so schwindlig, daß ihr kein Wort über die Lippen kam. Sie wußte, sie hatte Talent. Ohne Talent hätte sie niemals einen derartigen Erfolg bei Ry-Tilghmanton gehabt. Aber ihre Malerei war etwas für Samstagvormittage oder wenn sie im Urlaub war.
    »Wir würden Ihre Werke gern in der Galerie in Clare ausstellen«, fuhr Rogan, der genau wußte, wann und wie er im Vorteil war, gelassen fort.
    »Ich bin keine Irin.« Da ihre Stimme zitterte, runzelte Shannon die Stirn und versuchte es noch mal. »Maggie sagt, Sie stellen dort nur irische Künstler aus, und ich bin keine Irin.« Die Feststellung wurde mit respektvollem Schweigen begrüßt. »Ich bin Amerikanerin«, führte sie beinahe verzweifelt aus.
    Genau diese Reaktion hatte Maggie ihm prophezeit, und so war Rogan, wie es ihm am liebsten war, seinem Opfer zwei Schritte voraus. »Falls Sie einverstanden sind, stellen wir Sie als amerikanische Gastkünstlerin irischen Ursprungs vor. Ich sehe kein Problem darin, Ihre Werke auf einer Stück-für-Stück-Basis sofort zu kaufen, aber ich denke, daß ein förmlicherer Vertrag mit genauen Bedingungen für uns beide vorteilhafter ist.«
    »So hat er auch Maggie drangekriegt«, erklärte Murphy Shannon vergnügt. »Aber ich wünschte, du würdest ihm das Gemälde nicht verkaufen, ehe ich es nicht selbst gesehen habe. Vielleicht biete ich dir ja mehr als er.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es verkaufen will. Ich weiß es nicht. Über so etwas habe ich noch nie nachgedacht.« Verwirrt strich sie sich das Haar aus der Stirn. »Rogan, ich bin Werbezeichnerin.«
    »Sie sind Künstlerin«, verbesserte er. »Und Sie sind verrückt, wenn Sie sich selbst derartige Grenzen setzen. Falls Sie jedoch den Steinkreis ...«
    »Es heißt Der Tanz«, murmelte sie. »Einfach Der Tanz.«
    In diesem Augenblick, als er den Ton ihrer Stimme hörte, den Blick ihrer Augen sah, wußte Rogan, daß er der Sieger war. Aber er war vernünftig genug, so zu tun, als hätte er es nicht bemerkt. »Wenn Sie nicht wissen, ob Sie diese besondere Arbeit verkaufen wollen«, fuhr er mit derselben ruhigen, vernünftigen Stimme fort, »dann frage ich mich, ob Sie sie mir vielleicht leihweise zur Verfügung stellen würden, damit ich sie in der Galerie ausstellen kann.«
    »Ich – nun ...« Ihm zu widersprechen käme ihr nicht nur dumm, sondern obendrein undankbar vor. »Sicher. Kein Problem.«
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar.« Da die Hälfte seiner Mission erfüllt war, erhob er sich. »Liam muß nach Hause. Er braucht seinen Mittagsschlaf. Um diese Zeit findet bei Maggie und mir immer der Schichtwechsel statt. Sie hat heute morgen gearbeitet, und ich fahre heute nachmittag in die Galerie. Auf dem Weg dorthin könnte ich bei Brianna vorbeifahren und das Gemälde abholen, wenn Ihnen das recht ist.«
    »Ich denke schon. Ja, in Ordnung. Allerdings ist es nicht gerahmt.«
    »Darum kümmern wir uns schon. Ich setze dann einen Vertrag für Sie auf, den Sie sich ansehen können, wenn es Ihnen paßt.«
    Sie riß verwirrt die Augen auf. »Einen Vertrag? Aber ...«
    »Nehmen Sie sich Zeit, um ihn durchzulesen und alles genau zu überdenken, und natürlich bin ich zu Gesprächen über mögliche Änderungswünsche stets bereit. Danke für den Tee, Murphy. Ich freue mich schon auf das Fest.«
    Statt einer Antwort grinste Murphy, ehe er sich, als Rogan auf der Suche nach seinem Sohn die Küche verließ, ebenso grinsend an Shannon wandte. »Er ist aalglatt, nicht wahr?«
    Sie starrte an die Wand, denn immer noch hatte sie den Sinn ihres Gesprächs mit Rogan nicht ganz erfaßt. »Was habe ich gerade mit ihm abgemacht?«
    »Je nachdem, wie man es sieht, gar nichts. Oder

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