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Nuerburghoelle

Nuerburghoelle

Titel: Nuerburghoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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schließlich. »Ein Anruf beim Straßenverkehrsamt und dort den richtigen Mann an der Strippe, dann bekommt man die Auskunft. Ist in gewisser Hinsicht auch manchmal Selbstschutz von Werkstätten, wenn jemand ohne Autopapiere zu einer teuren Reparatur kommt. Man will ja wissen, ob der Name stimmt, den der Kunde einem sagt. Für unseren Betrieb aber uninteressant, weil wir nur Spezialaufträge für Rennfahrer erledigen.« Er schmunzelte. »Ihr Wagen ist übrigens in der Stadt Aachen zugelassen.«
    Böhnke war verblüfft.
    »Ist keine Hexerei«, erklärte Theberath. »Ihr Kennzeichen hat nach dem AC nur noch einen Buchstaben, alle Kommunen im Kreis Aachen außer der Stadt Aachen haben zwei.«
    Jetzt reichte er Böhnke die Hand. »War schön, mit Ihnen zu sprechen. Ich wünsche Ihnen viel Glück.«

20.
    Er erwäge ernsthaft eine Geschlechtsumwandlung und ziehe auch eine Namensänderung in Betracht. »Helma hört sich doch auch gut an«, feixte Bahn. »Aber eigentlich müsste ich mich Christel nennen.« Herzlich begrüßte er Böhnke.
    Zeitgleich waren sie am Hühnerstall angekommen, er mit dem Wagen aus Düren, Böhnke nach seinem Spaziergang durch den Ort.
    »Sie sollten besser den Beruf wechseln und Briefträger werden«, meinte Böhnke und deutete auf den Umschlag, den sich der Journalist unter den linken Arm geklemmt hatte. Bahn hatte morgens seinen Besuch angekündigt, Böhnke sich auf den Besuch vorbereitet und Kuchen besorgt.
    »Was gibt es denn Neues?«, fragte er, während er in der Küche hantierte. »Von Ihrem Drohbriefeschreiber oder so.«
    »Nichts und etwas«, antwortete Bahn. Er hatte auf der Terrasse Platz genommen und beobachtete fasziniert durch das offene Küchenfenster Böhnkes hausmännische Fertigkeiten. »Sie brühen ja Kaffee wie ein Profi«, sagte er anerkennend, »bei mir reichts nur für lösliches Zeug.«
    Endlich kam er zum Thema.
    »Um es klarzumachen, in den letzten Tagen hat es keinen neuen Drohbrief gegeben und auch keine Auffälligkeiten in meinem Umfeld.« Bahn reckte sich in dem Gartenstuhl. »Die Kerle haben das Interesse an mir verloren, glaube ich.«
    »Und mich und meine Frau dafür ins Visier genommen«, knurrte Böhnke, der das beladene Tablett auf dem kleinen Tisch abstellte.
    »Dann bin ich ja aus dem Schneider. Ach, was ist das Leben schön!«, entgegnete Bahn ironisch. »Ich glaube inzwischen zwar auch schon, dass es auf dem Nürburgring keinen Anschlag auf mich gegeben hat. Aber damit ist noch nicht geklärt, wer mich warum verprügelt hat und wer mir warum die Liebesbriefe geschrieben hat.«
    Böhnke schwieg dazu. Er hätte das Problem ausweiten können: Und wir wissen nicht, ob das nicht doch mit dem Tod von Theberath auf dem Nürburgring zusammenhängt.
    Aber er schwieg und behielt diese Überlegungen für sich. Er glaubte nicht, dass ihm Bahn bei dieser Frage tatsächlich weiterhelfen konnte.
    »Sie sind aber nicht nach Huppenbroich gekommen, um mit mir über das Ausbleiben neuer Drohschreiben zu reden.« Langsam war es an der Zeit, auf den Punkt zu kommen, den sein Besucher in dem Telefonat als sensationell und absolut spannend bezeichnet hatte. Wenn er den Briefumschlag betrachtete, den Bahn mitgebracht hatte, konnte es im Prinzip nur neue Informationen von Siggi geben.
    »Richtig«, bestätigte Bahn. »Ich habe hier Post aus der Schnee-Eifel von meinem Kollegen, der mich ausdrücklich darum gebeten hat, sie auch Ihnen zu geben und mit Ihnen darüber zu diskutieren. Falls es überhaupt etwas zu diskutieren gibt«, schränkte er vorsorglich ein. »Denn ich weiß nicht, was das mit mir, mit Ihnen oder mit uns zu tun haben soll.«
    Wenn die Mitteilung von Siggi so unwichtig war, wieso hatte Bahn sie als sensationell und absolut spannend angepriesen, fragte sich Böhnke, schwieg aber.
    »Her mit dem Zeug«, forderte er endlich. »Was hat dieser Superjournalist aus der Schnee-Eifel für uns?« Böhnke hatte entschlossen Kaffeetasse und Kuchenteller abgestellt und schaute erwartungsvoll auf Bahn.
    Der Journalist ließ sich nicht lange bitten und zog aus dem Umschlag mehrere Blätter. »Das sind Kopien von Zeitungsartikeln und Analysen von Siggi. Er meint, sie könnten uns interessieren. Er habe seinen Teil getan, für den Rest sei er nicht zuständig, weil es nicht in sein Jagdrevier falle.«
    Die Blätter waren nummeriert. Auf dem beiliegenden Schreiben hatte Siggi geraten, die Blätter in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
    Das erste Blatt trug die Kopie einer kleinen

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