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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine Frage der Liebe
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hielt die leeren Hände
hoch. »Lassen Sie sie gehen.«
    Chambers
bedachte ihn mit einem gutmütigen Lächeln. »Oh, nein, das wäre unklug. Ist sie
doch im Augenblick so etwas wie eine Lebensversicherung für mich.«
    »Mr.
Chambers.« Jessica griff nach dem Arm, der ihr die Luft abschnürte.
    »Der
Sergeant ist nicht sonderlich erbaut über Ihr Timing, Miss Winslow«, meinte er
galant. »Ich hingegen schon, sehr sogar. Es bereichert die Situation um einen,
sagen wir mal, ganz neuen Aspekt.«
    Slade warf
einen schnellen Blick auf die Wanduhr zu seiner Rechten. Seiner Berechnung nach
müsste David jeden Augenblick seinen Kontaktmann anrufen. Jetzt ging es darum,
Chambers lange genug hinzuhalten. »Sie können sich die Kugel sparen«, bemerkte
er, »wenn Sie sie weiter so würgen.«
    »Oh, ich
bitte um Verzeihung.« Chambers lockerte seinen Griff ein klein wenig, den Lauf
der Pistole hielt er weiterhin an ihre Schläfe gedrückt. Jessica schnappte
gierig nach Luft. »Ist sie nicht eine wundervolle Kreatur?«, sagte er an Slade
gewandt. »Manchmal wünschte ich, ich wäre zwanzig Jahre jünger. So
eine Frau macht sich gut am Arm eines Mannes, da stimmen Sie mir doch zu,
oder?«
    »Mr.
Chambers, was führt Sie mitten in der Nacht hierher?« Das war zwar eine
schwache Ansprache, aber etwas Besseres fiel Jessica momentan nicht ein.
»Lassen Sie mich los und nehmen Sie dieses Ding da weg.«
    »Ach, meine
Teuerste, wir wissen doch alle, dass mir das nicht möglich ist. Ihnen zuliebe
würde ich es ja gern tun«, setzte er hinzu, während Jessica ebenfalls die Augen
nach der Uhr verdrehte. Wie viel Zeit bleibt uns noch?, überlegte sie
verzweifelt.
    »Sie könnte
Ihnen nützlich sein«, bemerkte Slade trocken. »Sie werden ein Schild brauchen,
um hier raus zu kommen.«
    »Ich habe
meinen ... Fluchtweg bereits ausgearbeitet, Sergeant.« Er lächelte süffisant.
»Ich lasse mir immer eine Hintertür offen.«
    »Sie haben
keine Chance, Mr. Chambers.« Jessica suchte Slades Blick, dann schielte sie
bedeutungsvoll in Richtung Uhr. »Slade hat Ihnen gewiss gesagt, dass die
Polizei über alles Bescheid weiß.«
    »Ja, er
erwähnte etwas Derartiges.« Ohne seinen Griff zu lockern, tätschelte er ihr die
Schulter. »Ich habe eine kleine Schwäche für Sie entwickelt. Ja, in der Tat
habe ich unsere netten Unterhaltungen bei einer Tasse Ihres exzellenten Tees
sehr genossen. Es stimmt mich wirklich traurig, dass dies die letzte Lieferung
ist, ehe ich mich wieder auf den Weg mache. Oh, ja«, fuhr er an Slade gewandt
fort. »Ich war mir sehr wohl bewusst, dass die Behörden mir auf die Spur
gekommen sind, obgleich ich zugeben muss, dass ich mich zeitlich etwas verschätzt
habe. Und auch wenn es den Anschein hat, dass die Diamanten momentan verloren
sind, so bin ich mir doch sicher, dass ich Michael irgendwann aufspüren
werde.«
    »Er hat sie
nicht«, warf Jessica rasch ein und zerrte an Chambers' Arm, der ihr wieder die
Kehle zudrückte.
    »Nein?« Das
Wort floss wie warmer Honig von seinen Lippen. Noch ehe Slade Anstalten machen
konnte, einen Schritt in Chambers' Richtung zu wagen, hielt ihn dieser mit
einem warnenden Blick in Schach. »Wo sind sie?«
    Jessica
schluckte hart und lauschte angestrengt, ob sie das Geräusch von Sirenen hören
würde. Wo blieb die Polizei nur? »Ich werde es Ihnen zeigen.« Vielleicht
könnte sie damit Slades Leben retten. Wenn er auf den Tauschhandel einginge
und sie ihn aus dem Laden locken könnte, nur für kurze Zeit ...
    »Oh, nein,
so geht das nicht.« Sein Griff verstärkte sich wieder. »Sagen Sie mir, wo sie
sind.«
    »Nein«,
gelang es ihr zu flüstern. »Ich führe Sie hin.« Wortlos nahm Chambers den Lauf
der Pistole von ihrer Schläfe und richtete ihn auf Slade.
    »Nein, tun
Sie das nicht! Sie sind bei mir zu Hause«, stieß sie keuchend hervor. »In
meinem Wandsafe im Salon. Tun Sie ihm nichts, bitte! Ich gebe Ihnen die
Kombination. Fünfunddreißig nach rechts, zwölf nach links, fünf rechts und
dreiundzwanzig nach links. Sie sind alle im Safe. Ich habe nicht zugelassen,
dass Michael sie an sich nimmt.«
    »Ehrlich«,
bemerkte Chambers. »Und vertrauensvoll. Ich bin stolz auf Sie, meine Teuerste.
Deshalb schlage ich vor, Sie schließen jetzt die Augen. Wenn die Reihe an Ihnen
ist, haben Sie mein Wort, dass ich es so schmerzlos wie möglich erledigen
werde.«
    Kaum hatte
Slade zum Sprung angesetzt, stieß Jessica einen verzweifelten Schrei aus. »Nein!« Mit aller Kraft, die sie besaß, und

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