Noras Erziehung
anzufassen. Violet und ich wechselten uns auf James’ Schoß ab – erst angezogen und dann nackt, bis unsere Hintern glühten und wir die Finger nicht mehr voneinander lassen konnten. Danach gingen wir Seite an Seite vor ihm auf die Knie und leckten und saugten an seinem Schwanz und den Eiern. Irgendwann landeten wir schließlich alle auf dem Fußboden, wo wir uns ineinander verknäuelt gemeinsam zur Ekstase trieben.
Nachdem wir befriedigt zusammen geduscht hatten, legten wir uns gemeinsam ins Bett, James in der Mitte. Der Wecker war auf halb acht gestellt, sodass mir am nächsten Morgen jede Menge Zeit bleiben würde, um letzte Vorbereitungen für die Zwischenprüfungen zu treffen. Erst kurz vorm Einschlafen, als das Licht des Mondes auf meinen Verlobungsring fiel, machte meine Zufriedenheit einem Gefühl aus Schuld und Sorge Platz.
Mein Plan, am nächsten Morgen möglichst früh aufzustehen, klappte nicht so ganz, wie ich mir das vorgenommen hatte. Der Wecker klingelte zwar rechtzeitig, und ich stand auch auf, aber leider tat James dasselbe. Violet schlief noch, aber er bestand darauf, mir Eier mit Schinken zu braten, bevor er mich zur Uni chauffierte. Er fuhr so dicht wie möglich an das Einbahnstraßengewirr des Uni-Viertels heran und setzte mich in der Nähe von St. Boniface ab, wo ich mich mit einem Kuss von ihm verabschiedete.
Der Rest des Tages verging wie im Fluge. Erst kam Philosophie, bei weitem mein schwächstes Fach, und dann Politik, bei weitem mein stärkstes Fach – und Dr. EtheridgesSpezialität. Ich verließ die Prüfung erschöpft und durstig, aber auch im Triumph. In beiden Bereichen, sowohl in der Ethik als auch der allgemeinen Philosophie, ging es um Themen, die ich gerade gestern bearbeitet hatte. Und die politischen Fragen bezüglich der Unterschiede verschiedener Strömungen des Sozialismus im späten 19. Jahrhundert hatten direkt mit drei meiner Seminararbeiten in diesem Trimester zu tun. Kam es jetzt im Wirtschaftsbereich nicht noch zu einer Katastrophe, dann hatte ich es geschafft.
Damit war das Wochenende frei. Ich fragte mich, ob ich wohl sofort zu Stephen gehen sollte, um das Durcheinander unserer angeblichen Verlobung zu klären, oder aber erst am nächsten Morgen, bevor ich mich wieder in die sichere Geborgenheit von James’ Haus aufmachte. Die beiden erwarteten mich und hatten bereits angedeutet, am Sonntag einen kleinen Ausflug in den Wald machen zu wollen. Die Striemen des Rohrstocks waren mittlerweile zwar etwas verblasst, aber meine Gier nach mehr beherrschte mich dafür umso lebhafter. Um das Ganze allerdings wirklich genießen zu können, brauchte ich einfach ein reines Gewissen. Und mit Stephens Verlobungsring, der vielsagend an meinem Finger funkelte, wollte es sich nicht so recht einstellen.
Ich nahm also all meinen Mut zusammen und ließ mir auf dem Weg nach Emmanuel alles, was gesagt werden musste, noch einmal durch den Kopf gehen. Als ich sein College erreichte und feststellen musste, dass er gar nicht da war, kam ich mir ziemlich dumm vor. Die große Magnolie vor seinem Flügel war mit ihren tiefhängenden Zweigen und den üppigen Blättern der perfekte Platz, um sich hinzusetzen und vor der Sonne geschützt auf ihn zu warten. Außerdem konnte man mich dort nicht so leichtentdecken – und dafür war ich sehr dankbar, als Stephen schließlich mit Giles und Lucy um die Ecke bog. Sie hatte ein in der Plastikhülle der Reinigung steckendes blaues Samtkleid über dem Arm.
Die drei unterhielten sich sehr angeregt, und ich rührte mich nicht, bis sie in dem Gebäudeteil verschwanden, in dem Stephen sein Zimmer hatte. Es war natürlich ganz und gar ausgeschlossen, ein auch nur halbwegs vernünftiges Gespräch über das Thema zu beginnen, wenn andere Leute dabei waren. Ich wollte gerade gehen, als die kleine Gruppe wieder herauskam. Mir blieb eben noch genug Zeit, mich erneut im Schutz des Baumes zu verbergen, und aus meiner Deckung konnte ich erkennen, dass Stephen seine Autoschlüssel in der Hand hatte.
Mir fiel ein, dass Giles das Hofrestaurant, in dem wir neulich gewesen waren, für das Dinner der Hawkubites mieten wollte. Doch jetzt kam mir langsam ein schrecklicher Verdacht. Das Restaurant unterschied sich sehr von den anderen Etablissements, die sonst von der Gruppe benutzt wurden.
Les Couleurs
war da schon viel typischer – nur, dass sie dort offizielles Hausverbot hatten.
The Barn
hingegen war alles andere als nobel und servierte weder
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