Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nosferatu 2055

Nosferatu 2055

Titel: Nosferatu 2055 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sargent & Marc Gascoigne
Vom Netzwerk:
Einzelheiten notiert hatte.
    Der Engländer wollte sich gerade einstöpseln, als Serrin und Tom von ihrem Besuch bei Julia Richards zurückkamen.
    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, sagte der Elf aufgeregt. »Eine in der Ukraine und die andere in der Nähe von Regensburg. Julia hat eine Freundin, die der Sache für uns nachgeht.«
    »Die Firma, der die Vereinigte Photosynthse gehört, hat ihren Standort in Wien«, berichtete Michael. »Ich wollte gerade mit der Suche nach den Besitzern beginnen. Wenn wir eine Übereinstimmung mit einem Namen oder Standort finden, wissen wir Bescheid.«
    »Und was unternehmen wir dann?« fragte Kristen.
    »Das ist eine verdammt gute Frage«, antwortete Michael. »Wir können von Glück sagen, wenn uns dazu eine Antwort einfällt.«

24
     
    Luther tobte durch die Gänge, brüllte wie ein Minotaurus und zerschlug mit übermenschlicher Kraft alles, was ihm in die Quere kam, während Martin ihn mit den Überwachungskameras beobachtete. Natürlich hatte Luther diesen Anfall vorausgesehen. Er hatte das Labor hinter sich abgeschlossen, um zu verhindern, daß er sein kostbares Werk zerstörte. Jetzt war er völlig außer Kontrolle, da das Blut wie ein Lavastrom durch seinen Körper raste. Als er die dichtgeschlossenen Reihen der Statuen und Büsten restlos zerschmettert hatte, erblickte er endlich den jungen Magier.
    Luther warf sich auf den jungen Mann, wie sich eine Hyäne auf ein gefallenes Herdentier gestürzt hätte. Kiefer schlossen sich wie ein Schraubstock um dessen Kehle, eine Klauenhand krallte sich in die Rippen, die andere in die Brust über dem Herzen. Der Mann schrie auf, wand sich, nicht in der Lage, die Hände zu heben, um sich zu wehren. Sie zuckten in ihren Handschellen auf dem Rücken. Luthers Eckzähne trafen die Halsschlagader; salziges Blut füllte seinen Mund und rann ihm über das Kinn, als er die Wärme voller Gier in sich hineinschlürfte. Er löste sich vom Hals des Mannes und sah ihm in die Augen.
    Er zwang den Magier auf die Knie und dann flach auf den Boden und kauerte sich über ihn. Das Gesicht des jungen Elfs war zu einer Grimasse des Todes verzerrt, seine Augen stierten irre und blicklos. Luther beugte sich über ihn und trank das Entsetzen und die Angst seines Opfers ebenso begierig wie zuvor dessen Blut. Die Panik und Todesangst des Mannes erregte ihn, nährte ihn ebenso sehr, wie es sein Blut tat. Er liebte es, eine lebendige Seele auszusaugen, gewann Macht daraus.
     
    Luther bemühte sich, die ausgehungerte Bestie in sich zurückzuhalten, genoß jede Sekunde des Frohlockens und Vergnügens, die ihm der Sterbende bereitete. Dann sprengte der Hunger alle Dämme, und er zerfetzte die Kehle des Elfs, um dann dessen zuckenden Kopf mit beiden Händen festzuhalten. Er saugte sich förmlich am Hals des Sterbenden fest, und das Blut spritzte ihm über Brust und Hände. Die scharlachrote Flut enthielt die letzten Qualen des sterbenden Magiers, Lebensblut, das mit Todesangst angereichert war, und das Entzücken, das es ihm vermittelte, überwältigte ihn. Luthers Körper zuckte wie ein riesiger bleicher Blutegel und wand sich in peristaltischen Krämpfen, während er schluckte und schlang.
    Martin ging zu ihm, als er wimmernd neben der Leiche lag und sich klebriges Blut von Gesicht und Händen wischte. Luthers Hände zitterten unkontrolliert. Martin zog ein Taschentuch aus der Brusttasche und kümmerte sich so liebevoll um ihn wie eine Mutter um ihr Neugeborenes.
    »Ich weiß, Euer Gnaden«, sagte er leise. »Ich wußte, es würde notwendig sein. Jetzt wird alles gut.«
    Luther sah ihn mit vorübergehender Verständnislosigkeit an. Er hustete, ein ersticktes Keuchen ganz tief aus dem Rachen, und die Augen quollen ihm fast aus dem Kopf. Schrecklich würgend, erbrach er dunkles, klebriges Blut auf den Boden. Martin legte dem anderen Elf die Hände unter die Arme, zog ihn hoch und hielt ihn fest, bis Luther wieder aus eigener Kraft stehen konnte.
    »Ah, Martin.« Luther hatte sich wieder beruhigt oder zumindest unter Kontrolle. »Du sorgst immer für mich.«
    »Wollt Ihr baden, Euer Gnaden?«
    »Dazu ist keine Zeit«, sagte Luther, während er gereizt über die klebrigen Flecke auf Manschetten und Kragen strich. »Ich stehe ganz dicht vor dem Abschluß.

 

Vielleicht ist es schon am Mittag so weit. Der erste Schub gegen Abend. Die Helikopter sollten morgen früh hier sein. Dann können wir mit der Verteilung beginnen.«
    Er betrachtete die schrecklich zugerichtete

Weitere Kostenlose Bücher