Notlösung vorgesehen
würde.
Wer aber konnte sagen, ob wir überhaupt noch einige Tage Zeit hatten?
7.
Zwei Tage später war noch immer nichts geschehen. Ein Schnee- und Eissturm fegte über uns hinweg, der uns vergessen ließ, daß in dieser Region nun eigentlich Sommer sein sollte. Immerhin hatten wir den 7. Januar! Zu dieser Zeit hätte es eigentlich besser in der Antarktis aussehen müssen.
Immer wieder verließ ich die Station, um mich draußen umzusehen. Sobald das Wetter aufklarte, konnte ich das grüne Schimmern der Energiekuppel sehen. Für mich war es das Symbol der unangreifbaren Macht, die sich darunter verbarg. Was geschah dort unter dem Schirm? Warum regte sich nichts? Warum kümmerte man sich nicht um uns? Immerhin galten wir als Spezialisten, die für die Soghmoler interessant sein mußten. Sie brauchten Transplantationschirurgen und Biochemiker. Oder sollten sie ihre Probleme bereits gelöst haben?
Der TESCO-Jäger, mit dem wir vom Mond gekommen waren, war programmgemäß explodiert, nachdem wir den Iglu erreicht hatten. Von ihm waren nur noch kümmerliche Reste übriggeblieben. Nach der Explosion war ein Flugschrauber mit einer Sicherungsmannschaft erschienen. Sie hatte zum Schein das Wrack untersucht und war danach wieder verschwunden. War dieses Manöver zu durchsichtig gewesen? Nahmen die Soghmoler der GWA nicht ab, daß sie an unseren Tod glaubte?
Ich merkte, daß wir nervös wurden. Selbst Hannibal verzichte te auf seine aufmunternden Bemerkungen. Dr. Framus G. Allison ging es besser, aber auch er sagte wenig. Wir wußten alle, wieviel davon abhing, daß die Soghmoler uns endlich in die Energiekuppel holten. Die absolute Ereignislosigkeit zerrte an unseren Nerven.
Als der Schneesturm abflaute, verließ ich den Iglu und kämpfte mich durch den tiefen Schnee zur Funk-Station durch, die in einem anderen Schutzbau untergebracht war. Ich schaltete die Geräte ein und hörte die Nachrichten ab, die von Welt-TV ausgestrahlt wurden. Inzwischen war die Wahrheit durchgesickert. Die Weltöffentlichkeit war darüber informiert, daß im Antarktisgebiet ein Stützpunkt einer außerirdischen Macht errichtet worden war, der als uneinnehmbar bezeichnet wurde.
Empört fragten neunmalkluge Kommentatoren, wie denn in aller Welt es möglich gewesen sei, daß die Fremden trotz aller Ortungs- und Sicherungsanlagen, die schließlich Milliardenbeträge gekostet hätten, unbemerkt auf der Erde hatten landen können.
Man zeigte keinerlei Verständnis und zog gnadenlos über die Verantwortlichen her. Dahinter stand panische Angst. Weiter nichts.
Man forderte den massiven Einsatz aller Kampfmittel von Mars und Mond. Diese Narren erwähnten nicht, daß wir damit den Stützpunkt der Soghmoler wahrscheinlich knacken konnten, gleichzeitig aber auch eine Katastrophe hervorrufen würden, die für die Erde das Ende bedeuten konnte.
Ich schaltete ab. Vielleicht war es gut so, daß derartige Diskussionen entstanden waren. Die Soghmoler hörten sie ebenso wie ich. Sie konnten sich ihren Reim darauf machen. Vielleicht machte sie das Gerede unvorsichtig. Vielleicht wurden sie dadurch veranlaßt, uns einzuschleusen.
Bei diesem Gedanken griff ich unwillkürlich zu meinem marsianischen Energiestrahler und überprüfte ihn. Falls die Soghmoler oder ihre Biosynths kommen sollten, würden wir uns hart zur Wehr setzen. Wir spielten die Rolle der Nang-Tai-Mitarbeiter Arnim Lafete und Hammargs, die nicht daran dachten, sich für irgendwelche Zwecke einspannen zu lassen. Diese Rolle mußten wir konsequent durchhalten.
Ich verließ den Iglu. Draußen war es ruhig geworden. Die
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