Notlösung vorgesehen
nicht. Er stürz te aus etwa zwei Meter Höhe gegen die Decke, die nunmehr den Boden bildete. Vergeblich stützte er sich mit den Händen ab. Ächzend blieb er liegen.
Ich ließ die Gurte zurückschnellen und landete federnd neben dem Australier. Als ich den Sessel zur Seite kippte, blickte Framus mich an. Er hatte offensichtlich Schmerzen. Sein rechter Arm war gebrochen.
»Eine Landung war das«, sagte er stöhnend. »Darauf können Sie sich nichts einbilden, Sie Stümper.«
Ich grinste.
So schlecht, wie ich befürchtet hatte, schien es ihm also nicht zu gehen. Vorsichtig befreite ich ihn aus dem Sessel.
»Ist sonst alles in Ordnung?« fragte ich.
»Nichts ist in Ordnung«, antwortete er und hielt sich seinen Arm. »Wenn Sie das nächstemal wieder einen Dummen brau chen, dann wenden Sie sich gefälligst an einen anderen.«
Er tat, als hätte er sich nicht freiwillig gemeldet. So ist das, wenn kaum oder überhaupt nicht geschulte Leute an einem Einsatz teilnehmen wollen. Ich lachte und halft ihm auf. Tröstend klopfte ich ihm auf die Schulter.
»Tun Sie was für Ihre Figur, Framus«, riet ich ihm. »Wir müs sen laufen, denn diese Maschine wird zweifellos bald explodieren. Das gehört zu unserem Plan.«
»Draußen ist es saukalt«, sagte er.
»Das haben wir vorher gewußt«, erklärte der Wurzelzwerg. Er warf dem Wissenschaftler eine Decke zu und kramte eine Kombination aus einem Ausrüstungsschrank hervor. Das Kleidungsstück würde Allison allerdings kaum passen. Das war beabsichtigt. Er sollte in der Station von Dr. Thomasson etwas finden, was geeigneter für ihn war. In der Station mußten noch Pelze und Lichtschutzbrillen vorhanden sein.
Wir halfen ihm, die Kombination anzulegen, so gut es ging. Dabei fluchte er wie ein Sprachwissenschaftler, der sich ausschließlich mit dem Wortschatz der Hafenarbeiter in aller Welt befaßt hatte. Es war erstaunlich, was dieser Mann alles auf Lager hatte!
»Da sehen Sie mal, was GWA-Schatten alles durchmachen«, sagte Hannibal, als wir aus der Maschine kletterten. Draußen war es eisig kalt, und unsere Kleidung erwies sich sofort als viel zu leicht. Die Kälte ließ unsere Muskeln fast erstarren. »Wenn Sie bei der nächsten Tarifrunde dabei sein sollten, könnten Sie mal ein gutes Wort für uns einlegen.«
Framus wollte antworten, aber seine Lippen zitterten derart, daß er kein Wort herausbrachte. Ich stützte ihn ab und schleppte ihn durch Schnee und Eis auf das Ende des Tales zu. Dort konnten wir schon bald die Metallplastik-Iglus sehen, die die wissenschaftliche Station bildeten. Noch bevor wir sie erreichten, kam ein Schneesturm auf, der jeden Schritt zur Qual machte. Die Sicht reichte kaum noch fünf Meter weit, und Framus ging es von Sekunde zu Sekunde schlechter. Er litt offensichtlich unter großen Schmerzen. Ich hoffte, daß er keine inneren Verletzungen davongetragen hatte.
Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis wir die Iglus endlich erreicht hatten. Und dann brauchten wir noch einmal mehrere Minuten, bis es uns gelang, die vollkommen vereisten Verschlüsse zu öffnen. Wir atmeten auf, als wir endlich im Innern waren, wo es warm war und Licht brannte!
Die Station wurde von einem langlebigen Atomreaktor versorgt, der selbstverständlich nach der Entführung der Wissenschaftler weiter gearbeitet hatte.
Wir befanden uns in einer vorläufigen, allerdings fragwürdigen Sicherheit. Dr. Framus G. Allison sank erschöpft auf sein Bett. Ich brach das medizinische Depot auf und versorgte den Wissenschaftler danach mit schmerzstillenden Medikamenten. Nachdem ich den Arm gerichtet hatte, injizierte ich ihm ein Pharmakon, das die Knochen innerhalb weniger Tage zusammenwachsen lassen
Weitere Kostenlose Bücher