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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kampf­gür­tels, denn in­ner­halb des eng­schlie­ßen­den Ener­gie­fel­des brauch­te ich nicht nur er­träg­li­che Tem­pe­ra­tu­ren und ei­ne aus­rei­chen­de Feuch­tig­keits­do­sie­rung, son­dern in ers­ter Li­nie sau­be­re Atem­luft.
    Der frem­de Mu­tant be­kam mei­ne neu­er­wach­te Ak­ti­vi­tät so­fort zu spü­ren. Ich or­te­te ihn kurz und mög­lichst ge­nau. Er stand im­mer noch hin­ter der Ecke des Lift­schach­tes.
    McNairds Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner be­gann in ra­sen­der Schuß­fol­ge zu häm­mern. Ich durf­te den Ab­zug nur an­tip­pen, oder die hun­dertzwan­zig Schuß wä­ren in drei Se­kun­den aus dem Lauf ge­we­sen.
    Die lee­ren Pa­tro­nen­hül­sen zisch­ten aus dem Ro­ta­ti­ons­schloß.
    Oben, di­rekt an der Ecke und wei­ter hin­ten im Gang, loh­te plötz­lich weiß­blaue Glut. Das Knal­len der Ex­plo­siv­ge­schos­se ver­misch­te sich mit dem Fau­chen er­hitz­ter Luft­mas­sen, die nach dem Un­sicht­ba­ren grif­fen.
    Ich hör­te ihn schrei­en. Gleich­zei­tig ver­nahm ich einen wei­te­ren Struk­tur­schock, der mir be­wies, daß er sich mit ei­nem blitz­schnel­len Tele­por­ter­sprung aus der Ge­fah­ren­zo­ne ge­bracht hat­te.
    Han­ni­bal wag­te es, mich auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne an­zu­ru­fen. Al­so hat­te er sei­nen Block jetzt doch ge­öff­net.
    »Kurz­mit­tei­lung. Er muß im Erd­ge­schoß sein.«
    Das war al­les, aber mir ge­nüg­te es. Wie ich den Klei­nen kann te, hat­te er sich mit höchs­ter In­ten­si­tät auf den Frem­den ein­ge­peilt. Da­für schi­en Han­ni­bal ei­ne be­son­de­re Be­ga­bung zu be­sit­zen. Er konn­te je­mand mit töd­li­cher Si­cher­heit aus­ma­chen.
    Ich rann­te wie­der und lausch­te mit weit­ge­öff­ne­ten Sin­nen.
    Ei­ne Im­puls­wo­ge des Schmer­zes er­reich­te mein Se­pa­rat­ge­hirn. Un­ser Wi­der­sa­cher dach­te an Feu­er und Tod. Ir­gend­wie gau­kel­te ihm sein Ver­stand Schre­ckens­bil­der vor.
    Hin­ter der nächs­ten Ecke faß­te ich ihn end­gül­tig. Sein Stand­ort war klar. Er dach­te un­kon­trol­liert und vol­ler Pa­nik. Aus al­len Ge­fühls­re­gun­gen konn­te ich ei­ne tief­emp­fun­de­ne Über­ra­schung und erst­mals ei­ne Wel­len­front der krea­tür­li­chen Furcht her­aus­le­sen.
    Er wur­de un­si­cher, was nicht zu­letzt sei­nen Ver­let­zun­gen zu­zu­schrei­ben war. Da­mit hat­te er nicht ge­rech­net.
    Al­so hat­te Gar­gun­sa nicht ab­so­lut recht mit sei­ner Be­haup­tung, ein zwei­tes Mal wür­den sich die­se Leu­te nicht auf Ri­si­ken ein­las­sen.
    Der Mu­tant konn­te nur hin­ter der Pfört­ner­lo­ge ste­hen.
    Ich ließ mich voll se­hen, riß im Sprung den MK hoch und jag te zwei Gar­ben in den großen Glas­schal­ter und die ne­ben­an­lie­gen­den Ab­fer­ti­gungs­ba­lus­tra­den hin­ein.
    Wie­der ent­stand ein Feu­er­meer, wie­der heul­ten Zehn­tau­sen­de win­zigs­ter Split­ter durch die Luft.
    Er hat­te eben­falls ge­schos­sen und dies­mal voll ge­trof­fen. Oh­ne mei­nen Schirm wä­re ich ret­tungs­los ver­lo­ren ge­we­sen. So aber brach sich die Atom­glut des Mar­ss­trah­lers an dem Ab­wehr­feld und zuck­te kas­ka­den­ar­tig nach al­len Rich­tun­gen da­von.
    Ich wur­de durch die Auf­tref­f­ener­gie zu­rück­ge­schleu­dert und prall­te ge­gen ei­ne Wand.
    Drü­ben aber war die Höl­le los.
    Die Emp­fangs­an­la­ge brann­te in hel­ler Glut. Wei­ter rechts, dicht ne­ben der Ein­gangs­tür, ge­wahr­te ich plötz­lich ein grün­li­ches Flim­mern, aus dem sich die Um­ris­se ei­nes kind­li­chen Kör­pers her­vor­schäl­ten. Dann sah ich ein Ge­sicht.
    Die Li­ni­en wa­ren ver­schwom­men, aber die Zei­chen ei­nes star­ken Schmer­zes wa­ren un­über­seh­bar.
    Blon­de Lo­cken­haa­re ver­kohl­ten. Zwei klei­ne Hän­de wa­ren mir ab­weh­rend ent­ge­gen­ge­streckt.
    Die­se Er­schei­nung ge­wahr­te ich für den Bruch­teil ei­ner Se­kun­de; dann wur­de sie un­sicht­bar.
    Zu­gleich wur­de ich von ei­ner neu­en Struk­tur­schock­wel­le ge­trof­fen.
    Der Tele­por­ter hat­te sich mit letz­ter Kraft aus der Ge­fah­ren­zo ne ge­zo­gen und war ver­schwun­den.
    Ich öff­ne­te mei­ne Pa­ra­sin­ne so weit wie mög­lich und ver­zich­te­te auf

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