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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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diese Unterbrechung ohnehin geplant, und jetzt schien ihnen der Zeitpunkt günstig, auch, um das Geschehene besser verarbeiten zu können und sich abzulenken. Martin wollte sie selbst von Cameron Downs nach Alice Springs fliegen, und von dort sollte es mit dem Wagen zum Ayers Rock und den Olgas in den Uluru-Kata Tjuta National Park gehen. Martin freute sich schon sehr auf den Ausflug, denn als begeisterter Sportflieger nahm er gern jede Gelegenheit wahr, selbst zu fliegen.
    »Wollen wir schon morgen früh starten? Ich weiß allerdings nicht, ob es sofort mit einer Maschine klappt, Nora.«
    »Du kannst dich ja gleich morgens darum kümmern, aber ich muss noch in die Klinik. Ich hab’s der Kleinen versprochen. Außerdem sollten wir uns bei Bill und dem Ärztedienst abmelden, damit sie uns die nächsten Tage aus ihrer Planung nehmen.«
    Martin unterdrückte ein Gähnen und stand auf.
    »Okay, dann ist es jetzt sicher das Beste, für den Ausflug zu packen und schlafen zu gehen.«
    Sie nickte. »Ja. Schlaf schön, Martin.«
    »Du auch, gute Nacht.«
    Als er fort war, fiel es Nora mehr als schwer, zur Ruhe zu kommen. Um sich abzulenken, machte sie sich schließlich energisch daran, ihre Reisetasche zu packen und an den Uluru zu denken, der für sie ein Wahrzeichen der Aborigines war.
    Als sie am nächsten Tag die Klinik betrat, lag ihr der Besuch bei Joanna wie ein Stein auf der Seele. Sie litt selber unter dem Kummer, den diese Familie jetzt zu ertragen hatte, und fragte sich, ob es überhaupt in irgendeiner Weise möglich war, Trost zu spenden, oder ob sie vielleicht nur wieder die Fassung verlieren würde. Bei dem Gedanken daran fühlte sie sich beklommen und beschloss, sich und Martin zunächst bei Bill abzumelden. Auf dem Weg zu seinem Büro kam ihr Tom entgegen und blieb stehen.
    »Hallo. Wie geht es Ihnen, Nora? Konnten Sie einigermaßen schlafen?«
    Sie wurde verlegen. Dass sie gestern an Martins Schulter so außer Fassung geraten war, empfand sie im Nachhinein als peinlich. Er musste doch nun annehmen, dass sie für die Gegend hier einfach zu zart besaitet war.
    »Ja, es hat eine Weile gedauert, aber ich konnte schlafen.«
    Das war glatt gelogen, doch er sollte sie nicht für eine Mimose halten. Sie zögerte. »Es tut mir Leid, Tom, dass ich gestern so die Fassung verloren habe, aber ich habe mich plötzlich so an meine eigenen Kinder erinnert gefühlt ... «
    Er unterbrach sie sofort. »Dafür brauchen Sie sich doch nicht zu entschuldigen. Glauben Sie mir, so etwas wie gestern, das haut die stärksten Männer um, auch solche, die schon viele Male an derartigen Suchaktionen teilgenommen haben, mich übrigens eingeschlossen.«
    Er lächelte ihr zu, und sie erwiderte dieses Lächeln. Wie meistens wich sie aber auch jetzt seinem forschenden Blick aus, der sie stets verunsicherte.
    »Nun, danke für Ihr Verständnis.« Sie sah sich suchend um. »Eigentlich wollte ich zu Bill, um Martin und mich für die nächsten Tage hier abzumelden.«
    »Bill macht gerade seine Patientenrunde. Sie wollen uns vorzeitig verlassen?«
    Sie schüttelte schnell den Kopf. »Nein, nein. Wir wollen jetzt nur unseren geplanten Ausflug zum Uluru-Kata Tjuta National Park einschieben. Uns wird die Abwechslung nach dem Schreck von gestern sicher gut tun, und Sie und das Team hier sind vielleicht auch froh, mal Ruhe vor uns zu haben.«
    Sie schmunzelte und blickte ihn offen an. Er sah müde aus und schien ebenfalls kaum geschlafen zu haben. Nun stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht.
    »Das können Sie so aber nicht sagen. Sie beide sind sehr angenehme Gäste. Doch sicherlich tut Ihnen der Ausflug gut. Der Uluru und die Olgas sind wirklich sehr beeindruckend. Ich bin schon gespannt, was Sie nachher darüber erzählen werden.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Ach, Nora, sind Sie noch an dem Ausflug zu den Aborigines-Künstlern interessiert?«
    Sie nickte. »Sehr, Tom. Ich hoffe, Sie können es einrichten.«
    »Bestimmt. Wie lange werden Sie denn jetzt weg sein?«
    Sie überlegte. »Wahrscheinlich so drei bis vier Tage.«
    »Gut, dann werde ich uns in der Siedlung entsprechend anmelden.« Er schaute auf seine Armbanduhr. »Ich muss weiter. Viel Spaß beim Ausflug.«
    »Danke, Tom. Bis dann.«
    Langsam schlenderte sie zurück zum Empfang, wo Kim ihr entgegensah.
    »Hallo, Nora. Suchen Sie jemanden?«
    »Hallo, Kim. Ja, ich suche Bill, und dann wollte ich zu der kleinen Joanna Davis. Ich habe sie gestern hierher begleitet und ihr

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