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Nordfeuer - Kriminalroman

Nordfeuer - Kriminalroman

Titel: Nordfeuer - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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können ruhig sagen, wenn es
ein Unfall war.«
     
    »Hätte nicht gedacht, dass man tatsächlich ein schwarzes Loch im Kopf
haben kann«, bemerkte Haie, als sie wieder im Wagen saßen und Richtung Flensburg
fuhren. Er war enttäuscht. Heiko Stein hatte ihnen nichts zu dem Täter sagen können.
    »Ich sehe das alles wie durch einen
dicken Schleier«, hatte er versucht zu erklären, aber weder Haie noch Tom oder Marlene
konnten wirklich begreifen, wie das sein musste. Natürlich kannte Haie so etwas
wie einen Filmriss, wenn man zu viel trank, und die Auswirkungen einer Amnesie schienen
ganz ähnlich zu sein, aber Heiko Stein hatte nicht zu viel Alkohol getrunken. Er
konnte sich lediglich die im Gedächtnis gespeicherten Bilder der Brandnacht nicht
ins Bewusstsein rufen. Dabei wäre es für den Fall so wichtig gewesen zu erfahren,
was genau in jener Nacht vorgefallen war und wer Heiko Stein niedergeschlagen hatte.
    Haie hatte versucht, durch die Details,
die ihm bekannt waren, die Erinnerung Heiko Steins anzuregen, doch der junge Mann
hatte immer wieder nur seinen Kopf geschüttelt.
    »Ich weiß ja, da war was. Sieh mich
nur an«, hatte er erklärt. Aber trotzdem war es ihm nicht möglich zu sagen, was
sich in jener Nacht in seinem Haus abgespielt hatte.
    »Das muss ganz schön frustrierend
sein«, bemerkte Marlene. »Zum Glück sind es nur die Ereignisse von dem Brand, an
die er sich nicht erinnern kann. Stellt euch mal vor, man verliert sein gesamtes
Gedächtnis und weiß nicht mal mehr, wer man ist und wie man heißt.«
    »Eine gruselige Vorstellung«, entgegnete
Haie und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Wenn man jegliche Erinnerungen
verlor, wer war man dann eigentlich? Setzten sich ein Leben und eine Persönlichkeit
nicht aus ihren Erlebnissen und Erfahrungen zusammen. Was, wenn es das alles nicht
mehr gab? Wenn man sich nicht mehr daran erinnern konnte? Das war quasi so, als
sei man lebendig begraben.
    »Wollen wir noch irgendwo eine Kleinigkeit
essen?«, fragte Tom, als er von der Autobahn abfuhr. Er war diesmal nicht ganz mit
seinen Gedanken bei dem Fall und hatte sich daher an der Unterhaltung zwischen Haie
und Marlene so gut wie gar nicht beteiligt. Marlene spürte, dass ihn irgendetwas
bedrückte und streichelte leicht über seinen Arm. »Wenn du möchtest«, sagte sie.
Er nickte.
    In Schafflund gab es ein gutes Restaurant,
das direkt an der B199 lag. »Hier war ich schon lange nicht mehr«, bemerkte Haie,
nachdem Tom den Wagen direkt vor dem Restaurant geparkt hatte und sie ausgestiegen
waren.
    »Oh«, rief Marlene erfreut, »hier
gibt es heute Leber. Ich weiß schon, was ich nehme.« Sie hatte das Angebot auf einer
kleinen Tafel am Eingang gelesen.
    Das Restaurant war gut besucht.
Etliche Tische waren besetzt, weitere reserviert.
    »Haben Sie noch Platz für uns?«,
fragte Tom die Bedienung, die kopfnickend auf einen Tisch direkt am Eingang wies.  
    Sie setzten sich und Marlene bestellte
die Leber. Tom wählte einen großen Salat mit Putenstreifen und Haie Schweinefilet
mit Kartoffeln und Bohnen.
    »Echt zu dumm. Wenn Heiko sich doch
bloß erinnern könnte«, begann Haie wieder zu jammern, nachdem die Bedienung ihre
Bestellung aufgenommen hatte.
    »Wie läuft es denn in Husum, Schatz?«,
versuchte Marlene das Thema zu wechseln. Sie konnten noch soviel darüber rätseln,
warum sich der Mann nicht an die Geschehnisse in jener Nacht erinnern konnte, es
half ihnen nichts. Es war, wie die Schwester gesagt hatte. Da musste man Geduld
haben. Wenn der Täter keinen Fehler beging oder sonstige Spuren gefunden wurden,
dann blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Erinnerungen von Heiko Stein
zurückkehrten. Und das hoffentlich bald. Nur selbst dann war nicht sicher, ob er
den Täter nennen konnte. Sie wussten ja nicht, was vorgefallen war. Also war es
auch gut möglich, der junge Mann war überrumpelt worden und hatte den Täter gar
nicht gesehen.
    Tom holte tief Luft. »Nicht so gut,
wie erwartet.«
    Irgendwie
hatte er die Konkurrenz nicht so groß eingeschätzt. Auch andere Länder hatten mittlerweile
erneuerbare Energien als einen Markt mit Zukunft entdeckt.
    »Würde mich
nicht wundern, wenn auch bald die Chinesen darauf kommen, Windkraftanlagen zu bauen.«
    »Na, die kopieren
auch alles«, kommentierte Haie Toms Äußerung. Er hatte neulich einen Bericht in
einer Zeitschrift darüber gelesen, wie die Chinesen sämtliche Markenkleidung und
-schuhe einfach wie die Originale fertigten, dann

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