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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine Frage der Liebe
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war. Sie durchquerte die
Halle und zog den einen Türflügel auf.
    Ein grelles
Licht blendete sie. Es schien ihr direkt ins Gesicht und zwang sie, eine Hand
vor die Augen zu halten. Zuerst kam der
Schock. Sie wich einen Schritt zurück, wie betäubt von dem grellen
Licht, nicht wissend, wo dieses Licht herkam. Ehe sie noch den Mund aufmachen
konnte, erstarrte sie. Eine Taschenlampe. Was hatte jemand
mitten in der Nacht mit einer Taschenlampe im Salon zu suchen? Angst kroch in
ihrem Körper hoch und blieb dann als dicker Klumpen in ihrer Kehle stecken.
Ohne noch einen weiteren Gedanken zu verschwenden, drehte sie sich um und raste
die Treppe hinauf.
    Slade war
sofort hellwach, als seine Zimmertür aufflog. Er sah einen Schatten auf sich
zurasen, packte ihn instinktiv, wirbelte ihn
herum und warf sich auf hin. Slade hörte ein zischendes Geräusch, als das
schwarze Etwas auf der Matratze aufschlug. Und im selben Moment wusste Slade,
wer dieser fliegende Schatten war – Jessica.
    »Was, zum
Teufel, machst du hier?«, wollte er wissen, ließ aber ihr Handgelenk nicht los.
Ihr Duft stieg ihm in die Nase und das plötzlich erwachte Verlangen nach ihr
ließ seine Stimme rau klingen.
    Atemlos,
wie sie war, hatte sie Mühe zu sprechen. Die Angst schüttelte ihren Körper
unter dem seinen. »Unten«, presste sie hervor. »Unten ist jemand.«
    Slades Muskeln
spannten sich, doch er gab seiner Stimme einen ruhigen Klang. »Wahrscheinlich
jemand vom Personal.«
    »Um zwei
Uhr morgens?«, zischte sie, wütend, dass er ihre Angst mit Banalitäten abtat.
Und plötzlich wurde ihr bewusst, dass
er nackt war und ihr Morgenmantel aufgeklafft war, als er sie aufs Bett
geworfen hatte. »Mit einer Taschenlampe?«
    Mit einer
einzigen, blitzschnellen Bewegung rollte er von ihr herunter. »Wo?«
    »Im Salon.«
Ihren Morgenmantel zusammenraffend, ver suchte Jessica vorzugeben, dass sie
nicht den geringsten Anflug von Verlangen verspürt hatte, nicht eine Sekunde.
Sie sah Slade in seine Jeans steigen. »Du gehst doch nicht etwa runter?«
    »Das hast
du doch von mir erwartet, oder? Sonst wärst du doch nicht in mein Zimmer
gestürmt«, gab er knapp zurück. Er zog eine Schublade auf und schnappte seine
Pistole.
    »Nein,
keineswegs. Wir müssen die Polizei holen.« Sie streckte die Hand aus und
knipste das Licht an. »Wir müssen die Polizei ...« Der Rest des Satzes erstarb
auf ihren Lippen, als sie sah, was er in der Hand hielt. Wieder stieg Panik in
ihr auf. »Wo hast du denn die her?«
    »Bleib
hier.«
    Er war
schon fast an der Tür, als Jessica ihren erstarrten Körper endlich aus dem Bett
treiben konnte. »Nein! Du kannst nicht mit einer Waffe in der Hand da
runter gehen. Slade, wie ...«
    Er brachte
sie mit seiner Hand, die sich schwer auf ihre Schulter legte, zum Schweigen.
Der Blick, mit dem er sie fixierte, war eiskalt und ausdruckslos. »Rühr dich
nicht von der Stelle«, befahl er und schlug ihr die Tür vor der Nase zu.
    Wie gelähmt
vor Schock starrte sie die geschlossene Holztür an. Was, in Gottes Namen, ging
hier vor?, fragte sie sich und presste die Hände an die Schläfen. Das war doch
alles völlig verrückt. Jemand schlich mitten in der Nacht im Salon herum. Und
Slade hantierte mit einer großen hässlichen Pistole herum, so
selbstverständlich, als wäre er mit ihr in der Hand auf die Welt gekommen.
Zitternd vor Angst und Nervosität begann sie im Zimmer auf und ab zu gehen. Es
war zu ruhig hier, dachte sie, während sie ihre Finger ineinander verknotete.
Viel zu ruhig. Sie konnte unmöglich tatenlos hier rumstehen.
    Slade hatte
gerade schnell aber sorgfältig den ersten Stock inspiziert, als ihm das Knacken
einer Treppenstufe herumfahren ließ. Er sah Jessica gegen die Wand taumeln und
ihn mit großen Augen anstarren, als er die Waffe auf sie richtete.
    »Verdammt
noch mal!« Die
Worte explodierten vor ihrem Gesicht. Er ließ die Waffe sinken. »Ich hab' dir
doch gesagt, dass du dich nicht vom Fleck rühren sollst!«
    Jessica
hatte genug Zeit, um zu registrieren, dass sie die Haltung, die er mit seiner
Waffe in der Hand eingenommen hatte, schon hundert Mal in Fernsehkrimis gesehen
hatte. Und dann bekam sie das große Zittern. »Ich konnte nicht. Ist er weg?«
    »Sieht so
aus«, meinte er knapp und zog sie in den Salon. »Bleib hier. Ich sehe draußen
nach.«
    Jessica
sank in einen Sessel und wartete. Es war dunkel; das fahle Mondlicht warf
wabbernde Schatten in den Raum. Wie um sich zu schützen, schlug sie die Beine
unter

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