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Notbremse

Notbremse

Titel: Notbremse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Kriminalist war bereit einzugreifen, falls Lambert eine Waffe aus dem Tresor holen sollte. Man konnte in solchen Fällen nie wissen, wie die Betroffenen reagierten.
    Doch als die Stahlplatte aufschwenkte, kamen lediglich einige gestapelte CD-Hüllen zum Vorschein.
    »Hier«, beschied Lambert knapp und trat zur Seite.
    Ziegler besah sich den CD-Stapel einen kurzen Moment, nahm ihn dann heraus. In jeder Hülle steckte eine nicht beschriftete CD.
    »Was dürfen wir uns darunter vorstellen?«, wandte er sich an Lambert, der jetzt schwitzend auf seinem Schreibtischsessel saß und ratlos seinen Anwalt ansah.
    »Das sind Protokolle«, antwortete der Manager leise. »Protokolle des Detektivs, den ich eingeschaltet habe.«
    Ziegler ging wieder zu der Sitzgruppe zurück und legte die CDs auf den Tisch. »Und diese Protokolle sind so brisant, dass sie unter Verschluss gehalten werden müssen?«
    »Es kommt immer auf die Betrachtungsweise an. Jedenfalls enthalten sie nichts, womit Sie mir einen Mord anhängen könnten.«
    »Sind die Dokumente passwortgeschützt?«, wollte Ziegler wissen.
    »Nein. Und ich bestehe darauf, dass ich die Dinger wiederkriege.«
    »Wenn das nichts mit unserem Fall zu tun hat, wie Sie sagen, bekommen Sie sie unversehrt zurück.« Während sich auch Fludium wieder setzte, fuhr Ziegler fort:
    »Sie haben gesagt, dass wir bei Ihnen an der falschen Adresse sind – aber wieso brauchen Sie die Frau Ringeltaube als Strohfrau?«
    »Davon kann keine Rede sein«, brauste Lambert wieder auf. »Eine reine Vorsichtsmaßnahme der Detektive. Das sind Profis, sag ich Ihnen, die stolpern nicht rum wie ein drittklassiger Sherlock Holmes, der sein Geld damit verdient, fremdgehenden Ehemännern nachzuspüren. Frau Ringeltaube hat lediglich ein Auto angemietet und die Adresse meiner Ferienwohnung angegeben. Ich glaube nicht, dass das strafbar ist.«
    »Was Sie diesbezüglich in Italien unternehmen, ist für mich nicht relevant, solange mit dem Fahrzeug oder mit dieser Wohnung oder durch dieses Vorgehen keine Straftaten verübt werden«, stellte Ziegler wie üblich wohldurchdacht klar. »Und weshalb Ihr Detektiv mit dem Handy eines Chinesen telefoniert, wissen Sie natürlich auch nicht?«
    »Ich bin Auftraggeber, sein Klient, sein Mandant«, betonte Lambert. »Machen Sie mich doch nicht für seine Arbeitsweise verantwortlich.«
    »Wieso eigentlich gerade China?«, blieb Ziegler hartnäckig. »In den Ermittlungsakten scheint China eine Rolle zu spielen.«
    Lambert lehnte sich so weit wie möglich in die wippende Lehne zurück, atmete tief ein und stieß die Luft seufzend aus. »Mein Gott, Herr Staatsanwalt«, sagte er. »Was fällt Ihnen denn zu China ein? China im Zusammenhang mit unserer Branche.«
    Ziegler zögerte und sagte nichts.
    Dafür half ihm der Manager auf die Sprünge:
    »Ist Ihnen denn entgangen, was gerade bei der Tour de France läuft?«

37
    Linkohr hatte sich bei der obersten Kripochefin Manuela Maller die Erlaubnis zu einer Dienstreise eingeholt. Er war mit Frau Schittenhelm übereingekommen, ihr im Dienstwagen nach Stephanskirchen bei Rosenheim zu folgen, um sich dort das Büro der Detektei anzuschauen.
    Die Frau hatte zwar kurz gezögert, war jedoch unter dem Eindruck des Todes von Friedrich Hocke schließlich bereit gewesen, dieses Vorgehen zu akzeptieren. Vorsorglich hatte Linkohr mit der Ulmer Staatsanwaltschaft telefoniert und sich für eine Durchsuchung der Büroräume grünes Licht geben lassen. Wenn es also sein musste, konnte er Akten und Datenträger beschlagnahmen. Die Fahrt mit dem VW Passat älteren Baujahrs, mit dem er von Geislingen nach Ulm gekommen war, dauerte bis Rosenheim rund zweieinhalb Stunden. Dort war der nachmittägliche Berufsverkehr in vollem Gange, als ihn Frau Schittenhelm mit ihrem Peugeot 307 Cabrio vollends ins nahe Stephanskirchen geleitete. Die Detektei Hocke und Hocke residierte in einem herrschaftlichen Gebäude der vorletzten Jahrhundertwende, das am Ortsrand stand und mit viel Liebe zum Detail offenbar erst jüngst saniert worden war. Frau Schittenhelm parkte das Cabrio in der breiten Hofeinfahrt, Linkohr stellte den Passat dahinter ab.
    »Das gibt was her«, stellte der junge Kriminalist anerkennend fest, als er an blühenden Sommerstauden vorbei mit der Sekretärin zum Eingang ging – einer zweiflügligen Eichentür, die mit drei Schlössern gesichert war. An der Hauswand fiel ihm eine Videokamera auf; außerdem waren alle Fenster im Erdgeschoss vergittert.
    Sie

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