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Nord gegen Süd

Nord gegen Süd

Titel: Nord gegen Süd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Miliz, welche sich nach den niederen Theilen der Grafschaft zurückzogen?
    Das konnte, das mußte man wohl glauben. Doch ohne das Eingreifen der Föderirten erst abzuwarten, waren schon viele Bewohner der Stadt nach dem Court-Justice zusammengeströmt. Im Augenblick, wo er entweichen wollte, verhaftet, wurde Texar unter Aufsicht gehalten. Uebrigens schien er sich ziemlich leichten Muthes in sein Schicksal ergeben zu haben.
    Nur als er sich plötzlich Mars gegenüber sah, begriff er, daß es ihm jetzt an den Kopf zu gehen drohte.
     

    Man erkannte seine Signale. (S. 268.)
     
    Der Mestize stürzte sich nämlich rasend vor Wuth auf den elenden Schurken. Trotz der Anstrengung Derjenigen, die ihn bewachten, hatte er ihn schon an der Gurgel gepackt, und würgte ihn, als James und Gilbert Burbank hinter ihm erschienen.
    »Nein…. nein…. lebend! rief James Burbank. Er muß leben!… Er muß erst reden!
    – Ja, ja… Das muß er!« antwortete Mars.
    Wenige Minuten später saß Texar in derselben Zelle eingesperrt, in der seine Opfer noch kurz vorher ihrer bangen Todesstunde entgegenharrten.

Fünftes Capitel.
Die Besitznahme.
    Die Föderirten waren endlich Herren von Jacksonville – und in Folge dessen auch des Saint-John. Die unter der Leitung des Commandanten Stevens gelandeten Truppen besetzten unverzüglich die Hauptpunkte der Stadt. Die Beamten aus eigener Machtvollkommenheit waren entflohen. Vom früheren Bürgerausschuß war Texar der Einzige, der in ihre Hände fiel.
    Im Uebrigen bereiteten die Einwohner, sei es, weil sie der in den letzten Tagen verübten Vexationen müde waren, oder aus Gleichgiltigkeit gegenüber der Sklavenfrage, welche der Norden und der Süden jetzt noch durch Waffengewalt zu entscheiden suchten, den Officieren der Flottille, also den Vertretern der Bundesregierung zu Washington, keineswegs einen schlechten Empfang.
    Zu derselben Zeit beschäftigte sich der jetzt in Saint-Augustine liegende Commodore Dupont damit, am floridischen Ufer die Einfuhr von Kriegscontrebande zu verhindern. Die Wasserstraße des Mosquito-Eilands wurde sofort gesperrt.
    Das machte dem Handel mit Waffen und Munition, der von den zu den englischen Bahama-Inseln gehörigen Lucayen aus sehr schwunghaft betrieben wurde, mit einem Schlage ein Ende. Man konnte sagen, von dieser Stunde an stand der Staat Florida wieder unter der Botmäßigkeit der Bundesregierung.
     

    »Nein… nein… lebend!« rief James Burbank. (S. 263.)
     
    Noch am nämlichen Tage fuhren James und Gilbert Burbank, Mr. Stannard und Miß Alice wieder über den Saint-John, um nach dem Castle-House zurückzukehren.
    Perry und die Unterverwalter erwarteten sie an der Landungsbrücke des kleinen Hafens mit einer Anzahl Schwarzer, welche sich auf der Ansiedlung wieder eingefunden hatten, und man kann sich leicht den Empfang, der ihnen zu Theil wurde, die Huldigungen, welche die Leute ihnen darbrachten, vorstellen.
    Eine Minute nachher befanden sich James Burbank und sein Sohn, Mr. Stannard und seine Tochter am Krankenbette der Frau Burbank.
    In derselben Stunde, wo sie Gilbert wiedersah, erfuhr die Leidende auch Alles, was geschehen war. Der junge Officier preßte sie in seine Arme. Mars küßte ihr die Hand. Jetzt dachten sie sie nicht mehr zu verlassen. Miß Alice konnte ihr alle Sorgfalt und Pflege angedeihen lassen, und dabei mußte sie ihre früheren Kräfte wohl wiedergewinnen. In Zukunft hatte sie ja nichts mehr von den verbrecherischen Anschlägen Texar’s und Derjenigen zu fürchten, die er, um sich zu rächen, um sich versammelt hatte. Der Spanier war in den Händen der Föderirten, und die Förderirten waren die Herren in Jacksonville.
    Doch wenn die Gattin James Burbank’s, die Mutter Gilberts, nicht mehr für ihren Gatten und ihren Sohn zu zittern brauchte, so hefteten sich deren Gedanken um so mehr an die verschwundene kleine Tochter. Ihr fehlte Dy ebenso wie Mars seine Zermah.
    »Wir werden sie wiederfinden! rief James Burbank. Mars und Gilbert werden uns bei unseren Nachforschungen begleiten.
    – Ja, mein Vater, ja… und ohne einen Tag zu verlieren, antwortete der junge Lieutenant.
    – Da wir nun Texar haben, bemerkte Mr. Burbank, ist es unbedingt nöthig, daß Texar redet.
    – Und wenn er sich dessen weigert? warf Mr. Stannard ein. Wenn dieser Mensch behauptet, daß er mit der Entfernung Dys und Zermahs gar nichts zu schaffen gehabt habe?«
    – Er war es bestimmt! ließ Frau Burbank sich vernehmen, die sich erhob, als wollte sie

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