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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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das erste Mal mit Violet ins Bett gegangen war, hatte ich eins gelernt:Das Wundervolle an gleichgeschlechtlichen Beziehungen, besonders zwischen zwei Frauen, ist die Tatsache, dass die Leute meistens nur dann etwas davon mitkriegen, wenn man es quasi vor ihren Augen tut. Leider steuerte meine Beziehung mit Violet genau auf diesen Punkt zu. Und wenn wir James auch noch ins Boot holen würden, mussten wir wirklich ausgesprochen diskret vorgehen – besonders auf lange Sicht.
    Dabei kannte ich natürlich die Lösung für all diese Probleme. Zumindest die Lösung, die die meisten Menschen mir wohl vorgeschlagen hätten: Bleib bei Stephen und hör auf, dich wie eine perverse kleine Schlampe zu gebärden. Dad hätte es zwar weitaus weniger harsch formuliert, aber es wären nicht nur seine, sondern auch Moms Gedanken gewesen. Gedanken, die meine Entscheidung, das Wochenende mit James und Violet zu verbringen, in Frage stellten und meine Unentschlossenheit Stephen gegenüber noch verstärkten. Ich entschied mich schließlich für den feigen Weg und entschuldigte mich per SMS, allerdings ohne zu erklären, wo ich gewesen war.
    Jetzt, wo die Achter-Woche vorbei und auch meine Position als Protokollführerin gesichert war, konnte ich mich endlich ganz auf die Zwischenprüfungen konzentrieren. Fiel ich durch, war ich raus. Und wenn ich meinen festen Wunsch, in Oxford bleiben zu können, wahr machen wollte, dann musste ich mich anstrengen. Also verbrachte ich den Tag mit dem Besuch mehrerer Vorlesungen und dem Vertiefen des bisher Erarbeiteten. Dabei wurde mir mit jedem Moment klarer, wie viel ich noch lernen musste, um die Prüfung zu bestehen. Hoffnungen auf eine Auszeichnung konnte ich mir allerdings wohl nicht machen.
    Mein Arbeitspensum verschaffte mir immerhin einegute Ausrede, mich nicht mit Stephen treffen zu müssen. Ich musste mich entscheiden, entweder den Sex mit ihm zu akzeptieren, vielleicht sogar zu lügen, um drum herumzukommen, oder aber ein ernstes Gespräch mit ihm zu führen, das unsere Beziehung durchaus zerstören könnte. So oder so, ich hatte es nicht eilig, diese unangenehme Entscheidung zu treffen. Außerdem musste ich auch an den Zustand meines Hinterns denken. Jeder, der mich nackt sah, musste einfach bemerken, dass ich gezüchtigt worden war. Und das war etwas, was sich nun wirklich nicht so leicht erklären ließ.
    Den Mittwoch hatte ich die ganze Zeit über komplett vergessen, erkannte jetzt aber, dass dieser Termin durchaus ein Problem darstellen konnte. Am vernünftigsten schien mir noch, sich einfach krankzumelden. Als ich dann am Dienstagabend in der Bar vom Studentenparlament saß und mir nach einem Nachmittag angestrengten Lernens ein Glas wohlverdienten Portweins gönnte, stellte sich auf einmal Giles neben mich. Diesmal sah er sogar noch selbstzufriedener aus, als er es ohnehin schon immer tat.
    «Gleich wirst du mir mit gebrochener Stimme für einen Gefallen danken, den ich dir getan habe, Honora. Und dafür verlange ich nicht mal, dass du deinen hübschen, kleinen Mund zum Einsatz bringst.»
    Ich warf ihm einen vernichtenden Blick zu, der allerdings völlig verschwendet blieb.
    «Onkel Randolph wird morgen zum Dinner zu uns stoßen. Und dank meines Einflusses wird er dir ein Angebot machen. Lehn es ja nicht ab.»
    «Was denn für ein Angebot?»
    «Da musst du dich schon noch bis morgen gedulden.Aber es lässt sich mit Fug und Recht sagen, dass es entscheidend für deine Karriere sein könnte.»
    «Jetzt mal ernsthaft, worum geht’s? Ich bin nicht in der Stimmung für deine Spielchen, Giles.»
    «Ach, nein? Da hab ich aber ganz was anderes gehört.»
    «Was soll das heißen?»
    Er tippte sich mit dem Finger an die Nase, setzte seinen Vortrag dann aber etwas ruhiger fort. «Das ist eine ziemlich ernste Angelegenheit, Nora. Wenn du dich schon auf eine lesbische Affäre einlassen musst, dann versuch doch wenigstens, diskret zu sein.»
    «Was für eine lesbische Affäre?»
    Es war zwecklos, die Sache zu leugnen. Dazu wurden meine Wangen mit jedem seiner Worte immer röter.
    «Die Affäre, die du mit Violet Aubrey hast. Sie ist hübsch, das muss man dir lassen. Obwohl ich persönlich ja eher etwas Üppigeres bevorzuge – besonders, wenn es um die Milchbar geht. Aber da du ja selbst genug Vorbau hast, wird dich das sicher nicht weiter stören   … Äh, wo war ich? Ach ja. Alle wissen, dass ihr beide was miteinander habt. Angeblich seid ihr ja von deiner gesamten Rudermannschaft dabei erwischt

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