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Nosferas

Nosferas

Titel: Nosferas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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ihre Verfolger zu.
    »Komm zurück!« Ivy kam schlitternd zum Stehen und fuhr herum. »Seymour!«
    »Lauft weiter! Wir holen euch wieder ein«, rief Franz Leopold den anderen zu. Alisa nickte und zerrte Luciano um die nächste Ecke. Franz Leopold griff nach Ivys Handgelenk. »Er wird schon zurückkommen. Ein Wolf kann auf sich selbst achtgeben. Komm weiter!«
    »Nein! Sie haben Waffen. Silberne Waffen!« In ihrem Geist sah  sie, wie der Mann sein Schwert hob. Seymour jagte auf sie zu. Seine Begleiterin stieß einen Schrei aus und wich zurück. Der Wolf sprang, die Reißzähne entblößt. Der Mann wich zur Seite aus und stieß mit der silbernen Klinge zu. Der Wolf jaulte auf und fiel zu Boden. Als der Vampirjäger das Schwert zurückzog, war die Schneide rot von Blut.
    Franz Leopold verstärkte den Griff um Ivys Arm. Er wollte gerade erwidern, dass silberne Klingen für den Wolf nicht halb so schlimm waren wie für sie selbst, da biss Ivy ihm so fest in die Hand, dass er vor Schreck und Schmerz losließ. Blut rann aus vier tiefen Wunden und tropfte zu Boden. Hinter der nächsten Gasse heulte der Wolf kläglich auf.
    »Sie haben ihn verletzt!« Ivy lief los. Franz Leopold zögerte nicht und rannte hinterher. Als er jedoch an der Stelle anlangte, an der der Kampf stattgefunden haben musste, fand er nur Ivy, die neben einer Lache frischen Blutes kniete. Es war das Blut des Wolfes, das roch er sofort. Die Menschen waren offensichtlich unverletzt davongekommen. Sie liefen um ihr Leben. Der Mann mit dem Schwert verschwand um die nächste Ecke, die Frau, nein, das Mädchen, das kaum älter als sie selbst sein konnte, sah sich panisch noch einmal um und folgte ihm dann nach.
    »Etwas hat sie in die Flucht geschlagen.« Franz Leopold sah verwundert zu Ivy hinab, die sich wie in Trance erhob. »Hat Seymour sie verjagt?«
    Ivy schüttelte langsam den Kopf. »Du hast recht, etwas hat sie in Todesangst versetzt, aber Seymour war es nicht«, sagte sie mit einer Stimme, die ihm fremd vorkam. »Er ist schwer verletzt. Hörst du ihn nicht winseln? Geh zu Seymour und bring ihn hierher. Leo, er ist da. Ganz in der Nähe.«
    Sie drehte sich um und tappte mit unsicheren Schritten in einen düsteren Durchgang, der zwischen den beiden baufälligen Häusern in einen Hof oder zur hinteren Gasse führen musste. Franz Leopold sah ihr verwirrt nach. Von wem sprach sie? Von ihrem Wolf? Warum ging sie nicht selbst zu ihm?
    »Verrückte Irin!«, schimpfte Franz Leopold vor sich hin. Er hatte gerade beschlossen, Ivy zu folgen, als er das klägliche Winseln des Wolfes vernahm. Wenn er nicht von sich aus zurückkam, musste er schwerer verletzt sein, als er angenommen hatte. Nun gut, dann würde er eben den Wolf retten. Missmutig ging Franz Leopold die Gasse hinunter. Er brauchte nicht nach dem Tier zu suchen. Die Blutspur führte ihn zu ihm.
    »Da bist du ja!« Franz Leopold sah auf das mit Blut verschmierte Fell herab. Die Klinge hatte das Tier oben am rechten Hinterlauf getroffen und eine klaffende Wunde geschnitten, aus der noch immer Blut rann. Der Wolf musste große Schmerzen haben. Er leckte und biss in die Wunde, jaulte und drehte sich immer wieder im Kreis, wobei der Hinterlauf unter ihm wegknickte.
    »Halt still! Ich werde dich wohl tragen müssen«, seufzte Franz Leopold. »Den Frack kann man danach wegwerfen! Das Blut bekommen die Schatten bestimmt nicht mehr raus.« Seymour knurrte und fletschte die Zähne, als er sich vor ihm auf ein Knie sinken ließ. Er schnappte nach seinen Händen. »He! Ich will dir doch nur helfen.« Der Wolf wich vor ihm zurück. »Blödes Vieh!«
    Er erwog, Seymour seinem Schicksal zu überlassen und zur Domus Aurea zurückzukehren. Der Himmel färbte sich im Osten bereits rosa. Seymour biss wieder an seiner Wunde herum und jammerte kläglich. Franz Leopold beschloss, einen letzten Versuch zu wagen. Die Handflächen vorgestreckt, rutschte er ein Stück näher.
    »Was glaubst du, was Ivy mit mir macht, wenn ich ohne dich zurückkomme? Also hör auf, nach mir zu schnappen. Wenn du dich weiterhin so anstellst, erwischt uns die Sonne. Das mag dir bei mir vielleicht egal sein, aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass deine teure Ivy dich hier zurücklassen würde? Nein, sie wäre vermutlich so irre, sich für dich verbrennen zu lassen!« Die Nackenhaare des Wolfs legten sich. Er winselte noch leise, drohte dem jungen Vampir jedoch nicht mehr, auch nicht, als er die  Arme um seinen Körper schlang und ihn sich über

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