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Notaufnahme

Notaufnahme

Titel: Notaufnahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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danke.«
    Noch bevor ich meinen Schreibtisch erreicht hatte, leuchteten beide Gesprächslämpchen der Telefonanlage auf. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dies einer der ganz wilden Tage werden würde – wie meistens, wenn ich wegmusste.
    Über die Sprechanlage teilte Laura mir mit, dass das Gespräch auf der ersten Leitung Mercer sei und das auf der zweiten ein Reporter von New York One . »Stell den Reporter rüber in die Pressestelle. Mercer nehme ich natürlich.«
    »Morgen. Ich nehme an, Mike hat dich schon über den Vorfall im Columbia informiert? Ich mache mich jetzt auf den Weg dorthin. Kannst du Laura bitten, einen Beweisaufnahmeantrag für Dietrichs Konto zu stellen? Ich hab’ heute Morgen mit einer Angestellten seiner Bank gesprochen, die mir sagte, dass Dietrichs Konto ziemlich in den Miesen sei. Hat ‘nen Haufen Schulden bei verschiedenen Leuten. Ohne Genehmigung der Grand Jury rückt die Dame natürlich keine weiteren Informationen heraus.«
    »Können wir ihr den Wisch zufaxen? In einer Viertelstunde ist er fertig.«
    »Prima. Dann hab’ ich wenigstens was zu tun, während Chapman und du mit der Queen Tee trinken. Bis später.«
    Ich legte auf und bemerkte, dass das Lämpchen der zweiten Leitung immer noch aufleuchtete. Offenbar war der Reporter so hartnäckig, dass Laura ihn nicht hatte abwimmeln können. »Alex, der Typ auf der zweiten Leitung behauptet, er wolle keine Infos, sondern habe einen Tip für dich. Genaueres will er mir nicht verraten. Willst du mit ihm sprechen?«
    »Okay.« Ich drückte den Knopf.
    »Miss Cooper? Sie leiten doch die Ermittlungen im Mid-Manhattan, richtig? Wissen Sie oder Ihre Kollegen irgend etwas über den Einbruch, der heute Nacht im Metropolitan Hospital stattgefunden hat?«
    Der Mann war offensichtlich besser informiert als ich. Ich verneinte seine Frage und nahm meinen Block zur Hand, um mir Notizen zu machen. »Was ist passiert? Wurden Patienten verletzt?«
    »Das würden wir auch gerne wissen. Bislang haben sie bestritten, dass Patienten in die Sache verwickelt wurden, aber wir sind uns da nicht so sicher. Keiner will gerne im gleichen Atemzug mit dem Mid-Manhattan genannt werden, und was im Columbia-Presbyterian passiert ist, wissen Sie ja wahrscheinlich schon.«
    »Ja. Also, was geschah heute Nacht im Metropolitan.«
    »Sie spielen es runter. Behaupten, der Typ habe es nicht geschafft, an den Sicherheitsleuten vorbeizukommen und weder das Personal noch die Patienten seien in Gefahr gewesen. Die üblichen Floskeln.«
    »Wer hat den Einbruch entdeckt?«
    » Die Nachtschicht des Reinigungspersonals. Die Putzfrau kam gegen drei Uhr morgens in einen Raum der Buchhaltung. Das Licht brannte, sie hörte Schritte, sah aber niemanden flüchten. Das Türschloss war aufgebrochen worden.«
    »Ich weiss, dass Sie Ihre Quellen grundsätzlich nicht preisgeben, aber …«
    » Gar kein Thema, es weiß ohnehin schon jeder Bescheid. Die Putzfrau macht die Nachtschicht im Met, und dann kommt sie rüber und putzt bei uns. Als sie heute Morgen in unserer Redaktion ankam, war sie total aufgeregt. Sie redete von nichts anderem als dem Einbrecher im Krankenhaus – praktisch im Nebenzimmer des Präsidenten, mitten in der Nacht. Sie hat den Job sofort gekündigt – hat die Nase voll von Kankenhäusern.«
    »Verständlich. Richten Sie ihr aus, dass sie da nicht die Einzige ist.«
    »Jetzt fragen wir uns, ob der Typ erst anfangen wollte, als unsere Putzfrau ihn aufstöberte, oder ob er schon fertig war.«
    »Gute Frage. Ehrlich, ich habe noch gar nichts von der Sache gehört. Das nächste Mal, wenn ich einen heißen Tip habe, revanchiere ich mich. Geben Sie mir Ihre Nummer, und ich melde mich, wenn ich was auf Lager habe. Vielen Dank für die Information.«
    Ich rief sofort Mercer an. »Gott sei Dank, dass ich dich noch erwische. Noch ‘ne schlechte Nachricht. Schau doch mal im Metropolitan vorbei und überprüf folgende Geschichte.« Ich berichtete, was ich von meinem Informanten erfahren hatte.
    » Hoffentlich war der Bursche nur auf ein paar Schecks oder offen herumliegendes Bargeld aus«, bemerkte Mercer. »Natürlich hatte die Krankenhausleitung keinen Grund, uns darüber zu informieren. Aber ich bin trotzdem mal gespannt, ob sie den Einbruch auf dem nächsten Revier gemeldet hat und ob überhaupt etwas gestohlen wurde. Ich halte dich auf dem Laufenden.«
    Drei Anklageschriften warteten auf meine Unterschrift, anschließend hatte ich ein Dutzend Rückrufe zu erledigen. Über

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