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Novizin der Liebe

Novizin der Liebe

Titel: Novizin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL TOWNEND
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Finger ineinander. „Könntest du mir bitte erklären, was genau dort geschieht?“
    Gudrun ließ sich auf die Fersen sinken und hob verwundert den Blick. Sie nahm die Nadeln aus dem Mund und steckte sie zurück in das Nadelkissen. „Was dort geschieht, Kind? Aber das wisst Ihr doch sicher?“
    Cecilys Wangen glühten. „Ich weiß, was … was Tiere tun, natürlich. Ich habe Hunde gesehen und … und Pferde – doch wie ist das bei Menschen? Da kann es nicht so sein, oder?“
    Gudrun erhob sich, nahm Cecily an der Hand und setzte sich mit ihr auf das Bett. „Ich vermute, Mutter Aethelflaeda hat dieses Thema nie angesprochen?“
    „Nein, jedenfalls nicht, bis diese Novizin Ingrid zu uns gekommen ist. Danach war viel von Sünde die Rede. Mutter Aethelflaeda las uns einen Absatz aus der Bibel vor und deutete ihn für uns. Sie sagte, Frauen müssten unter Schmerzen Kinder gebären, um für die Sünde zu büßen, die sie bei der Empfängnis ihrer Kinder begangen hätten. Sie sprach ständig von den Sünden des Fleisches.“
    „Armes Kind – Ihr habt Angst“, sagte Gudrun sanft.
    „Angst? Nein. Ich glaube nicht, dass Sir Adam mir wehtun wird. Wenigstens … wenigstens hoffe ich das. T…tut es denn weh, Gudrun?“
    Gudrun tätschelte ihre Hand. „Bei einigen Frauen schmerzt es beim ersten Mal, manchmal sogar die ersten paar Male, doch nicht immer. Wilf hat mir nicht wehgetan.“ Sie seufzte. „Sorgt Euch nicht, Liebes. Sir Adam möchte, dass Eure Ehe erfolgreich wird.“
    „Tut er das? Woher willst du das wissen? Ich bin nur ein Mittel zum Zweck, um seinen Anspruch auf das Land meines Vaters zu bekräftigen.“
    Gudrun nickte. „Es ist etwas Wahres dran, an dem was Ihr sagt, gewiss. Doch das ist nicht alles. Er mag Euch, Liebes. Ich habe beobachtet, wie er sich Euch gegenüber verhält. Ihr bedeutet ihm bereits mehr als das. Und mit der Zeit …“
    „Er war schon einmal verheiratet“, platzte Cecily heraus. „Ich glaube, er hat seine Frau geliebt.“
    „Tatsächlich, Liebes? Das ist gut.“
    Cecily runzelte die Stirn. „Warum?“
    Gudruns Augen blitzten schelmisch. „Wenn er sie geliebt hat, wird sie ihn gelehrt haben, wie man einer Frau Vergnügen bereitet.“
    Vergnügen? Das fleischliche Vergnügen, von dem Mutter Aethelflaeda so nachdrücklich behauptete, es sei Sünde? Es klang interessant, aber …
    Cecily wollte sich gerade nach der genauen Natur dieses Vergnügens erkundigen, als jemand kurz an die Tür ihres Schlafgemachs klopfte. Ehe sie etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür und Edmund trat eilig in den Raum, wobei er mit seiner Krücke gegen den Türpfosten stieß.
    Errötend griff Cecily nach dem granatfarbenen Damastkleid und hielt es sich vor die Brust.
    „Edmund, schäm dich!“ Gudrun sprang auf und versuchte, sich schützend vor Cecily zu stellen. „Du hast hier nichts zu suchen!“
    Doch Edmund hatte weder Augen noch Ohren für Gudrun. Mit einer für einen Mann auf Krücken erstaunlichen Gewandtheit wich er ihr aus und baute sich vor Cecily auf. Er war außer Atem, zweifellos aufgrund der Anstrengung, die es ihn gekostet hatte, mit seinem verletzten Bein die Stiege zum Dachgeschoss zu erklimmen.
    „Verschiebt diese Hochzeit“, verlangte er. Seine grauen Augen wirkten hart wie Flintstein, seine Lippen waren schmal, die Wangenmuskeln angespannt.
    Cecily widerstand dem Drang, sich unter der Bettdecke zu verkriechen. „Verschieben? Das kann ich nicht.“
    „Ihr müsst es.“ Edmund kam näher, verlagerte sein Gewicht auf eine Krücke, packte Cecily an den Armen und zerrte sie hoch. „Ihr müsst es!“
    „Nein, Edmund“, entgegnete Cecily und straffte die Schultern. „Die Entscheidung liegt nicht bei mir. Frag Vater Aelfric. Heute ist der letzte Tag, an dem eine Hochzeit möglich ist, denn danach beginnt die Adventszeit. Wenn wir jetzt nicht heiraten, müssen wir warten bis …“
    „Wenn Ihr es auch nur um einen Tag verschiebt, müsst Ihr ihn vielleicht gar nicht mehr heiraten“, erklärte Edmund unverblümt.
    Cecily bekam eine Gänsehaut. „Was meinst du damit?“
    „Ich habe Judhael getroffen“, fuhr Edmund mit leiser Stimme fort. „Schritte werden unternommen. Wenn Ihr nur noch einen Tag warten könnt, vielleicht zwei …“, er beugte sich so tief zu ihr herab, dass ihre Nasen sich beinahe berührten, „… dann braucht Ihr keinen Normannen zu heiraten, an dessen Händen sächsisches Blut klebt.“
    „Adam ist Bretone, und ich habe ihm mein Wort gegeben. Ich habe

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