Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
Vom Netzwerk:
zurückgezogen, ich glaube, sie will nicht, dass
man sie sieht, weil sie ein Krüppel ist. Und weil sie Angst hat, dass das dem
Ansehen des Sheriffs schaden könnte. Aber sie hat treue Diener um sich
geschart.”
    „Du
meinst, sie hat etwas zu bestimmen dort auf der Burg?” Susannah wollte sich das
lieber nicht vorstellen.
    „Ungefährlich
ist sie jedenfalls nicht, sagen manche. Sie zieht dort heimlich die Fäden, so
hat es mir mal einer der Soldaten erzählt. Und hat eine Menge Einfluss. Aber
nach außen hin hält sie sich lieber im Verborgenen. Weißt du, ich bin wirklich
überglücklich, dass du mich da rausgeholt hast!”
    Susannah
lächelte sie an. „Brauchst du etwas zu essen?” Die Hebamme griff zu ihrer
bauchigen Tasche „Ich habe Brot dabei.“
„Nein, danke. Heute wurden doch am Marktplatz mehrere Säcke mit Lebensmittel
verteilt. Die standen plötzlich da rum. Niemand weiß, woher die kommen, aber es
kann ja nur Robin Hood gewesen sein!“
„Sicher”, sagte Susannah nachdenklich. „Wer sollte sonst Säcke mit Essen
verteilen.”
    Sie
stand auf und machte sich auf dem Heimweg. Waren die Gaben wirklich von
Locksley? Oder hatte der Sheriff sich tatsächlich daran erinnert, was sie von
ihm gefordert hatte bevor sie ihn – beglückt hatte? Nun, zumindest schien er
ein Mann zu sein, der sich an seine Abmachungen hielt.
Grübelnd marschierte sie den ausgetretenen Weg entlang bis zu ihrem Haus am
Rand des Dorfes. Ihr Vater war schon seit dem frühen Morgen bei Kranken
unterwegs. Als sie eintrat, fand sie auf dem Tisch ein Pergament mit den bekannten
steilen Schriftzügen. Sie seufzte laut.
*
Susannah wartete bis zum Anbruch der Dunkelheit, ehe sie aufs Pferd stieg und in
Richtung Castle ritt. Vielleicht würde seine Mutter sie im Dämmerlicht nicht so
gut erkennen. Sie hatte einen weiten Umhang ihres Vaters umgeworfen, um sich,
so weit es ging, zu verkleiden. Diese Frau machte ihr Angst, sie erschien ihr
unberechenbar und zu allem fähig. So eine unbedeutende Hebamme aus dem Dorf war
doch von den Dienern schnell beseitigt und in den Burggraben geworfen. Kein
Mensch würde jemals dahinter kommen, wohin sie verschwunden wäre.
    Sie
zitterte, als sie sich dem Castle näherte. Der Soldat am Tor sah sie doch
irgendwie seltsam an, oder nicht? Unterstand er vielleicht der Alten und hatte
den Auftrag, ihr den Garaus zu machen?
    All
ihre Muskeln spannten sich an und ihr Mund war trocken, als sie dem Mann die
Zügel übergab und ihn mit einem verkrampften Lächeln grüßte. Doch er ließ sie
unbehelligt in die Burg eintreten.
    Susannah
raffte ihr Kleid ein wenig hoch, damit sie schneller gehen konnte. Mit eiligen
Schritten lief sie den finsteren Gang entlang und entspannte sich erst ein
wenig, als sie vor der letzten Tür ankam. Der gelangweilte Wachmann sah sie
kaum an, als sie heraneilte.
    „Dein
Herr hat mich einbestellt”, erklärte sie, noch ziemlich außer Atem.
    Er
nickte ihr nur kurz zu und gab ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass
sie eintreten sollte.
    Geschafft!
    Als
die Tür von innen hinter ihr zufiel, atmete sie auf.
    Nottingham
wartete bereits auf sie. Er trug ein dunkles, dünnes Hemd und fuhr sie barsch
an: „Was kommst du denn so spät!“
Langsam schritt er von der anderen Seite des Zimmers auf sie zu, die Miene
unergründlich, seine hellen Augen funkelten sie an.
    „Ich
warte ungern”, sagte er, zog sie an sich und küsste sie besitzergreifend. Anschließend
knöpfte er ihr Leinenkleid auf – behutsam, keine Spur von seiner sonstigen
Grobheit - und streifte es Stück für Stück über ihre Schulter. Etwas unbeholfen
begann er, mit der Hand über die nun freiliegende Haut zu streichen.
    Überrascht
atmete Susannah ein. Wollte er nun endlich lernen, wie man eine Frau richtig
behandelte?
    Er
fuhr mit den Fingern langsam durch ihre Haare, nahm diese nach hinten und
beugte sich über sie. Dann kam er mit seinem Gesicht näher an sie heran, so
nah, dass sie seinen Atem spüren konnte, und küsste sanft ihren Hals. Ein
heißer Schauer überfiel Susannah. Sie schluckte. Er hatte schnell gelernt, das
musste man ihm lassen. Sie legte einen Arm auf seinen Rücken, spürte das Spiel
seiner Muskeln unter dem dünnen Stoff. Er fühlte sich gut an, das war nicht zu
leugnen. Männlich. Stark.
    Ihr
Herzschlag beschleunigte sich, als er sie eng an sich zog. Sie schob ihre Hand
unter sein Hemd, nackte Haut unter ihren Fingern, hörte ihn leise aufstöhnen an
ihrem Ohr. Sie schloss die Augen, als

Weitere Kostenlose Bücher