Nora Roberts
aus eventuellen Schwierigkeiten herauszuhalten.«
»Das hätte
Onkel Charlie mir ja wenigstens mitteilen können.«
Slade hob
die Schultern und ließ sie wieder fallen, dabei sah er sich im Salon um. »Ja,
vielleicht. Schwer zu sagen, ob die Person, die hier in diesem Raum war, etwas
gesucht hat oder auf dem Weg in ein anderes Zimmer war. Dieses Haus ist so
verwinkelt gebaut.« Er runzelte die Stirn und fuhr sich abwesend durchs Haar.
»Siehst du hier etwas, das nicht an seinem richtigen Platz steht?«
Jessica
folgte seinem Blick. »Nein. Ich glaube nicht, dass er lange hier drin gewesen
sein kann. Du hast bis ein Uhr ge schrieben. Er hat doch bestimmt gewartet,
bis das letzte Licht ausging, ehe er hier eingebrochen ist, oder?«
Er wollte sie
daran erinnern, dass gar kein Einbruch stattgefunden hatte, änderte aber seine
Meinung. Wenn es ihr half zu glauben, dass es ein Fremder war, würde sie
wahrscheinlich besser schlafen. Er dachte an David, dessen Zimmer im Ostflügel
lag, im Erdgeschoss. »Ich muss noch telefonieren und meinen Bericht durchgehen.
Und du gehst jetzt am besten ins Bett.«
»Nein.« Sie
wollte nicht zugeben, dass sie sich nicht traute, alleine nach oben zu gehen,
und nippte noch einmal an ihrem Glas. »Ich trinke noch meinen Brandy aus.«
Sie setzte
sich wieder in den Sessel, während Slade zum Telefonieren in die Halle ging.
Sie versuchte absichtlich, seiner Unterhaltung nicht zu lauschen, obgleich er
so leise sprach, dass sie ohnehin die Ohren hätte spitzen müssen, um etwas zu verstehen.
Ihr Laden, dachte sie. Völlig absurd, dass ihr kleiner Antiquitätenladen in
eine internationale Schmuggelaffäre verwickelt sein sollte. Wenn die
Vorstellung nicht so Furcht einflößend gewesen wäre, hätte sie laut darüber
gelacht.
Michael und
David. Sie schüttelte energisch den Kopf und schloss die Augen.. Nein, das
glaubte sie einfach nicht. Da musste ein ganz großer Irrtum vorliegen, und
irgendwann würde die Polizei oder das FBI oder wer ihr sonst auf den Fersen
war, das auch merken.
Im Salon,
das war ein Einbrecher gewesen. Mehr steckte nicht dahinter. Hatte Betsy sich
nicht schon hundert Mal darüber aufgeregt, dass sie die Alarmanlage nicht
einschaltete? Dann stand ihr wieder das Bild von Slade mit der Pistole in der
Hand vor Augen. Das war etwas, das sie nicht vergessen konnte.
Als er in
den Salon zurückkam, saß Jessica ganz still und mit geschlossenen Augen im
Sessel. Slade bemerkte die dunklen Ringe unter den gesenkten Lidern. Und was
er gerade am Telefon erfahren hatte, war auch nicht dazu angetan, sie verschwinden
zu lassen. Da wäre eine gute Mütze Schlaf besser.
»Komm
jetzt«, sagte er brüsk und versuchte, nicht weich zu werden, als sie
erschrocken die Augen aufriss. »Du bist fix darüber
nachzudenken. Sollte er sie lehren, was immer er sie lehren wollte.
Er riss ihr
noch an der Tür den Morgenmantel vom Leib und gab dem in ihm siedenden
Verlangen nach, mit seinen Händen jedem Zentimeter ihrer Haut nachzuspüren.
Viel weicher, so unbegreiflich viel weicher, als er es sich vorgestellt hatte,
schien ihre Haut unter seinen Fingern zu fließen. Binnen Sekunden hatte er sie
zum Zittern gebracht, ein Schauder nach dem anderen durchzuckte sie. Ihre
Schenkel waren schlank und fest. Er strich an der Innenseite entlang nach oben,
fand sie und ließ seine Finger spielen, bis sie keuchend den Gipfel der Ekstase
erklommen hatte und taumelnd gegen seine Brust sackte.
Slade stieß
wieder einen Fluch aus, wissend, dass das noch nicht das Ende war. Er hatte
sich geschworen, sie grob zu behandeln und dann aus ihrem Dunstkreis zu
verschwinden, um sie zu schützen ... und sich selbst. Jetzt lag sie in seinen
Armen, feucht und warm und anschmiegsam. Ihr Duft hüllte ihn ein, verführte
ihn. Er schüttelte den Kopf, versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen, doch
sie presste die Lippen an seinen Hals und flüsterte mit rauer Stimme seinen
Namen.
Als Jessica
neben Slade im Bett lag, hätte sie nicht sagen können, ob er sie dorthin
gezogen oder getragen hatte.
Sie wand
sich unter ihm, erwiderte wie im Rausch seine Küsse, während sie seine Hände
überall auf ihrem Körper gleichzeitig spürte. Er gab ihr keine Chance, sich zu
orientieren. Unter ihr das zerdrückte Laken, der weiche Stoff seiner Jeans an
ihren Beinen, um sie herum tobte ein Wirbelsturm, der sie in schwindelnde
nachtschwarze Höhen emporriss. Sein keuchender Atem vibrierte in ihrem Ohr, ehe
sich seine Zunge
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