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Noras Erziehung

Noras Erziehung

Titel: Noras Erziehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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gegen meine Pobacken, aber das verstärkte meine Frustration nur noch. Zum allerersten Mal, seit wir zusammen waren, hatte ich keinen Orgasmus.
    Er aber kam – und zwar tief in mir drin. Kurz darauf ließ er sich mit geschlossenen Augen und einem selig-schläfrigen Lächeln auf den Lippen in die Kissen fallen. Er sah so hinreißendaus, dass ich ihm fast vergab. Schließlich hatte er nur nett sein und mir nicht wehtun wollen. Aber genau das Gegenteil war eingetroffen. Indem er meine Bitte ablehnte, hatte er mir sehr wohl wehgetan. Und das, nachdem ich so bereitwillig auf seine eigenen Phantasien eingegangen war, die mich selbst nicht im Geringsten anmachten. Noch schlimmer war allerdings seine Andeutung, dass meine Vorlieben durch irgendeine Art von Missbrauch entstanden wären. Das war nicht nur falsch, sondern ich empfand es auch als Beleidigung für mich, meine Freunde, meine Lehrer und meine Eltern. Von denen hatte mich nämlich niemand jemals auch nur ansatzweise missbraucht.
    Ich wollte noch mit Stephen reden, aber er war sofort eingeschlafen. Das war vielleicht sogar besser so, denn ansonsten wären wir ganz sicher in Streit geraten. Er lag quer auf dem Bett, und mir wurde sofort klar, dass ich eine unbequeme Nacht vor mir haben würde, wenn ich blieb. Und das nicht nur körperlich. Ich musste einfach weg. Mein Kopf war voll bitterer Gedanken. Ich war frustriert und auch ein bisschen beschwipst. Also ließ ich Stephen so, wie er war, auf dem Bett liegen und machte mich im Dunkeln auf den Weg in mein College.
    Es war noch nicht mal spät, und vor den Pubs standen noch immer jede Menge gutgelaunter Studenten. Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite setzte ein Taxi gerade eine Gruppe feierwütiger Neuankömmlinge ab, und ich rannte sofort los, um es noch zu erwischen – die Kosten waren mir in diesem Moment völlig egal.
    «Eynsham Road, bitte. Ich sag Ihnen dann, wo Sie halten müssen.»
    Der Fahrer fuhr los, ohne eine Wort zu sagen. Ich saß voller Selbstmitleid auf dem Beifahrersitz. Alles, was ichwollte, war ein starker Mann, der sich um mich kümmerte und sich meiner Bedürfnisse annahm. Es war einfach ungerecht. Stephen hatte so perfekt gewirkt, dass ich mich am liebsten voll sturer Hoffnung an ihn geklammert hätte, er würde irgendwann schon passen. Ich konnte förmlich hören, wie Giles mir in seiner selbstgerechten Arroganz ganz ruhig und rational erklärte, dass ich Stephen so nehmen musste, wie er war, und ihm eine diskrete und gute Frau sein sollte. Doch darauf würde ich mich niemals einlassen. Schließlich war ich ihm bereits mit Violet und James untreu gewesen. Und es ließ sich einfach nicht abstreiten, dass ich durch und durch willig gewesen war, als ich mit versohltem, zum Eindringen bereitem Hintern in meinen Fesseln gehangen hatte. Mehr als willig, um genau zu sein.
    Als wir das Haus erreichten, wirkte der Anblick der gelb erleuchteten Fenster so heimelig, dass ich die Tränen unterdrücken musste, als ich den Fahrer bezahlte. Er merkte es nicht einmal, sondern ließ mich auf der dunklen Straße stehen. Das Licht über James’ Eingangstür war wie ein Leuchtfeuer, das mir den Weg wies. Ich ging die kleine Anhöhe hinauf und klopfte. Nichts. Ich klopfte noch einmal, bevor ich schließlich James’ Stimme hörte. «Wer ist da?»
    «Ich bin’s, Nora.»
    James machte auf, zog mich blitzschnell in den Flur und schloss die Tür dann sofort wieder. Einmal im Haus, sah ich sofort, weshalb er so vorsichtig gewesen war. Jeder, der reinkam, konnte sofort ins Wohnzimmer sehen. Dort, in der Mitte des Raumes, hing mit den Armen über dem Kopf und zusammengebundenen Händen Violet an dem dicken Eisenhaken in dem Balken über ihr, während ihre knallroten High Heels nur knapp den Boden berührten. Ihr Mund war leicht geöffnet, die Augen ganz trunken vorLust und die Lider schwer. Abgesehen von den extravaganten Schuhen und dem Band im Haar, war sie splitternackt. Die Haut war feucht vor Schweiß, die Nippel steinhart, und Hüften und Schenkel waren rosa angelaufen. Violet lächelte erfreut, als sie mich sah, aber James hatte sofort gemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmte.
    «Was ist denn los?»
    Seine Stimme war voller Sorge, und Violets Körper straffte sich augenblicklich.
    «Tut mir leid», fing ich an, während mir die Tränen übers Gesicht liefen, «ich wollte euch nicht stören, aber   …»
    James hatte mir den Arm um die Schulter gelegt, aber es war Violet, die sofort verstand, was los

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