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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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äußerst wichtig, um die jüngsten unter den Dienern keinesfalls in Versuchung zu bringen. Bei Partys lag der Fall anders, denn dort wurde immer nur Kunstblut serviert, aber wenn echtes Menschenblut im Spiel war, dann musste nachher vorsichtshalber jeder Geruch entfernt werden. Die Gefahr war einfach zu groß.
    „ Wo ist Simon?“, fragte Greg neugierig und setzte sich an seinen Platz, gegenüber von Laney.
    „ Er hat Zimmerarrest“, gab Violette zurück.
    „ Warum? Hat er wieder deine Unterwäsche angezogen?“
    Violette verdrehte die Augen und Doreen warf Greg einen missbilligenden Blick zu.
    „ Er hat die Diener während ihrer Arbeit mit Steinen beworfen“, sagte Viktor. „Ich verstehe wirklich nicht, warum er so etwas macht.“
    „ Weil ihr zu lieb zu ihm seid“, gab Violette zurück. „Diese Ratte von einem kleinen Bruder sollte strenger gehandhabt werden. Mit Jason und mir wart ihr nie so nachsichtig.“
    Jason blendete das Gespräch aus. Er kannte die Diskussion bereits zur Genüge. Violette fand, dass Simon sich nicht benehmen konnte und seine Eltern verteidigten den Jungen regelmäßig. Das ging schon so, seitdem Violette vor zwei Jahren ihre Schlafphase beendet hatte und es würde wahrscheinlich so weitergehen, bis Viktor und Doreen in ein paar Wochen ihre Schlafphase antreten würden.
    Laney saß zusammengesunken an ihrem Platz und hatte die Schale vor sich nicht angerührt. Es war durchaus möglich, dass sie einfach noch satt war, aber Jason vermutete eher, dass es für ihren Trotz einen anderen Grund gab. Und der bezog sich wahrscheinlich auf ein schlechtes Gewissen. Viktor, Doreen und Violette saßen auf der anderen Seite des großen Tisches und tranken langsam ihre eigene Portion. Alle drei waren wie immer sehr elegant gekleidet und wirkten, als wären sie geradewegs einem alten Gemälde entsprungen.
    Das Blut, das sie tranken war unverdünnt und ziemlich wertvoll. Jeder bekam täglich eine limitierte Menge zugewiesen und jeder, der noch mehr Hunger hatte musste sich mit Kunstblut zufrieden geben. Kunstblut war jedoch weniger schmackhaft, und weniger nahrhaft. Daher waren Jasons Eltern vermutlich nicht unglücklich darüber, dass Laney ihren Anteil verschmähte. Jason schüttelte missmutig den Kopf und setzte sich dann neben Laney, die sich nicht einmal die Mühe machte ihn anzusehen, sondern starr weiter geradeaus blickte.
    „ Sie will nicht“, stellte Violette fest. „Warum wollt ihr sie dazu zwingen?“
    „ Das wollen wir doch gar nicht“, gab Jason zurück. „Ich will nur herausfinden, ob es etwas Temporäres ist.“
    „ Dann solltest du vielleicht mit ihr direkt sprechen und nicht so reden, als wenn sie gar nicht da wäre, nicht wahr, meine Kleine“, sagte Greg grinsend und Laney lächelte schüchtern zurück.
    Sie kannte Greg noch nicht besonders gut, aber sein fröhliches Wesen war auch für sie sofort zu erkennen.
    „ Wie soll man denn über jemanden reden, ohne die dritte Person zu benutzen, Greg?“, fragte Violette schnippisch.
    „ Naja, es würde schon helfen wenn du die Person, über die du gerade redest, dabei ansehen würdest“, gab Greg fröhlich zurück. Er war Violettes schlechte Launen gewohnt und machte sich schon lange nichts mehr daraus.
    „ Also“, begann Jason ohne auf den Rest seiner Familie zu achten. „Hast du beschlossen auf Menschenblut zu verzichten, Laney?“
    Laney nickte überzeugt und sah ihren Vater trotzig an.
    „ Für immer?“, hakte er nach.
    Laney nickte wieder.
    „ Keine Angst“, sagte Violette. „Vielleicht ändert sie ihre Meinung ja noch mal Sie ist immerhin erst fünf.“
    „ DU“, korrigierte Greg. „Es heißt DU. Laney ist hier, siehst du? Rede ruhig mit ihr, Violette. Du verstehst uns wunderbar, auch wenn du nicht antworten möchtest, nicht wahr Laney.“
    Laney lächelte wieder und nickte fröhlich in Gregs Richtung.
    „ Klugscheißer“, gab Violette zurück.
    „ Violette“, sagte Doreen empört. „Keine Kraftausdrücke am Tisch. Wo hast du solche Begriffe überhaupt? Von mir gewiss nicht.“
    „ Aus dem Fernsehen“, gab Violette schulterzuckend zurück. „Seitdem ich wieder wach bin gibt es ja plötzlich sogar Farbfernsehen. Faszinierend genug.“
    „ Es ist nicht gut, wenn du dieses Zeug guckst“, sagte Viktor kopfschüttelnd. „Ich habe gelesen, dass es Gehirnzellen abtötet und die Menschen davon total verblöden. Wer weiß, was es dann mit uns anstellt.“
    Violette schnaubte amüsiert, verkniff sich aber

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