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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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Stimme.
    «Zwölf ist eine gute Zahl.»
    Sie schaute mich mit großen Augen an und lächelte.
    «Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?»
    «Ja, natürlich. Was denn?»
    «Ich hatte auch schon mal fünfzehn Männer.»
    «Fünfzehn?!»
    «Die
South City
-Mannschaft, nachdem sie aufgestiegen war. Die Jungs haben damals in einem Hotel eine große Party geschmissen. Ich arbeitete zu der Zeit in einem Stripclub, um Geld für mein Studium zu verdienen. Tja, und ich wurde gefragt, ob ich kommen wollte und   … na ja   …»
    Sie verstummte, aber ich war durchaus in der Lage, mir den Rest zu denken. Ich sah sie förmlich vor mir, wie sie nackt und betrunken eine ganze Fußballmannschaft unterhielt. Und ich hatte mir Sorgen gemacht, dass Giles sie irgendwie benutzen würde! Dabei schien das überhaupt kein Problem darzustellen. Sie hatte praktisch offen zugegeben, sich verkauft zu haben – und das mit kaum mehr als einer Spur von Verlegenheit. Für mich war es eine düstere und äußerst private Phantasie, mich zu prostituieren, aber für sie schien es einfach nur Teil ihres Lebens zu sein. Sie hatte es getan, weil sie Geld brauchte. So einfach war das. Ob ichwohl so wählerisch bei meinen Jobs gewesen wäre, wenn ich nicht immer meine Eltern im Hintergrund gehabt hätte? Ich war tatsächlich beeindruckt.
    «Das ist echt schön für dich, Lucy.»
    «Es stand sogar in der Zeitung. Nicht mein Name – damals nannte ich mich Peaches   –, aber ein Bild von meinem Gesicht. Ich hatte schon gedacht, das würde mich meinen Studienplatz kosten, aber niemand hat etwas davon mitgekriegt. Zumindest niemand, der wichtig ist.»
    «Du weißt ja, was man sagt: Nichts ist älter als die Zeitung von gestern.»
    Anscheinend war Giles Spezialist für diese Art Altpapier.
     
    Lucy lud mich noch zum Essen in den Speisesaal von St.   Mary’s ein, aber danach machte ich mich gleich auf den Heimweg. Ich war sehr erschöpft und hätte einiges darum gegeben, wenn Violet mich noch ein bisschen verwöhnt und dann mit heißem Popo zu Bett gebracht hätte, aber sie war leider noch bei James. Die Versuchung, alle Kraft zusammenzunehmen und zu seinem Haus zu radeln, war durchaus groß, aber ich musste einfach mal wieder richtig schlafen. Und so gut die beiden es auch mit mir meinten, zum Schlafen würde ich in ihrer Gegenwart einfach nicht kommen.
    Also entschloss ich mich, ganz brav zu sein und trotz des sanften Lichts dieses Sommerabends, das immer noch durch den Spalt zwischen meinen Vorhängen fiel, ins Bett zu gehen. Es konnte lediglich ein paar Minuten gedauert haben, bis ich eingeschlafen war, doch irgendwann schreckte ich von einem schrecklichen Albtraum hoch, in dem ich verschlafen und meine Prüfung in Wirtschaft verpasst hatte,sodass ich durch die Zwischenprüfung fiel. Einen grauenvollen Moment lang wusste ich nicht recht, ob das Ganze nun real war oder nicht. Als ich nach ein paar Sekunden etwas klarer im Kopf wurde, dämmerte mir aber nicht nur, dass die Prüfung erst in zwei Tagen war, sondern auch, dass es mitten in der Nacht war.
    Mein ganzer Körper klebte vor Schweiß. Ich hatte sieben Stunden geschlafen, mein normales Pensum. Ich stellte mich unter die Dusche in der Hoffnung, das heiße Wasser würde mich wieder schläfrig machen. Aber die Wärme brachte rein gar nichts, sodass ich irgendwann wieder in der Dunkelheit dalag, die Bettdecke wegen der Sommerhitze bis runter zu den Beinen geschoben. Mein Kopf war angefüllt mit diffusen Gedanken über mein Leben. Als Erstes fragte ich mich, ob ich mit Stephen nicht vielleicht doch zu irgendeinem Kompromiss kommen könnte. Vielleicht sogar mit Hilfe von Giles. Danach war mein Neid an der Reihe, was mit Lucy beim Dinner der Hawkubites geschehen würde. Und schließlich, was wohl mit mir passiert wäre, hätte ich die Einladung im vorletzten Trimester angenommen.
    Die einfache Antwort lautete, dass ich von zwölf Männern durchgenommen worden wäre. Dabei hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie solche Dinge wirklich vonstatten gingen. Da ich bezahlt worden wäre, hätte ich wahrscheinlich genau das tun müssen, was sie von mir verlangten – ein Gedanke, der einen Schauer leichter Abscheu, aber auch der Erregung durch meinen Körper jagte. Vielleicht hätte man von mir verlangt, vorher einen Striptease hinzulegen. Oder nackt bis auf eine knappe Schürze und High Heels zu servieren. Ganz sicher hätte man erwartet, mich anfassen zu dürfen: Unerwartet wären von hinten meine

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