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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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gelegt, trat sie einen Schritt zurück, um sich das fertige Bild anzusehen.
    »Wirklich hübsch.« Liam im Schlepptau, trat Maggie hinter sie. »Obwohl Brianna nicht schwer zu malen ist.« Sie beugte sich hinunter zu ihrem Sohn. »Deine Tante Brie hat frische Brötchen gebacken, mein Schatz. Lauf hin und hol dir eins.«
    Nachdem er ins Haus getrottet und die Küchentür krachend hinter ihm ins Schloß gefallen war, sah sich Maggie das Bild genauer an. »Offenbar hat Rogan schon wieder recht gehabt«, stellte sie stirnrunzelnd fest. »Wie meistens, was eine echte Herausforderung für mich ist. Er hat dein Gemälde vom Steinkreis mit in die Galerie genommen, ehe ich Gelegenheit hatte, es mir anzusehen.«
    »Und jetzt wolltest du mit eigenen Augen sehen, ob ich tatsächlich malen kann.«
    »Dein Sketch von Liam war mehr als gut«, gestand Maggie ihr. »Aber eine Kohlezeichnung reicht nicht aus, wenn man sich ein Urteil bilden will. Ich kann dir sagen, daß er dieses Bild auch haben wollen und daß er dir in den Ohren liegen wird, bis du es ihm gibst.«
    »Er liegt einem nicht in den Ohren, sondern er redet einen gnadenlos an die Wand.«
    Maggie lachte fröhlich auf. »Das stimmt. Was hast du sonst noch zu bieten?« Ohne große Umstände griff sie nach Shannons Skizzenblock und blätterte ihn eilig durch.
    »Nur keine falsche Schüchternheit, sieh dir ruhig alles an«, war Shannons trockener Kommentar.
    Statt einer Antwort stieß Maggie Geräusche der Zustimmung und des Interesses aus, ehe sie abermals fröhlich zu lachen begann. »Das hier mußt du malen, Shannon. Unbedingt. Das ist Murphy, wie er leibt und lebt. Der Mann und sein Pferd. Verdammt, ich wünschte, ich hätte Hände, mit denen ich solche Portraits malen könnte.«
    »Ich habe ihn ein paarmal auf seinen Feldern gesehen, als ich mit dem Steinkreis beschäftigt war.« Shannon legte den Kopf auf die Seite und sah sich das Blatt ebenfalls an. »Ich konnte der Versuchung einfach nicht widerstehen.«
    »Wenn du tatsächlich ein Gemälde daraus machst, kaufe ich es dir für seine Mutter ab.« Doch plötzlich runzelte sie die Stirn. »Es sei denn, Sweeney hat dich bis dahin unter Vertrag. Wenn er etwas zu sagen hat, wird es zu teuer für mich. Der Kerl hat schon immer unverschämte Preise verlangt.«
    »Ich hätte nicht gedacht, daß du etwas dagegen hast.« Vorsichtig nahm Shannon das fertige Aquarell von der Staffelei und legte es auf den Tisch. »Als ich vor ein paar Jahren deine Sachen in New York gesehen habe, hätte ich gern eines der Stücke gekauft – mit den in alle Richtungen stiebenden glühenden Farben wirkte es wie eine Sonnenexplosion. Normalerweise gefallen mir solche Dinge nicht, bei Gott, aber das Stück hat mich einfach fasziniert.«
    »Feurige Träume«, murmelte Maggie geschmeichelt.
    »Ja, genau. Aber mein Verlangen hätte mich soviel gekostet wie eine Jahresmiete für mein Appartement in New York. Und schließlich brauchte ich ein Dach über dem Kopf.«
    »Er hat das Stück verkauft. Wenn nicht, hättest du es gekriegt.« Maggie zuckte mit den Schultern, als sie Shannons überraschte Miene sah. »Zum Familienpreis.«
    Gerührt und unsicher, wie sie reagieren sollte, stellte Shannon eine neue Leinwand auf die Staffelei. »Ich würde sagen, du hast Glück, daß du einen so gewieften Manager hast.«
    Ebenso verlegen wie Shannon schob Maggie die Hände in die Hosentaschen. »Das erklärt er mir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Und jetzt hat er sich in den Kopf gesetzt, für dich das gleiche zu tun.«
    »Wenn ich wieder in New York bin, werde ich kaum noch Zeit haben für die Malerei.« Als Shannon nach einem Bleistift griff und eine Skizze auf die Leinwand warf, zog Maggie lediglich die Brauen hoch. Sie wußte, daß ihre Halbschwester eine ebenso sehr Künstlerin war wie sie selbst. »Er läßt bereits den Vertragsentwurf anfertigen.«
    »Er ist ziemlich schnell.«
    »Schneller, als du ausspucken kannst. Ich schätze, daß er fünfzig Prozent verlangen wird«, fügte sie mit einem boshaften Grinsen hinzu. »Aber wenn du an seinen Familiensinn appellierst, kriegst du ihn bestimmt soweit, daß er sich mit vierzig Prozent zufriedengibt.«
    Mit einem Mal hatte Shannon einen unangenehmen Kloß im Hals. »Bis jetzt habe ich noch nicht zugestimmt.«
    »Aber du wirst es tun. Er wird auf dich einreden, und er wird dich becircen. Er wird vernünftig und geschäftsmäßig sein. Du wirst > nein danke < sagen, und er wird darüber hinweggehen,

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