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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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müs­sen wir Sie an­grei­fen.«
    »Das ver­ste­he, wer will. Ich nicht.«
    Die Ener­gie­kup­pel war nur noch et­wa sieb­zig Ki­lo­me­ter von uns ent­fernt. Ich war fest da­von über­zeugt, daß die So­gh­mo­ler al­les ver­folg­ten.
    »Ver­schwin­den Sie aus dem Ge­biet«, schrie der Of­fi­zier. »Ich be­feh­le es Ih­nen. Die Gei­sel nützt Ih­nen nichts mehr, wenn Sie jetzt nicht tun, was wir ver­lan­gen.«
    »Wie lan­ge willst du dir das Ge­fa­sel die­ses bour­geoi­sen Lüm­mels noch an­hö­ren?« er­kun­dig­te sich Han­ni­bal laut­stark. Er Kam zu mir, griff über mei­nen Arm hin­weg und schal­te­te das BzB-Funk­ge­rät ein­fach aus.
    Se­kun­den spä­ter blitz­te es hin­ter uns auf, und dann schüt­tel­te sich die TES­CO-Ma­schi­ne. Für einen kur­z­en Mo­ment ver­lor ich die Kon­trol­le über den Dis­kus. Wir hat­ten einen Tref­fer er­hal­ten. Vor mir leuch­te­te ei­ne gan­ze Kas­ka­de von war­nen­den Lich­tern auf. Der Raum-Jä­ger ge­horch­te mei­nen Be­feh­len nicht mehr voll­kom­men. Die Kon­troll­schir­me zeig­ten mir, daß wir ei­ne schwar­ze Rauch­wol­ke hin­ter uns her zo­gen.
    »Ver­dammt, sie hät­ten uns glatt ab­schie­ßen kön­nen«, rief Dr. Al­li­son er­schro­cken.
    Ich ließ den Dis­kus et­was stär­ker tau­meln als un­be­dingt not­wen­dig, um un­se­ren Ab­sturz noch et­was über­zeu­gen­der zu ma­chen. Dann drück­te ich die Ma­schi­ne nach un­ten. Ra­send schnell kam das ewi­ge Eis auf uns zu. Der Aus­tra­lier klam­mer­te sich stöh­nend an sei­nen Ses­sel. Zwei­felnd blick­te er zu mir her­über. Er schi­en nicht mehr zu wis­sen, ob dies nun ein Täu­schungs­ma­nö­ver oder ei­ne ech­te Ka­ta­stro­phe war.
    »Be­reu­en Sie et­wa, daß Sie sich frei­wil­lig als Gei­sel zur Ver­fü­gung ge­stellt ha­ben?« frag­te der Zwerg bos­haft.
    »Ganz im Ge­gen­teil«, ant­wor­te­te der Wis­sen­schaft­ler äch­zend. »Ich tat es aus pu­rer Lan­ge­wei­le und wer­de jetzt voll für al­les ent­schä­digt.«
    Ich zog den Dis­kus über einen hoch auf­ra­gen­den Eis­berg hin­weg und tauch­te dann in ein lang­ge­streck­tes Tal hin­ein, an des­sen En­de die Sta­ti­on des ver­stor­be­nen Dr. Tho­mas­son lag. Wir hoff­ten, uns dort ver­schan­zen zu kön­nen.
    »Wir hät­ten Fra­mus doch noch län­ger im Bild brin­gen sol­len«, sag­te Han­ni­bal. »Die So­gh­mo­ler hät­ten dann bes­ser er­ken­nen kön­nen, wie­viel Frisch­ma­te­ri­al er im Ge­gen­satz zu mir ab­gibt.«
    Dr. Al­li­son zog es vor, die­se Be­mer­kung zu über­ge­hen. Un­ser Ab­sturz nä­her­te sich sei­nem En­de. Die Ma­schi­ne ras­te mit im­mer noch et­wa zwei­hun­dert km/h über das spie­geln­de Eis hin­weg, das uns bei­lei­be kei­ne glat­te Flä­che bot, son­dern ei­ner zer­ris­se­nen Ber­g­land­schaft glich.
    Dann zer­split­ter­te auch schon das Eis un­ter uns. Wir wur­den in die Si­cher­heits­gur­te ge­schleu­dert. In die­ser Se­kun­de en­de­te mei ne Herr­schaft über die Ma­schi­ne. Das Cha­os brach über uns her­ein. In den ers­ten Se­kun­den blieb der Dis­kus noch in sei­ner La­ge und rutsch­te über die Eiss­pit­zen hin­weg, die ihn wie schar­fe Mes­ser auf­schnit­ten. Dann aber ras­te er ge­gen ei­ne stei­ler auf­stei­gen­de Za­cke und über­schlug sich. Wir wir­bel­ten über das Eis, oh­ne un­ter­schei­den zu kön­nen, wo oben und un­ten war. Ich fürch­te­te, daß Dr. Al­li­son mit sei­ner Kör­per­mas­se den Ses­sel aus der Ver­an­ke­rung rei­ßen wür­de.
    Die In­stru­men­ten­bän­ke stürz­ten um. Die Bild­schir­me im­plo­dier­ten, und Plas­tik­scher­ben wir­bel­ten uns um die Köp­fe. Wie durch ein Wun­der blie­ben wir un­ver­letzt. Der Dis­kus kam über­ra­schend zur Ru­he. Lei­der ge­ra­de in dem Mo­ment, als er mit sei­nem Un­ter­teil nach oben zeig­te.
    Dr. Al­li­son, Han­ni­bal und ich hin­gen un­ter der De­cke in un­se­ren Ses­seln. Ich hör­te es ver­däch­tig ne­ben mir knir­schen.
    »Schnell, Fra­mus«, rief ich. »Lö­sen Sie die Gur­te!«
    Jetzt brach der Ses­sel mit dem ge­wich­ti­gen Wis­sen­schaft­ler aus dem Bo­den. Fra­mus war nicht schnell ge­nug. Er ver­such­te zwar, sich recht­zei­tig zu be­frei­en, schaff­te es aber

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